Wie gehen die Medien mit dem Thema "Film" um?

Hier könnt ihr diskutieren, was das Zeug hält, jedoch nur über alles, was das Thema Film betrifft.

Moderator: Detlef P.

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Detlef P.
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Wie gehen die Medien mit dem Thema "Film" um?

Beitrag von Detlef P. »

Volands Beitrag im "Cinema-Top 100"-Thread hat mich auf was gebracht.
Wie gehen die Medien eigentlich mit dem Thema "Film" um.

Hier nochmal Volands Kommentar:

"Dann sage ich auch mal mehr. Ich spreche mich nicht gegen amerikanische Klassiker aus, die wirklich Format haben. Aber was berechtigt bitteschön Filme wie "The Rock" oder "Romeo und Julia" dazu, in einer Liste der 100 besten Filme aufzutauchen? Es ist nicht mal ein einziger Fellini oder Bergman oder was auch immer drin. Nur um mal die bekannteren Namen zu nennen.

Ich kann diese Ignoranz nicht ausstehen, mit der die diversen Zeitschriften die "ausländlischen" Filme übergehen. Was soll das? Hat Hollywood tatsächlich so eine Monopol-Stellung? Die guten Filme der letzten Zeit kamen allesamt aus anderen Ländern wie den USA.

Wie sollen denn die normalen Kinogeher bitte tatsächlich einen Überblick bekommen können? Die werden mit jedem Scheiß gefüttert, bloß zum Denken werden sie nicht angeregt. Finde das echt zum Kotzen, wie die Medien mit dem Thema Film umgehen. Man muss sich als Zuschauer ja wie eine Hure vorkommen, die vom Zuhälter (Medien) an die ganzen Schleimer verkauft wird. Echt scheiße ist das.

So, das musste raus. Verzeihung, aber ich habs satt immer nur von den ach so tollen Ami-Filmen zu lesen. Die Liste wurde doch gewaltsam rausgepresst. Die Spinner haben nicht mal 100 tolle Filme gefunden, daher wirken die hinteren Platzierungen auch so langweilig und unüberlegt."

Ich muss Voland an dieser Stelle voll und ganz zustimmen.
Ich habe damals sehr lange gebraucht um zu kapieren, dass es ein Kino jenseits des Mainstream-Kinos gibt und es hat noch viel länger gedauert bis ich erkannte, dass dieses Independent-Kino wesentlich wertvoller ist als das Mainstream-Kino, dass ja größtenteils in Hollywood angesiedelt ist.
Man wird von den Medien her so sehr beeinflusst, dass man irgendwann wirklich glaubt, dass Einspielergebnisse und Oscarauszeichnungen einen guten Film ausmachen und das ist wirklich schlimm.
Ich habe mich in meinen jungen Jahren regelrecht über das Indie-Kino aufgeregt. Ich dachte: "Wie blöd können die sein, Filme zu machen die eh kein Mensch sehen will. Warum gibt es diese Idioten und warum machen die immer weiter?"
Heute weiß ich, dass es genau umgekehrt ist.
Bei den meisten Hollywood-Produktionen sollte man sich fragen, wie man aus der Geldgier heraus so dreist sein kann dem Zuschauer immer wieder das gleiche vor die Füße zu rotzen.
Und die Medien unterstützen diesen ganzen Humbug auch noch, anstatt mal auf die unbekannten und unentdeckten Filmperlen aufmerksam zu machen.

So, das war mein Wort zum Mittwoch :cityofgod:


"Willst Du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten." (chin. Sprichwort)

"Die Seele ist das Schiff, Vernunft das Steuer und Wahrheit der Hafen." (türk. Weisheit)

"Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein." (Daniel J. Boorstin)

Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)

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Murillo
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Beitrag von Murillo »

Dass die Medien so einseitig und schamlos mit Filmen umgehen ist zwar einerseits verabscheuungswürdig und ich hasse die Politik der TV-Sender (v.a. der privaten), wenn es um die Blockbuster geht, die dort zur besten Sendezeit laufen dürfen und wie diese in Previews hochgejubelt werden.

Man sollte dabei allerdings niemals vergessen, dass:

1. Die Sender die Filme bringen, die der wesentliche Großteil des Publikums sehen will (es handelt sich dabei um einen Teufelskreis. Durch jahrelange Erziehung durch den TV-Apparat, in denen der Zuschauer die erfolgreichsten Blockbuster zu sehen und dabei die dazugehörigen Werbesprüche "schneller", "härter", "böser" etc. eingeprügelt bekommt, entwickelt er seine eigenen Vorstellungen von einem guten Film. Die Independentsachen, die dann nachts auf den Öffentlich-Rechtlichen laufen, interessieren ihn gar nicht. Er hat, was er braucht, da er in der Regel nicht mehr erwartet, als etwas Spannung und Unterhaltung. Deshalb will er noch mehr solcher Filme sehen oder aber andere Sachen, die ihn unterhalten, TV-Produktionen, Real-Life Dokus, selbst die Werbespots können manch einen Menschen unterhalten (und diese zeigen teilweise eindeutig Wirkung. Die Methoden, die von der Werbebranche verwendet werden sind im Laufe der Jahre so dermaßen perfektioniert worden, dass sie heute beängstigende Wirkung zeigen). In dieser Hinsicht ist das TV-Programm (zumindest das der Privatsender) perfekt auf den Standartkonsumenten zugeschnitten.

2. Die qualitativ herausragenderen Produktionen entsprechen nicht den Vorstellungen des eben beschriebenen durchschnittlichen TV-Zuschauers von einem guten Film. Er ist ganz einfach vollkommen überfordert, wenn ein Film ihm statt oder neben Unterhaltung noch andere Werte zu vermitteln versucht.
Folge: Sinkende Zuschauerzahlen, sinkende Werbeinnahmen und alles was dazugehört. Einem Privatsender der zur besten Sendezeit einen Godard zeigt, während woanders "Speed 2" läuft, steht eine finanzielle Katastrophe bevor, die sich keiner dieser Sender erlauben darf.
Sie MÜSSEN also das zeigen, was die Zuschauer sehen wollen.

Die meisten Menschen sind halt entweder zu faul oder nicht gewillt, sich über alternative Filme schlau zu machen. Sie denken nicht "da muss es doch noch mehr geben", sie sind einfach zufrieden mit dem, was ihnen vorgesetzt wird.


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Damien3
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Beitrag von Damien3 »

Ach du liebe Güte meine Herren Doktoren!!!
Von welcher Müslifresserdoktorarbeit ist das denn alles abgeschrieben??
WOFÜR ist Kino denn erfunden worden?
Um zu unterhalten, und das haben die Amis nunmal am besten raus.
Ich schaue mir auch Nichtmainstreamfilme an oder Underground wie man so schön sagt und eines ist mir aufgefallen:
Die die sich so über Mainstream aufregen und aus Prinzip alles verurteilen was aus Hollywood kommt, sind die großen ignoranten Enggestirne und nicht andersrum!
Ich habe mit wohlwollen kleine Filme gesehen und mit wohlwollen die großen.
Doch hat man sich einmal in diese "ich hasse Hollywood und schau nur noch Filme die keiner kennt" Kiste begeben ist es schwierig da wieder rauszukommen....


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Voland
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Beitrag von Voland »

Ich glaube Du irrst gewaltig Damien. Es geht nicht um Hollywood selbst, sondern um die Medien, die keine Grundlage bieten. Die Medien sind schwer gefärbt und lassen kaum objektive Meinungen im Kleinen zu. Wer sich nicht wirklich dafür interessiert hat keine Chance eine objektive Meinung zu tätigen. Und zwar deshalb, weil ihm der Zugang verwehrt wird.

Dass aus Hollywood die unterhaltsamsten Filme kommen sagt wer? Du? Oder sagen das auch die Medien? Ich weiß, Du kennst sehr viele Filme. Aber Du kennst eben auch bloß die Klassiker des "unbekannten Kinos". Kennst Du denn die Komödien aus Tschechien? Filme wie "Liebe nach Fahrplan", "Kurzgeschnitten", "Feuerwehrball" und ähnliche?
Es gibt so viele unterhaltsame Filme und die werden oft unter den Tisch gekehrt, wenn die Medien denken, dass sie zu unbekannt für den großen Markt kommt. Wo werden wohl die meisten Leute reingehen?
Wenn auf den Plakaten steht: "Der neue Hollywood-Blockbuster von Jerry Bruckheimer, ausgezeichnet mit 100 Oscars!". Oder wenn draufsteht: "Der Hit aus Polen, ein Blockbuster der seinesgleichen sucht, ausgezeichnet mit der goldenen Palme!"?

Ich glaube, dass in einer Zeit, wo man zu sehr auf die technischen Fortschritte Amerikas fixiert war den Fehler begangen hat, die anderen Filme zu vernachlässigen. Viele Menschen können einfach nichts mehr mit ruhigen Filmen anfangen. Und Du zählst genau zu solchen Leuten. Ich schätze es sehr, dass Du so offen bist, aber dennoch bist Du geprägt von den Filmen Deiner Kindheit. Du hast wohl sehr viel von Hollywood mitbekommen. Die 70er und 80er waren ja auch die absoluten Glanzzeiten der Moderne. Und genau dieser Boom hält fälschlicherweise bis heute an und ist in den Leuten verankert.

Ich habe kaum Filme gesehen als Kind. Was ich gemacht habe, war die Fernsehzeitung zu lesen. Und genau dort habe ich nicht nach Sternchen, sondern nach den Vorschaubildchen bewertet. Dann wurde ich halbwegs erwachsen und habe mich auch für die Filme hinter den Bildchen interessiert. Und siehe da, sie gefielen mir besser als die Filme, die ich bisher kannte. Jeder ist durch seine Vergangenheit geprägt und es ist wie Russisches Roulette.
Und ich finde es unfair, dass die Medien durch ihre Ignoranz mehr zerstören als sie denken. Denn sie prägen die Kinder, die in 20 Jahren genauso Filme gucken werden. Mittlerweile wird man nämlich nicht mehr von den Eltern, sondern zu einem Großteil auch von den Medien erzogen.

Das hat alles nicht mit einer Müslifresserdoktorarbeit zu tun. Kino ist als Jahrmarktunterhaltung erfunden worden. Aber in einer Zeit, wo es noch keine derartige Volksverblödung wie heute gibt. Damals hat man sich auch für Unterhaltung noch andere Gesichtspunkte überlegt. Mittlerweile gehts nur ums Geld, und sonst nichts. Wir leben nun mal in einer kapitalistischen Gesellschaft und in der ist Film bloß ein Produkt. Sehr schade.


Ich bin für geistige Zensur. Filme werden moralisch und politisch begutachtet, aber die Dummheit darf passieren.
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Beitrag von Murillo »

Damien3 hat geschrieben: WOFÜR ist Kino denn erfunden worden?
Um zu unterhalten, und das haben die Amis nunmal am besten raus.
Du hast Recht. Ursprünglich wollte das Kino nur unterhalten. Doch mit der Weiterentwicklung der Technologie, die einst nur eine Jahrmarktssensation war, wurde dem Kino ermöglicht viele weitere Dinge neben der Unterhaltung zu vermitteln.
Dass das Kino sich überhaupt weiterentwickelt hat, ist denjenigen zu verdanken, die versuchten Werte jenseits der Unterhaltung zu vermitteln.
An dieser Stelle muss ein Intellektueller natürlich ein Zitat anbringen, um seine Aussage zu stützen...Moment Damien, ich frage mal meinen Töpferkurs....
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Damien3 hat geschrieben: Die die sich so über Mainstream aufregen und aus Prinzip alles verurteilen was aus Hollywood kommt, sind die großen ignoranten Enggestirne und nicht andersrum!
Hast du mich letztens bei "Duell" oder "The Day After Tomorrow" sagen hören, wie scheisse diese Filme seien. Wenn ja, muss es dafür ja Zeugen geben. Nenne sie mir! :xmas:
Und war ich dafür, einen dieser Filme abzubrechen, wie du es beim großartigsten Film überhaupt getan hast, weil du das Weltraumballet nicht ertragen konntest. Wer ist hier engstirnig? muahahahahaha

So, jetzt gehe ich mein Müsli essen.


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Beitrag von Voland »

Achso, wegen den Enggestirnen. Ignorant sind nur diejenigen, die Meinungen kundtun, ohne Grundlagen davon zu besitzen. Wenn jemand keine Filme guckt, von denen er weiß, dass er sie nicht mag, dann nenn ich das intelligent. Ich mache grundsätzlich keine Filme runter, die ich nicht kenne. Und das tut hier eigentlich keiner, also weshalb die Aufregung?


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Beitrag von Damien3 »

Ich habe doch hier keinen direkt beleidigt oder angemacht, also welche Aufregung??
Ich finde es absolut nicht intelligent vorrauszusetzen etwas nicht zu mögen bevor ich es gesehen habe. Das ist strunzdämlich!
Und um ENDLICH diese Scheiße mit 2001 zu beenden ich habe ihn gesehen MEHRMALS und habe JEDESMAL versucht den gut zu finden und irgendwie den schön zu reden aber er ist nunmal SCHEIßE auch beim 15. mal.
Ich HABE ihn ganz gesehen und kann das jetzt behaupten!!!Also schluß mit 2001 !
Und ich habe dich natürlich nicht gehört bei den Filmen, aber warum wird sich strickt geweigert mit mir in War of the Worlds zu gehen??? Kann der schlechter sein als Day after tomorrow????
DAS ist engstirnigkeit vor dem Herren und nicht nachvollziehbar.
Wenn man dort reingeht und den SCHEIße findet ist doch ok...
Nur alles durch den Kakao zu ziehen weil nicht der gehobene Zeigefinger praktiziert wird ist blöd.

Der Film ist ein Produkt.
Sehr richtig.
Und ich konsumiere es , egal ob nun mit oder ohne Zeigefinger.
Feuerwehrball habe ich gesehen (weil halt von Forman) langweilig!
Wir können uns sehr lange über Nischenprodukte und Nischen filmchen unterhalten die der eine schon gesehen hat oder nicht.
(Kennt ihr Karate Tiger 7? Ball and Chain ? Othello?)
Scheißegal wie nischig oder unbekannt ein Film ist, das ist noch keine Auszeichnung dafür das er gut ist.
Und wir reden hier immerhin noch von BLOCKBUSTERN und diese allesamt zu vernichten ist engstirnig.


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Beitrag von Murillo »

Damien3 hat geschrieben:Ich habe doch hier keinen direkt beleidigt oder angemacht, also welche Aufregung??
Haben wir uns nicht schon immer so geprügelt? Das macht doch Spaß. :chain: :beer:
Damien3 hat geschrieben: Ich finde es absolut nicht intelligent vorrauszusetzen etwas nicht zu mögen bevor ich es gesehen habe. Das ist strunzdämlich!
Der Satz ergibt keinen Sinn. ich werde trotzdem versuchen, ihn zu beantworten.
Falls du damit meinen solltest, dass man keinen Film beurteilen sollte, den man nicht gesehen hat, stimme ich dir zu.
Damien3 hat geschrieben: Und um ENDLICH diese Scheiße mit 2001 zu beenden ich habe ihn gesehen MEHRMALS und habe JEDESMAL versucht den gut zu finden und irgendwie den schön zu reden aber er ist nunmal SCHEIßE auch beim 15. mal.
Ich HABE ihn ganz gesehen und kann das jetzt behaupten!!!Also schluß mit 2001 !

Da "2001" nunmal mein Lieblingsfilm ist und ich immer noch nicht darüber hinweg bin, dass du ihn nach 15 Minuten ausgestellt hast, hielt ich es für angebracht ihn hier wieder zu nennen. Ich weiß ja, wie man dich am besten provozieren kann.
Damien3 hat geschrieben: Und ich habe dich natürlich nicht gehört bei den Filmen, aber warum wird sich strickt geweigert mit mir in War of the Worlds zu gehen??? Kann der schlechter sein als Day after tomorrow????
DAS ist engstirnigkeit vor dem Herren und nicht nachvollziehbar.
Wenn man dort reingeht und den SCHEIße findet ist doch ok...

Er hat definitiv das Potenzial dazu schlechter zu sein. der Trailer war absolut grausam und außerdem spielen Emmy Rossum und Jake Gyllenhaal nicht mit.
Ich habe keine Lust, da Geld für auszugeben. irgendwann im Free-TV gucke ich mir den meinetwegen mal an.
Andererseits würdest du dich aber wahrscheinlich wohl auch weigern, in den neuesten dänischen Dogma-Film mitzugehen.
In dem Falle wärest du auch "engstirnig".
Und würdest du ganz unvoreingenommen in einen Film gehen können, von dem du im Vorraus bereits weißt, dass nur mit Handkameras gedreht wurde?
Damien3 hat geschrieben: Nur alles durch den Kakao zu ziehen weil nicht der gehobene Zeigefinger praktiziert wird ist blöd.

Wie meinst du das? Willst du behaupten, ich würde in der Regel keine Hollywoodblockbuster mögen, da dort (im Gegensatz zu Independentproduktionen) NICHT der Zeigefinger gehoben wird.
Alleine die Behauptung, in Hollywoodproduktionen werde nicht der Zeigefinger erhoben ist absolut banal.
Damien3 hat geschrieben: Und wir reden hier immerhin noch von BLOCKBUSTERN und diese allesamt zu vernichten ist engstirnig.

Du willst also behaupten, ich würde Blockbuster allesamt vernichten. Um dies zu wiederlegen, verweise ich nur auf diesen Thread, ich habe bereits 2 Blockbuster genannt, die ich nicht vernichtet habe.
Dies ist eine Verallgemeinerung, die mich empört.


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Beitrag von Voland »

Genau, wir reden über Blockbuster. Und was macht einen Film genau zum Blockbuster? Die Medien. Wären wir also wieder mal beim Ausgangsthema. Blockbuster ist ein Begriff, der scheinbar für pompöse Produktionen erfunden wurde. Für Filme, die das Kino sprengen. Aber wie kann ich dann bitteschön im Vornherein wissen, ob ein Film das Kino sprengt? Die Medien nehmen dem Zuschauer die Meinung vorweg.

Weshalb sollte ich mir Filme angucken, wo ich genau weiß, dass sie mich nicht interessieren??? Finde das glatte Zeitverschwendung. Denkst Du ich kann nicht sagen, dass mir "XXX" sicher nicht gefallen wird? Ich kann das sehr wohl sagen, so weit habe ich klaren Menschenverstand.

Bei Filmen, bei denen ich mir nicht sicher bin, warte ich ab und sehe sie mir an, sobald sich der Trubel gelegt hat - sofern denn einer ist. Das betrifft jetzt ebenso "Blockbuster" wie auch irgendwelche Indie-Produktionen. Bloß habe ich wie gesagt keine Zeit alle Filme wahllos zu gucken.

Ich konsumiere Filme nicht. Warum sollte ich auch? Ich beschäftige mich mit Filmen, gehe weiter als die bloße Konsumierung davon. Denn ich finde das Thema interessant. Und daher sehe ich mir auch Filme an, wo ich weiter gehen kann. Wo ich nicht von Widersprüche überhäuft werde oder wo ich es nachher nicht bereue, die Zeit dafür verwendet zu haben.

Achso, zu Deiner Frage bezüglich der Aufregung:
Von welcher Müslifresserdoktorarbeit ist das denn alles abgeschrieben??
Das ging doch eindeutig an mich. Ich habe das nämlich geschrieben, und es nicht irgendwo abgetippt.

Weshalb fandest Du den Feuerwehrball denn langweilig? Weil er ruhig ist und weil er keine besonders aufregenden Szenen beinhaltet? Muss denn ein Film immer mit der Tür ins Haus fallen? Den Block busten, sozusagen?

Es gibt keine Nischenfilme und keine Blockbuster außerhalb des Medienbewusstseins. Diese Filme werden von den Medien oder deren Junkies so bezeichnet. Wenn jetzt Hollywood in Tschechien wäre, dann wäre bestimmt der Feuerwehrball ein Blockbuster.
Klar kann man sich darüber unterhalten. Ich weiß auch was Du meinst. Wollte nicht behaupten, dass Du nichts kennst. Was ich wollte, war die Darlegung einiger Beispiele für ebenso unterhaltsame Filme - bloß auf andere Art und Weise. Und diese andere Art und Weise wird den Zuschauern so sehr verheimlicht, dass man sie am Ende langweilig findet, sollte man sie in einem Film mal zu sehen bekommen.

Was genau jetzt an Karate Tiger intelligent sein soll weiß ich echt nicht. Ich spreche von Filmen, die qualitativ gut sind. Nicht irgendwelche Videotheken-Filme, die wegen einer FSK oder sonst irgendwelchem Scheiß nicht ins Kino kommen.

Achso, zum Bewerten von ungesehenen Filmen habe ich schon was gesagt. Dass ich Filme für mich selbst als interessant oder uninteressant bewerte ist wieder etwas anderes. Da sollte man differenzieren. Und wenn mir jemand einen Film vor die Nase klatscht, dann kann ich sehr wohl sagen, ob er mich interessiert oder nicht. Beispielsweise interessieren mich kaum Musicals oder Sci-Fi-Filme. Ganz einfach, weil mir die Thematik nicht liegt. Ich weiß in etwa meinen Geschmack einzuschätzen, keine Sorge.


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Beitrag von Murillo »

Voland hat geschrieben: Achso, zu Deiner Frage bezüglich der Aufregung:
Von welcher Müslifresserdoktorarbeit ist das denn alles abgeschrieben??
Das ging doch eindeutig an mich.
Ich glaube eher, das ging an uns alle. Fragen wir den Herrn3 besser noch mal.
Ich bekomme auch schon seit Ewigkeiten so etwas in der Richtung von ihm vorgeworfen. :mrgreen:


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Beitrag von Voland »

Keine Ahnung wen er letztendlich gemeint hat. Ich fühlte mich halt angesprochen. Habe das "alles" in seinem Text übersehen.


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Beitrag von Damien3 »

Ach das ist so ein Running Gag von mir und Murillo!
Ich hatte eine fiese Diskussion mit einer dame im alten Forum, die (wie Murillo und Detlef wissen) wirklich Doktorarbeiten reingestellt hat und ich das fürchterlich langweilig fand, weil sie jede Diskussion kaputt gemacht hat!
Also, also schön ruhig durchatmen....
:love:
Ich finde auch Karate Tiger sehr doof und nicht intelligent, aber er wird auch verschwiegen, war aber ein weltweiter Megaerfolg auf Video seiner Zeit. Also, warum sollte ein Feuwehrball eine größere Berechtigung in den Medien bekommen wie Karate Tiger ?
Und wieso urteilst du "qualitativ" über Karate Tiger ohne ihn geshen zu haben?DAS ist ignoranz. Diese Filme haben eine eigene Qualität in ihrem Genre, und das sind Nischen die für Fans geschaffen werden.
Bei dir muß es halt emotional ansprechend sein, andere stehen mehr auf die visuelle Kraft. Aber ein Qualitätsurteil kann sich keiner über den anderen erlauben, vor allem nicht wenn ich mich mit den anderen Nischen nicht auskenne.


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Beitrag von Voland »

Ich habe eine andere Auffassung davon, was qualitativ gute Filme sind. Filme, die strohdumm sind, halte ich nicht für gut. Egal welcher Kategorie sie angehören. Dass visuelle Kraft zwar gut und schön ist, sagte ich schon. Aber dass sie nicht alles ist, sieht man daran, dass Du einige Filme nicht magst, die Dir visuell Dein Hirn zerstampfen, weil sie so heftig sind.

Ich habe mir herausgenommen über Karate Tiger 7 zu urteilen, da ich einige andere dieser Reihe kenne. Nicht beim Namen, aber gesehen habe ich sie im Laufe der Zeit. Vielleicht war sogar dieser dabei.

Und nochmal: Ich ziehe keinen Vergleich zwischen Nischenfilmen und Blockbustern. Ich habe bloß behauptet, dass gute Filme (intelligent!) verschwiegen werden und stattdessen die Kinozuschauer immer mehr mit dem derzeitigen Mist verblödet werden. Weil man einfach nicht mehr denken muss. Alles wird so ausgelegt, dass man möglichst wenig denken muss - nicht nur im Film. Und daran tragen die Medien einen großen Teil der Schuld. Der Rest lässt sich wohl auf die Trägheit der heutigen Gesellschaft zurückführen.


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Beitrag von Damien3 »

Ein holder Ritter im Kampfe gegen Leute die sich gern e unterhalten lassen....
Aber wie viele "Blockbuster " werden denn "Blockbustermäßig erfolgreich???
Schau dir allein dieses Jahr an!
Das erste halbjahr sind ALLE Filme mit Potenzial gefloppt warum?
Vielleicht sind doch noch nicht alle sooo dumm...


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Beitrag von Murillo »

Damien3 hat geschrieben:Aber wie viele "Blockbuster " werden denn "Blockbustermäßig erfolgreich???
guck dir nur mal diese Liste an:
LINK
Fast ausschliesslich blockbustermäßig erfolgreiche Blockbuster :mrgreen: Aber wie definiert man eigentlich "Blockbuster"
Damien3 hat geschrieben:Das erste halbjahr sind ALLE Filme mit Potenzial gefloppt warum?
Vielleicht sind doch noch nicht alle sooo dumm...
Selbst die Dümmsten lassen sich nicht ewig verarschen. muhahahahaha
Welche Filme mit Potenzial meinst du denn damit?


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Beitrag von Detlef P. »

Hui, was war denn hier los?
Das ist ja wie in alten Zeiten *Träne aus den Augen wisch*

Ihr seit hier und da ein kleines bisschen vom Thema abgekommen, aber das ist bei so einer heftigen und qualitativ hochwertigen Diskussion voll und ganz o.k.

@Damien: Natürlich bin ich für alles offen. Das weißt du doch.
Ich habe bloß keine Lust "Krieg der Welten" im Kino zu sehen, weil ich mir ziemlich sicher bin, dass mir der Film nicht gefallen wird.
Das heißt jedoch nicht, dass ich ihn mir überhaupt nicht ansehen werde, aber dafür gibt es die gute alte Free-TV-Premiere :wink:

So ist das ganze praktisch zu einer Hollywood vs. Independent-Diskussion geworden.
Dabei wollte ich nur anprangern, dass man auf sog. Undergroundfilme schlecht aufmerksam gemacht wird.
Hach, das war schöööön :bang:


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Beitrag von Detlef P. »

Eine Sache muss ich zu diesem Thema noch loswerden:

Es kotzt mich wirklich an, dass in den Medien oft vieles so dargestellt wird als käme es aus Hollywood, bzw. wäre es von Hollywood erfunden worden, obwohl das gar nicht stimmt.

"Pulp Fiction" zum Beispiel war eine Independent-Produktion, die überraschend Erfolg hatte. Schwups, ist es eine Hollywood-Produktion.

Oder das Filmduell "2LDK" und "Aragami" hatte laut irgendeiner Online-Zeitschrift "Kill Bill" als Vorbild. Obwohl das Filmduell 2002 und "Kill Bill" erst 2003 entstand.

Solche Dinge stören mich massiv :kill: :chain:


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