Blutgericht in Texas

The Texas Chain Saw Massacre

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Murillo
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Blutgericht in Texas

Beitrag von Murillo »

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Blutgericht in Texas (The Texas Chain Saw Massacre)

USA 1974
Regie: Tobe Hooper
Darsteller: Marilyn Burns, Edwin Neal, Allen Danziger

Handlung: Irgendwo in Texas kommt es zu seltsamen Grabplünderungen und gewaltsamen Todesfällen. 5 Jugendliche sind sich dieser Gefahr unterdessen unbewusst und reisen ins ländliche Texas, um das Haus der Großeltern zu besuchen. Als sie vom Weg abkommen, bleibt ihnen nichts anderes übrig, als ein paar geistig zurückgebliebenen Kannibalen, die ihr Haus mit Fleischstücken dekoriert haben, nach dem Weg zu fragen. Als sich dies für die Jugendlichen als Sackgasse herausstellt, suchen sie stattdessen Hilfe an der nächsten Tankstelle. Wird der freundliche Tankwart mit der lustigen Maskensammlung den Jugendlichen dabei helfen, das Haus der Großeltern zu finden...?


So, nachdem mehrere User vehement und immer wieder nach diesem - mittlerweile nicht mehr indizierten - Film gefragt hatten, wird es langsam mal Zeit diese legendäre Perle der Splatterfilmkunstkultur hier angemessen zu präsentieren.

"Texas Chainsaw Massacre" (in diesem Fall finde ich den deutschen Titel "Blutgericht in Texas" sogar irgendwie cool. Hat etwas biblisches, klingt aber auch ein bisschen nach Kochshow mit Grillrezepten) war in meiner Jugend als einer der berüchtigsten Splatterfilme überhaupt bekannt, wozu die Indizierung natürlich einiges beigetragen hatte (Danke nochmals, liebe Prüfstelle!).
Für einen 15-jährigen war es damals natürlich absolut unmöglich, sich diesen Film legal käuflich zu erwerben. So hatte man eigentlich gar keine andere Wahl, als ihn sich über andere Stellen zu besorgen (Danke nochmals, liebes Napster!). Auch wenn man wochenlang warten musste, bis der Download endlich abgeschlossen war und die Qualität war auch alles andere als Super HD. Aber Hauptsache man hatte ihn.

Zum Film selbst: Ich weiß noch, wie sehr mich die Optik des Filmes an vielen Stellen abgestoßen hat (nicht wegen der schlechten Bildqualität), ebenso wie eigentlich so ziemlich jeder der Charaktere. Aber gerade das macht diesen Film auch wiederum stark und zu etwas ganz besonderem.

Fazit: Ein legendärer Splatterfilmklassiker, den jeder mal gesehen haben sollte.


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Detlef P.
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Re: Blutgericht in Texas

Beitrag von Detlef P. »

Na, das wurde aber auch Zeit :mrgreen:
Als nächstes dann diesen Film mit dem Rasenmäher für den "indizierte Filme"-Bereich (den haben wir da tatsächlich auch noch nicht - erschreckend aber wahr :aosjao: ).

Mein Ding ist der Film jetzt nicht so, aber ich respektiere die Intention hinter diesem.
Und, wie ich schon einmal sagte, nicht jeder Horrorfilm kommt einfach so ins MoMA.

Allerdings muss ich widersprechen, dass es sich hierbei um einen Splatterfilm handelt.
Das hatte Damien mal angesprochen, nachdem ich ihn ebenfalls so bezeichnet hatte.
Leider konnte ich den Thread nicht mehr finden, was mich vermuten lässt, dass das sogar tatsächlich noch im Fick-Fuck-Forum war.
Auf jeden Fall meinte der alte, weise Mann damals, dass man eigentlich kaum Gewalt oder Blut oder Gedärme oder was auch immer zu sehen bekommt, was ja einen Splatterfilm erst ausmacht.
Und da hat er auch völlig recht. Der Film ist eigentlich Terrorkino und kein Splatterkino.
Umso bemerkenswerter, dass man so von diesem Film denkt, weil sich eigentlich alles in Deinem Kopf abspielt, was ihn eigentlich schon wieder bemerkenswert macht.
Dieser Kommentar von Damien war vielleicht sogar der Stein des Anstoßes für mich, ihn mir noch einmal anzusehen.
Und beim zweiten mal gucken, fand ich den (vermutlich auch wegen der deutlich besseren Qualität, als die Napster-Version :mrgreen: ) tatsächlich auch besser als beim ersten Mal, auch wenn es immer noch kein Film ist, für den ich mich so sehr erwärmen kann.


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Re: Blutgericht in Texas

Beitrag von Murillo »

Detlef P. hat geschrieben: Sa 20. Mär 2021, 13:06 Allerdings muss ich widersprechen, dass es sich hierbei um einen Splatterfilm handelt.
Das hatte Damien mal angesprochen, nachdem ich ihn ebenfalls so bezeichnet hatte.
Leider konnte ich den Thread nicht mehr finden, was mich vermuten lässt, dass das sogar tatsächlich noch im Fick-Fuck-Forum war.
Auf jeden Fall meinte der alte, weise Mann damals, dass man eigentlich kaum Gewalt oder Blut oder Gedärme oder was auch immer zu sehen bekommt, was ja einen Splatterfilm erst ausmacht.
Da hast Du eigentlich recht. Ich glaube diesen Ruf hatte (oder hat) der Film einerseits auf Grund des Titels "Chainsaw Massacre" und zweitens durch die Indizierung. Viele kannten den Film ja gar nicht, weil man halt schlecht an ihn drankam und vermuteten daher wohl, das zahlreiche Menschen mit einer Kettensäge zersägt werden und man das im Film auch sieht.
Außerdem gabe es Anfang der 90er ein Computerspiel für den Amiga Commodore 500, welches ich natürlich auch hatte ( :mrgreen: ), in dem es darum ging, möglichst viele Leute mit einer Kettensäge zu ermorden. Ich weiß gar nicht, ob dieses Spiel ebenfalls indiziert war.

Ich habe mir gerade ein paar Szenen noch mal angesehen und ich finde es wirklich bemerkenswert, wie hässlich das alles ist. Sämtliche Schauspieler (selbst die "Guten" in der Geschichte) sind hässlich wie die Nacht. Und sämtliche Schausplätze sehen so aus, als wäre es der letzte Ort auf der Erde, an dem man Urlaub machen wollte. Ins "MoMa" passt dieser Film daher eigentlich ganz gut rein. :lol:


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Re: Blutgericht in Texas

Beitrag von Detlef P. »

Das Krasse ist ja auch, dass die da teilweise echte Tierkadaver in der Schlusszene am Tisch genommen haben.
Dazu waren noch fast 40 Grad am Set, sodass die Hauptdarstellerin Marilyn Burns teilweise gar nicht gespielt hat, weil die Nerven einfach blank lagen.


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Re: Blutgericht in Texas

Beitrag von Damien3 »

Das hört sich ganz nach mir an Detlef😀
Die Indizierung und das legendäre kommt meiner Meinung nach durch das entrückte abgetanzte das aus den Bildern spricht. Er ist die Mutter der Degenerierten. Hier hat alles seine Anfang was heute noch im Genre gern genommen wird.


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Re: Blutgericht in Texas

Beitrag von Detlef P. »

Ja, da hast Du recht.
Der ganze andere Kram lief tatsächlich erst kurz nach diesem in den Kinos.
Das hier ist wirklich die Mutter dessen.
Und deshalb auch völlig zu Recht - von ausgewiesenen Experten - als Kunst gekennzeichnet. Und dann muss es ja stimmen, wie wir wissen :mrgreen:


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