Nikkitas Adaption

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Moderator: Damien3

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Nikkita
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Nikkitas Adaption

Beitrag von Nikkita »

Mit "Adaption" ist Spike Jonze und Charlie Kaufman wieder ein Stück außergewöhnliches Independent Kino gelungen. Ja ja Charlie Kauman gibt's wirklich und er wird in "Adaption" grandios von Nicholas Cage verkörpert.

Der Inhalt:
Der Drehbuchautor Charlie Kaufman ("Being John Malkovich") soll das Buch 'The Orchid Thief' von Susan Orlean (Merly Streep)fürs Kino aufbereiten. Bei seiner Arbeit wird Charlie jedoch von großen Selbstzweifeln zermürbt und zu allem Überfluss auch noch von seinem Bruder Donald genervt. In dieser Lage ist Charlie nicht im Stande sein Drehbuch zu Ende zu schreiben, ihm fehlt einfach die nötige Inspiration. Doch kurz bevor er aufgibt, kommt ihm die rettende Lösung für sein Dilemma. Er geht einen ganz unkonventionellen Weg und schreibt sich selber in die Orchideengeschichte rein. Diese außergewöhnliche Vorgehensweise löst jedoch eine Kette von Reaktionen aus, durch die alle Handelnden in das reinste Chaos gestürzt werden... Alle versuchen aus ihren starren emotionslosen Gemütszuständen auszubrechen, versuchen tiefere Gefühle zu entdecken, doch ist es wirklich das was sie wollen, können sie damit überhaupt umgehen....?

Den Film einem Genre eindeutig zu zuordnen ist schlichtweg unmöglich. Vorsicht auf dem Cover steht Komödie, nun im Anfangsstadium ist der Film tatsächlich zum schmunzeln, dass ändert sich aber ganz schnell in der zweiten Hälfte.
...also falls jemand eine Komödie für einen gemütlichen Chill-out Abend sucht, wird enttäuscht werden....
Adaption ist viel mehr ein einzigartiges Konstrukt aus vielen Genren, dass den Zuschauer durch seine ungewöhnliche Erzählweise fesselt. Charlie Kaufmann schreibt in dem Film ein Drehbuch, welches zugleich die Grundlage der Verfilmung von Adaption ist. Soll heißen der Film entwickelt sich aus sich selber heraus...ein Novum was keinen anspruchsvollen Filmgenießer abschrecken sollte, wer unkonventionelle Independent Filme mag, ist mit Adaption bestens beraten...

Einziges Manko ist das der Film stellenweise doch etwas langatmig wird und dem Zuschauer etwas Geduld abverlangt.


FrankBooth
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Beitrag von FrankBooth »

Eine etwas älterer Kommentar von mir aus meinem Filmtagebuch:

"Eine wirklich irre Idee - Drehbuchautor Charlie Kaufman schrieb das Drehbuch zu diesem Film, in dem er sich selbst als Hauptcharakter verwendet und eine groteske Geschichte rund um das Entstehen dieses Drehbuches spinnt. So nimmt eine absurde, bitterböse, teils unglaubliche Satire ihren Lauf, die voller schräger Einfälle steckt. Auch die Dialoge (vor allem die brillanten Monologe der verschiedenen Charaktere) und Darsteller leben im perfekten Einklang mit dem Geschehen des Films. Vom Gesamtbild her mochte ich "Being John Malkovich" ein wenig lieber, dennoch ist mit "Adaption" erneut ein ungewöhnlich(er und) guter Film gelungen."


"Es gibt keine Grenzen. Nicht für den Gedanken, nicht für die Gefühle. Die Angst setzt die Grenzen." Ingmar Bergman

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Detlef P.
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Beitrag von Detlef P. »

Auch ich fand "Adaption" ungewöhnlich gut und ungewöhnlich verrückt.
Aber das war von den "Malkovich"-Machern auch nicht anders zu erwarten.
Toll fand ich die direkten Bezüge zu "Being John Malkovich" und somit zu Charlie Kaufman, der für diesen Film seinen eigenen Zwillingsbruder erfand, den es (laut imdb) nie gegeben hat :lach:


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