
Ungarn 1947
Regie: Géza von Radványi
Darsteller: Artúr Somlay, Miklós Gábor, Zsuzsa Bánki
Handlung: Europa nach Ende des zweiten Weltkrieges: eine Gruppe von Waisenkindern hat sich zusammengefunden, um in organisierten Raubzügen eine bessere Chance zum Überleben in der zerbombten Landschaft zu haben. In ihrer Verzweiflung schrecken sie dabei auch vor Gewalt und Morden nicht zurück. Als sie eines Tages eine vermeintlich verlassene Burg auffinden, können sie ihr Glück kaum fassen und lassen sich in dem Anwesen nieder. Dieses wird jedoch zu ihrer Überraschung noch von dem alten Pianisten Peter Simon (Artúr Somlay) bewohnt, welchen sie darauf hin kurzerhand als Geisel nehmen. Wird es den Kindern gelingen, ungestraft aus der Sache zu entkommen...?
Dieser Film ist eines der herausragenden Werke des ungarischen Nachkriegskinos. Die einen betrachten es als großes Meisterwerk, während andere es als kommunistische Propaganda betrachten, in welcher der kommunistische Mensch der Zukunft in Form des altruistischen Künstlers idealisiert wird.
Zwar bin ich einerseits der Meinung, dass "Irgendwo in Europa" leider nicht das ganz große Meisterwerk ist, das viele hier sehen. Auch wenn der Film für die damaligen Bedingungen schon sehr gut gemacht ist.
Aber andererseits ist dieses Propaganda-Argument auch ziemlich haltloser Quatsch. Da kann man eigentlich fast jeden beliebigen Film nehmen, der mit staatlicher Förderung entstanden ist und versuchen, bestimmte Aspekte des umgebenden politischen Systems dort wiederzufinden. Irgendwas findet sich dann eigentlich immer. Naja, wer's braucht...
Der Film behandelt ein interessantes Thema und ist insgesamt ziemlich unterhaltsam. Wer also Interesse am ungarischen oder osteuropäischen Nachkriegskino hat, sollte sich diesen Film unbedingt mal vormerken.