
UK/USA/IRL, 2024
Regie: Yorgos Lanthimos
Darsteller: Emma Stone, Jesse Plemons, Willem Dafoe, Margaret Qualley, Hong Chau, Joe Alwyn, Mamoudou Athie, Hunter Schafer, Yorgos Stefanakos
"„Kinds Of Kindness“ ist ein aus drei Episoden bestehender Anthologie-Film, wobei zwar in allen Abschnitten dieselben Schauspieler*innen mitspielen, diese jedoch jeweils andere Rollen verkörpern: Der erste Teil handelt von Robert (Jesse Plemons), der sich von seinem Boss (Willem Dafoe) alles vorschreiben lässt – was er isst, was er liest, wann und mit wem er Sex hat, wirklich alles eben. In der zweiten Episode kehrt die bei einer Forschungsreise verschollene und eigentlich schon totgeglaubte Liz (Emma Stone) doch noch nach Hause zurück – nur glaubt ihr Mann Daniel (Jesse Plemons) nicht, dass die Person neben ihm im Bett tatsächlich seine Frau ist. Im finalen Film machen sich die Sektenmitglieder Emily (Emma Stone) und Andrew (Jesse Plemons) im Auftrag ihrer Wasser-Gurus Omi (Willem Dafoe) und Aka (Hong Chau) auf die Suche nach einem neuen Heiland, der jedoch sehr spezielle Voraussetzungen erfüllen muss (die Fähigkeit, Tote erwecken zu können, ist nur eine davon)…" (www.filmstarts.de)
Ich finde es gut, dass neben all den wirren Filmen der heutigen Zeit auch noch ganz normale Filme für die breite Masse gedreht werden.
Muhahahahahahahahahahahahahahahahahaha
Tatsächlich ist der Film beim Anschauen für mich etwas schwer zu greifen gewesen.
Ich fand ihn ohne Frage gut und er hat auch über die komplette Laufzeit von fast drei Stunden gut unterhalten.
Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass Lanthimos hier nur mal wieder seine Lieblingsthemen wie Macht, Kontrolle, Demütigung, Erniedrigung und Abhängigkeit abarbeiten würde.
Allerdings geht mir der Film, seitdem ich ihn gesehen habe, nicht mehr aus dem Kopf.
Das liegt zum einen an den zum Teil herrlich schrägen Szenarien und auch an einzelnen Szenen, die sich mit Sicherheit für immer in mein Gedächtnis eingebrannt haben.
Es liegt aber wohl vor allem an der komprimierten und unfassbar klaren Aussage, die Lanthimos hier trifft.
Denn es sind nicht nur mal wieder all die oben genannten Themen vorhanden, sondern es geht die ganze Zeit um absolut überhaupt nichts anderes.
Es ist quasi so, als wäre die Essenz all seines Schaffens in diesem Film auf das Nötigste heruntergebrochen worden.
Die Basis dessen, was alle seine Werke ausmacht und letztendlich vereint.
Eine ungefilterte Version sozusagen.
Dabei gelingt ihm nicht nur ein durch und durch stimmiges Tempo in einer atemberaubender Atmosphäre, die durch die grandiosen Bilder erzeugt wird, sondern er holt auch wieder absolute Glanzleistungen aus allen Schauspielerinnen und Schauspielern heraus.
In der Tat kann ich gar niemanden wirklich hervorheben, weil sie alle brillant sind.
Auch wenn Jesse Plemons in Cannes derjenige war, der als bester Schauspieler geehrt wurde.
Aber in Prinzip hat er den Preis, meiner Ansicht nach, stellvertretend für die gesamte Darstellerriege eingeheimst.
Vor allem unter dem Aspekt, dass sie (fast) alle drei unterschiedliche Rollen spielen, sind die Leistungen hier mehr als hervorragend.
Wer mit Lanthimos grundsätzlich nicht viel anfangen kann, sollte diesen Film wohl lieber meiden.
Alle anderen sollten ihn sich jedoch schnellstmöglich zu Gemüte führen.