Weekend
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Weekend
F/I 1967, R: Jean-Luc Godard
D: Mireille Darc, Jean Yanne
Corinne (Mireille Darc) und Roland (Jean Yanne), ein Paar, das sich auseinander gelebt hat, haben beide ihre Geliebten und nebenbei auch schon einige Anschläge aufeinander verübt. Dennoch schließen sie Waffenstillstand, um gemeinsam zu Corinnes sterbendem Vater zu fahren, der ein größeres Erbe hinterlässt. Auf dem Weg zu seinem Wohnort jedoch stolpern sie von einer Katastrophe in die nächste: Gigantische Staus, blutige Massenunfälle und gewalttätige Anhalter säumen ihren Weg, bis das Paar seinen Wagen zu Schrott fährt und zu Fuß weiter muss. Außerhalb jeder normalen Chronologie beginnt für die beiden eine Odyssee zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Kunst und Revolution, zwischen Albtraum und Realität ...
Mit "Weekend" rief Godard "das Ende des grammatikalischen Zeitalters des Films" aus. Seine Verfremdungstechnik durch permanente Brüche im Erzählfluss, die unorthodoxe Kombination von Bild und Ton und der distanzierende Einsatz der Zwischentitel finden in seinem letzten Film vor dem Mai 68 einen Höhepunkt. Als Verhöhnung der Bourgeoisie, radikale Kulturkritik oder Ausdruck von Godards verzweifeltem Zynismus angesichts einer Welt, die sich sowieso nicht wirklich ändern lässt, ist "Weekend" auch über dreißig Jahre nach seiner Entstehung immer noch sehenswert. Godard selbst bezeichnete seine politische Farce als "Film verirrt im Kosmos", "gefunden auf dem Schrotthaufen". Man sieht einen Film, der die konventionellen Erzählmuster des Kinos ad absurdum führt und in ein Puzzle zerlegt, das jeder Zuschauer anders zusammensetzen kann.
(http://www.filmdb.de)
[hr]
Ich habe ihn gesehen (Naota sei Dank):daumen: .
Ein sehr starker Film, der in vielen Punkten "La Chinoise" ähnelt, den Godard im selben Jahr machte.
In beiden Filmen gibt es ungewöhnliche visuelle und audiovisuelle Zwischensequenzen (mitten in Dialogen ertönt beispielsweise plötzlich und überraschend ein Orchester), sowie starke politische Anspielungen.
Jedoch ist "Week End" weitaus satirischer, kranker, unterhaltsamer, inhaltsreicher und brutaler als "La Chinoise".
Sicherlich nicht jedermanns Sache, aber ein absolut beeindruckender Film.
"Werden sie lieber von Johnson oder von Mao reingelegt?"
"Von Johnson natürlich!"
"Dreckiger Faschist"
Userkritik (Murillo)
"Wenn etwas klappt, ist es meistens nur Glück. Deshalb sollte man nie zuviel Ahnung von einer Sache haben" (alte japanische Programmiererweisheit)
Neulich im Waschsalon:
"Nachdem mir bereits "Network" sehr gut gefallen hat, gewinne ich langsam wirklich Respekt vor Sidney Lumet."
"Du unnützer nichtsbringender mittzwanziger Fliegenschiss bekommst "langsam" Respekt vor Sidney Lumet?"
Neulich im Waschsalon:
"Nachdem mir bereits "Network" sehr gut gefallen hat, gewinne ich langsam wirklich Respekt vor Sidney Lumet."
"Du unnützer nichtsbringender mittzwanziger Fliegenschiss bekommst "langsam" Respekt vor Sidney Lumet?"
Ja, der Film ist einfach nur geil!
"Das sind die englischen Touristen, ist auch ein Bisschen was von deinem Mann dabei."
-"Ja?! Dann gibt mir noch ein Stück!"
"Das sind die englischen Touristen, ist auch ein Bisschen was von deinem Mann dabei."
-"Ja?! Dann gibt mir noch ein Stück!"
"Willst Du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten." (chin. Sprichwort)
"Die Seele ist das Schiff, Vernunft das Steuer und Wahrheit der Hafen." (türk. Weisheit)
"Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein." (Daniel J. Boorstin)
Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)
Las-Vegas-Ambiente (Insider)
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