"Go Woke, Go Broke"? - Laut Studie nicht...

Hier könnt ihr diskutieren, was das Zeug hält, jedoch nur über alles, was das Thema Film betrifft.

Moderator: Detlef P.

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Detlef P.
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"Go Woke, Go Broke"? - Laut Studie nicht...

Beitrag von Detlef P. »

https://www.theguardian.com/film/2025/s ... box-office

Ich fand den Artikel sehr interessant.
Zusammenfassend wird gesagt, dass nicht die Darstellung der Diversität an sich ausschlaggebend für den Erfolg oder Misserfolg eines Films (oder auch einer Serie) sind, sondern wie bei großen Marken mit dem Canon umgegangen wird.

Und genau das würde ich auch so unterschreiben.
"Normale" - oder besser gesagt - normative Diversität, wie man sie auch im Alltag findet, begrüße ich in Filmen sehr.
Wenn es dann aber darum geht, zu sehr von einem etablierten Canon abzuweichen, nur um diese Diversität zu erzwingen, finde ich es in mehrerer Hinsicht unpassend.

Zum einen in Bezug auf die Beschädigung des Canons an sich und zum anderen auch, weil sich dann genug ewig Gestrige finden, die sofort auf diesen "Anti-Woke-früher-war-sowieso-alles-besser"-Zug aufspringen und durch solche canonischen Änderungen eine perfekte Steilvorlage bekommen.
Das führt dann leider nicht dazu, dass Diversität in Unterhaltungsmedien normalisiert wird, sondern dass im Gegenteil einige Menschen, die an sich nichts gegen Diversität haben, davon angekotzt sind.

Wie seht Ihr die Sache?


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Damien3
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Re: "Go Woke, Go Broke"? - Laut Studie nicht...

Beitrag von Damien3 »

Ich könnte nur „kotzen“ wenn z.B. völlig indiskutable biologische Gesetzte „auf Wunsch“ einer Kleinstgruppe für nichtig erklärt werden und erwartet wird das ich das mitmache. Es gibt nur 2 Geschlechter und es gibt Erkrankungen.

Ich werde niemals für „Gefühle“ die Grundgesetze der Wissensschaft fallen lassen. Für eine kleine Gruppe eingebildeter Elitären und Moralansprüchlern.
Ich werde niemals Leute die sich verstümmeln lassen weil die meinen sie fühlen sich nicht wohl…unterstützen oder deren leider sehr schwere Krankheit noch als Normal erklären.

Vor allem kotze ich wenn es mir in jeder Netflixserie vorgesetzt wird bis hin ins Kinderprogramm wo nun Monster High „non binäre“ Monster hat 🤮🤮🤮

Bald heißt es 1+1 ist 3 sonst fühl ich mich nicht wohl?

Ich habe nichts gegen einer Normalisierung von bestimmten Vorlieben die mich nichts angehen.
Habe eher etwas dagegen wenn es mir überall ungewollt untergeschoben wird von einer überwiegend linken Agenda.
Und dann diese Fahne🙈
Ich habe direkt in der Band und hier ist es so das sich jemand überhaupt nicht damit identifizieren möchte aber alle BLIND DAVON ausgehen weil er halt schwul ist.
Er sagt das so viele Schwule im Kampf für Normalität sogar sterben mussten die letzten 60 Jahre damit nackte Idioten mit angeleinten, als Hunde verkleidete, Lack und Leder Sklaven neben Kindern durch die Stadt laufen.
Ich meine es geht ja nicht nur um sexuelle Vorlieben oder das wöchentliche Aussuchen des Geschlechts, sondern bei Wokeness ja auch viel um Rassismus.

Und da find ich es schlimm das nun Preise z.B. keine Errungenschaften mehr sind sondern oftmals politisch motivierte Entscheidungen.

Ich habe immer Angst meinen Meknufn kundzutun weil ich nicht ohne Euch leben möchte und keinen Keil zwischen uns setzen will.


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Re: "Go Woke, Go Broke"? - Laut Studie nicht...

Beitrag von Murillo »

Ich finde diesen Artikel und die darin angeführte Studie sehr interessant.

In den letzten Jahren hatte ich auch das Gefühl, dass Diversität in Filmen und Serien eine immer größere Rolle spielt. In einigen Fällen fand ich das dann etwas übertrieben und teilweise auch störend. Im Großen und Ganzen hält es sich jedoch im Rahmen (was vielleicht auch daran liegt, dass ich nicht mehr so viele Filme gucke, wie früher :lol: ).
Und grundsätzlich finde ich es gut, wenn Filme und Serien gesamtgesellschaftliche Realität widerspiegeln.
Dies tun sie jedoch meiner Ansicht nach nicht auf Grund der "Wokeness" der für die Produktion dieser Film produzierenden Menschen, sondern in den allermeisten Fällen aus Gründen der Gewinnmaximierung.

In allen Bereichen der Unterhaltungsindustrie gibt es bestimmte Formeln, die direkt am Markt ermittelt werden und dazu führen, dass die Produkte sich immer einheitlicher am Konsumverhalten des Publikums orientieren. Dies ist keine neue Entwicklung. In den 60er Jahren hieß das halt, dass der gesamte Cast weiß, nicht-kommunistisch und hetero sein und der Hauptdarsteller Cary Grant sein oder so aussehen sollte, damit eine Filmproduktion als profitabel eingeschätzt werden konnte. Und in den meisten Fällen hat sich das dann ja auch bewahrheitet, was die alten weißen und männlichen Produzenten einige Jahrzehnte später dazu veranlasste, Regeln wie "Go Woke, Go Broke" auszurufen, welche auf ihrer eigenen Berufserfahrung beruhten, aber demographische Entwicklungen übersahen. Denn The Times They are A Changing und irgendwann muss jeder alte Studioboss mal seinen Posten räumen.

Der Markt funktioniert dabei immer noch genau so wie früher. Wenn die jungen progressiven Kinobesucher und Streamingdienst-Abonnierer tendenziell eher Geld für Produktionen mit höherer Diversität ausgeben, als für Produktionen mit niedrigerer Diversität, dann wird die "Formel" halt in diese Richtung angepasst.

Natürlich gibt es immer mal wieder Ausnahmen und Produzenten, welche die Regeln des Marktes ignorieren oder genau gegensätzliche Produktionen schaffen, entweder weil der Profit ihnen egal ist, oder weil sie durch den Tabubruch, oder das neue Unbekannte oder Ungewöhnliche die Aufmerksamkeit eines gelangweilten und unterforderten Teils des Publikums (dessen Größe variiert und sich oft aus wirtschaftlicher Sicht im Vorfeld schlecht einschätzen lässt) zu erwecken hoffen. In der Zukunft könnte das vielleicht dazu führen, dass es konservative Filmemacher gibt, welche Filme im Style des alten Hollywoods produzieren und damit ein Publikum anlocken, welches genau solche Filme sehen möchte.

Was ich schade finde, ist, dass es heutzutage kaum noch Leute gibt, die große Produktionen aus eigener Tasche finanzieren, wenn kein Studio dafür bezahlen möchte, so wie Coppola bei "Apocalypse Now" oder Jimmy Page bei "Led Zeppelin I". Aber das ist ein ganz anderes Thema.


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Re: "Go Woke, Go Broke"? - Laut Studie nicht...

Beitrag von Damien3 »

Ich halte die Aussage das Wokeness aus "wirtschaftlichen" Gründen passiert für falsch.
Es ist eine politische Agenda für mich.

Ich versuche das mal so zu erklären:

Ich war immer schon "mittig konservativ" platziert mit meiner Meinung, meinem Empfinden
20 Jahre lang SPD Wähler gewesen.

X
X
LINKSXXXXXXXXXXXXXXXXXXX Mitte XX ICH XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXRECHTS
X
X


Das große Problem ist das Links SO weit links geworden ist, mit völlig entrückter Ideologie wie "Reiche enteignen das wir alle reicher werden" und diesen weltfremden Bullshit, das die "neue" Mitte mich dann nach RECHTS einordnen obwohl ich mich nie verändert habe!!!
Wenn man sich Reden vom legendären Kanzler Schmidt von 1982 anhört, dann ist das rechter als alles was von z.B. der AfD heute kommt!
Damals war noch Menschenverstand und Aufeinanderzukommen angesagt. (Bei den alten weißen Männern die ja immer in dieser Diskussion verunglimpft werden)


So sieht es jetzt also jetzt aus: Links ist so weit links gerückt das diese Moralaposteln nun ihre eigne neue Mitte haben.



NEUE LINKS XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX(Neue Mitte)XXXXXXXXX ALTE MITTE XX ALTES ICH XXXXXXXXXXXXXXXXRechts

Somit bin ich der alte weiße Mann und potenzieller AfD Wähler.
Obwohl ich mich NICHT verändert habe.

Und nachgewiesen ist eine politische Parteilichkeit in den öffentlichen Medien sowie der gesamten Film/TV Hollywood Produktion.

DAS ist meiner Meinung nach der Grund für diese Wokeness.

Nochmal...ich bin WIE IMMER aber ich kann einfach diese Entwicklungen nicht mehr gutheißen.


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Re: "Go Woke, Go Broke"? - Laut Studie nicht...

Beitrag von Detlef P. »

@Muri:

Im Prinzip sehe ich das genau so wie Du!

@Damien:

Zu allererst mal ein kleiner Rat von mir.
Chill einfach mal!

Du bist bei dem Thema derartig emotional aufgeheizt, dass eine normale Diskussion kaum möglich erscheint.
Zudem wirft Du mit Phrasen um Dich, die mit dem Thema "Wokeness im Kino" größtenteils gar nichts zu tun haben.

Da Du meine Position kennen solltest, gehe ich jetzt mal nur auf die allerbefremdlichste und meiner Ansicht nach "gefährlichste" Aussage von Dir ein:
Damien3 hat geschrieben: Mi 1. Okt 2025, 11:04 Wenn man sich Reden vom legendären Kanzler Schmidt von 1982 anhört, dann ist das rechter als alles was von z.B. der AfD heute kommt!
Wenn DAS tatsächlich Dein ernstgemeinter Standpunkt und nicht bloß eine polemische Äußerung von Dir ist, solltest Du Dir - und das meine ich ganz ernst und gut gemeint - wirklich Sorgen um die Wahrnehmung Deines Weltbildes machen.
Wenn Du tatsächlich glaubst, dass ein ehemaliger SPD-Kanzler rechter gesprochen hat, als eine in Teilen als rechtsextrem(!) eingestufte Partei, die als demokratiefeindlich bezeichnet werden kann, dann... sorry... bist Du so sehr auf dem Holzweg wie wohl noch nie.
Ich denke, das wird mir Muri als studierter Politikwissenschaftler auch bestätigen können.

Und nun zurück zum eigentlichen Thema:
Damien3 hat geschrieben: Mi 1. Okt 2025, 11:04 Und nachgewiesen ist eine politische Parteilichkeit in den öffentlichen Medien sowie der gesamten Film/TV Hollywood Produktion.
Hast Du seriöse Quellen zu dieser Behauptung?
Falls ja, gerne hier posten.
Die würde ich mit Interesse lesen und würden dieses Thema großartig ergänzen.


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Re: "Go Woke, Go Broke"? - Laut Studie nicht...

Beitrag von Damien3 »

Selbstverständlich ist es selbst bei einen Merz zu seinen Reden in den 90ern erkennbar, das hier Narrative genutzt wurden die heute als "rechtsradikal" gelten.
Nur wurde es so inflationär benutzt das wir jetzt in der alten Mitte schon als radikal gelten.
So wie ich es darzustellen versuchte.

Es gibt soooo viele Aussagen auf Yourtube aus den 80ern, 90ern von jetzigen Politikern die heute extrem eingestuft werden.
Selbst die CDU, eine Frau Merkel hat noch Multikulti als gescheitert betitelt.
Multikulti ist tot...Horst Seehofer






Hier die Parteilichkeit der Medien:
https://www.journalismusstudie.fb15.tu- ... kratie.pdf

JA du hast recht das ich da emotional werde. Aus Angst vor der Zukunft meiner Kinder und KIndeskinder.
Wenn ich sehe wie im deutschen TV ein Charlie Kirk, ein vor seiner 12 jährigen Tochter hingerichteter sehr konservativer Christ dargestellt wird als hätte er es "verdient" ja...da werde ich emotional. Weil ich mit dieser Welt nichts mehr anfangen kann.


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Re: "Go Woke, Go Broke"? - Laut Studie nicht...

Beitrag von Damien3 »

Uns den guten Helmut möchte ich noch nachreichen....
Ein legendärer Mann und Vorbild.
ABER was er hier sagt...wäre heute das ENDE der Laufbahn!



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Re: "Go Woke, Go Broke"? - Laut Studie nicht...

Beitrag von Damien3 »

Ich würde aber wirklich vorschlagen das wir das mal persönlich in Ruhe besprechen.
Ich will das hier als meine kleine Insel für meine Leidenschaft Film behalten.


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Re: "Go Woke, Go Broke"? - Laut Studie nicht...

Beitrag von Murillo »

Mit Deinen Beobachtungen und Einschätzungen zur gesellschaftlichen Entwicklung in Deutschland liegst Du gar nicht mal so falsch. Nur die daraus resultierenden implizierten Auswirkungen auf die Wahlpräferenz halte ich für etwas fragwürdig. :lol:
Inhaltlich bin ich jedoch oft Deiner Meinung. Und das obwohl ich immer schon ein linksgrünversiffter Grünenwähler war und dies - aus Mangel an Alternativen - vermutlich auch bis zu meinem Lebensende bleiben werde.

Ich habe mir die von Dir angehängten Videoschnipsel angesehen und gelange dabei zu Schlussfolgerungen, die sich von Deinen ein wenig unterscheiden.

Angela Merkels "Multikulti ist gescheitert" hat damals schon hohe Wellen geschlagen und würde es heute ebenso tun, wenn führende SPD- oder CDU-Politiker so etwas äußern würden. Die Öffentlichkeit ist gegenüber solchen Äußerungen jedoch viel mehr abgestumpft und so wäre die Halbwertzeit des Skandals wesentlich geringer. Ich würde also behaupten, dass man das heute viel eher sagen könnte, als damals vor 15 Jahren.
Die Äußerung von Merkel reiht sich natürlich ein in eine Reihe etwas unglücklicher Formulierungen in öffentlichen Statements, welche ihre gesamte Karriere geprägt haben, wobei diese seitens staatlicher Führungspersonen eigentlich souveräner vonstatten gehen sollten. Spätestens bei der zweiten Kanzlerschaft hätte man ihr einen Kommunikations-Coach an die Seite stellen müssen. Aber ist jetzt auch egal...

Helmut Schmidt sagt in diesem Interview doch nur, dass Zugewanderte aus dem Nahen Osten im Allgemeinen aus kulturellen Gründen größere Probleme haben, sich in Deutschland zu integrieren, als dies z.B. bei Menschen aus dem EU-Ausland der Fall ist. Da kann man drüber diskutieren und es ist nicht falsch diese Diskussion zu führen. Politiker aller Parteien tun dies heutzutage ebenfalls, und zwar öffentlich. Zwischen den Aussagen von Schmidt in dem Video und den Forderungen gewisser anderer Parteien, dass diese Menschen als Konsequenz daraus gar nicht ins Land gelassen oder abgeschoben werden sollten, liegen jedoch Welten.

Franz-Josef Strauß war der selbsterkorene fleischgewordene Klaus-Maria Brandmauer der deutschen Politik und hat im Laufe seiner Karriere viele Aussagen getätigt, die sich hart am rechten Rand befanden. Damit hat die CSU über viele Jahrzehnte den parlamentarischen Erfolg der NPD und ebenso den einer NPD Light (mit)verhindert. Das muss man dann auch einfach mal anerkennen. Das von Dir verlinkte Video enthält keine solcher Aussagen, ist aber trotzdem sehr lustig. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: "Bleiben wir auf dem Boden trockener, spröder, notfalls langweiliger, bürgerlicher Vernunft und ihrer Tugenden oder steigen wir in das buntgeschmückte Narrenschiff Utopia ein, in dem dann ein Grüner und zwei Rote die Rolle der Faschingskommandanten übernehmen würden". Ich kenne keinen einzigen Politiker im aktuellen deutschen Bundestag, der rhetorisch dazu in der Lage wäre, solche Sprüche rauszuhauen.

Ich kann Deine Haltung auf Grund Deiner Wahrnehmung jedoch sehr nachvollziehen. Denn diese hängt immer auch von der eigenen Umwelt, Lebenserfahrung und Social Media Blasen ab, in welchen man sich bewegt.
Ich selber kann die Erfahrung aus Ungarn wiedergeben, welches politisch seit 15 Jahren von einer AFD-nahen Regierung geführt wird:
Auf sämtlichen Antragsformularen muss man das Geschlecht auswählen und kann nur zwischen männlich und weiblich auswählen. Alle anderen haben halt Pech gehabt.
In Bücherläden kann man bestimmte Harry Potter Bücher gar nicht oder nur noch unter der Theke erwerben, weil bestimmte Charaktere homosexuell sind. In den Kinderbüchern sind sämtliche Charaktere weiß und nicht behindert. Rollstuhlfahrer können nicht am öffentlichen Nahverkehr teilnehmen, da Bordsteinkanten, Treppen, fehlende Aufzüge und Rampen etc. das nicht zulassen.
Die Gay Pride muss von der Polizei geschützt werden, damit die Teilnehmer nicht von rechten Mobs zusammengeschlagen werden...
Und dies sind nur wenige Beispiele, welche direkt aus der Ideologie der Regierungspartei entstammen, von vielen anderen Problemen im Schul- und Gesundheitswesen oder der Wirtschaft mal abgesehen.
Ich selbst kann in diesem System gut leben, aber auch nur weil ich ein heterosexueller weißer EU-Bürger ohne Behinderungen bin. Andernfalls hätte ich hier ziemlich große Probleme.

Nun lass uns aber mal wieder zum eigentlichen Thema zurückkommen, denn die Inhalte der meisten Filme und Serien werden wohl kaum von der deutschen oder ungarischen Politik oder am Hindukusch entschieden, sondern in den USA, wo die gesellschaftliche Spaltung zwischen links und rechts in den letzten Jahren nochmal wesentlich schlimmer geworden ist, was sich an Bewegungen wie BLM und "Cancel Culture" auf der einen Seite und dem Erstarken von Alt Right, christlichem Fundamentalismus und neokonservativer Ideologie auf der anderen Seite, nicht zuletzt auch an den Wahlergebnissen sehr gut ablesen lässt.
Ich habe den Eindruck, dass sich Hollywood und andere führende westliche Filmindustrien tendenziell immer noch eher in der Hand der Linken befinden, welche dann - teilweise auch aus trotz gegenüber gesamtgesellschaftlicher Entwicklungen - linke Reizthemen in ihre Produktionen integrieren, mit dem Ziel, ihre jeweilige Agenda (z.B. Schutz von Minderheiten) zu unterstützen, dabei jedoch leider oft das Gegenteil und noch größere Ablehnung erreichen.
Und früher oder später wird es dazu kommen, dass die Rechten und Konservativen auch in Hollywood wieder Fuß fassen werden und ihre eigenen Themen vertreten, was dann - wie ich zuvor angeführt hatte - demographisch und wirtschaftlich bedingt sein wird.


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Re: "Go Woke, Go Broke"? - Laut Studie nicht...

Beitrag von Damien3 »

Danke für deine respektvolle Antwort❤️

Stimmt soweit sind wir nicht auseinander, weil ich mich ja auch nie „verändert“ habe.🥰
Nur die Narrative sind verschoben worden.

Ich habe niemals etwas gegen Homosexuelle oder gleichgeschlechtliche Liebe gesagt oder gefühlt.
Ich vermisse nur die NORMALITÄT für die so viele in den 50-60er Jahren gestorben sind.
„Wir“ hatten nie ein Problem mit einem Elton John einem Freddie Mercury oder einem Cary Grant oder auch einem Liberace.
Ich habe nie gefragt oder wissen wollen welche sexuellen Vorlieben mein Gegenüber hatte.
Wenn aber diese prozentuell kleine Gruppen sich heute als den Mittelpunkt der Erde inszenieren habe ich ein Problem.

Und das irre ist, das ein großer Teil davon es nicht mal selbst unterstützt.
Denn es ist Kontraproduktiv wenn ein Typ mit Vollbart in Frauenkleidern beim ESC auftritt, weil es dazu beiträgt das die Brücken zur Normalität die so viele früher wollten wieder abgerissen werden .

Freakshows und „nombinäre Flutung“ bei Nwtföix führt nicht zur Normalität. Sondern zu Abneigung.

Ich habe nur Probleme damit das sich eine kleine Kultur von „Perversen“ mit dem Moralschutzschild der LGBTQ einen Freifahrtschein holen wollen.

Ich finde es extrem bedenklich das im Kindergarten ein Regenbogentag gefeiert wird.
Ich finde es bedenklich das eine ganze Industrie, durchlaufen von Ideologen krude Ansichten schon in die Serien für Kleinkinder streuen.

Aber das gibt da quasi deinen letzten Absatz wieder.

Und ich bleibe fest dabei.
Eine ganze komplette „Rasse“ als unkompatibel mit der europäischen Kultur zu diffamieren würde heute zum sofortigen Rücktritt führen.
Auch wenn Schmidt die Wahrheit sagt.
Wäre heute nicht mehr möglich!!

Es geht immer eine 0,09% Gruppe die offended ist.
Und da sind wir wieder bei meinen Grüppchen die sich als Mittelpunkt der Welt sehen…


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Re: "Go Woke, Go Broke"? - Laut Studie nicht...

Beitrag von Damien3 »

By the way…kann es kaum erwarten One Battle After another heute Abend zu schauen😱😱😱😱


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