Schlechte Publicity für den Oscar-Anwärter: Anlässlich des US-Starts von "Der Untergang" hat die "New York Times" den in Deutschland enorm erfolgreichen Film scharf kritisiert. "Times"-Kritiker A. O. Scott nannte das Hitler-Drama "faszinierend, ohne aufschlussreich zu sein".
New York - Bernd Eichingers Führerbunker-Drama "Der Untergang" ist für einen Oscar in der Kategorie "bester nicht-englischsprachiger Film" nominiert. Eine Woche vor der Verleihung der berühmten Kino-Trophäen müssen sich der Münchner Produzent und sein Regisseur Oliver Hirschbiegel jedoch harsche Kritik gefallen lassen. Zum US-Start des Films veröffentlichte die "New York Times" zwar keinen Verriss, aber eine zwiespältige Rezension: "Der Untergang" enthalte "für das heimische Publikum die beruhigende Botschaft, dass vor allem einfache Deutsche Opfer des Nazismus waren", schrieb der prominente Filmrezensent A. O. Scott. Beunruhigend sei hingegen die Art und Weise, in der es der Film dem Publikum gestatte, Sympathie für einige mit dem Hitler-Regime verbundene Figuren zu empfinden.
Der "Times"-Kritiker rügte insbesondere, dass der Film Charaktere wie Hitlers Sekretärin Traudl Junge sowie den Arzt Professor Ernst-Günther Schenck "dafür als Helden behandelt, dass sie kurz vor dem Auftauchen der Roten Armee von Hitler desillusioniert wurden". Nur durch eine Notiz am Ende werde man an die 50 Millionen Toten des Zweiten Weltkrieges und an die sechs Millionen von den Nazis ermordeten Juden erinnert.
A. O. Scott, der zu den renommiertesten Filmkritikern der USA gehört, stört an "Downfall", wie der Film in der englischen Version heißt, auch, dass die von Alexandra Maria Lara gespielte Hitler-Sekretärin wie "eine Hollywood-Karrierefrau in einem 1940er Melodram" erscheine. Zudem erinnere André Hennicke als General Wilhelm Mohnke eher an einen rauen, aber sympathischen alten Offizier in einem amerikanischen Weltkriegsfilm.
Die Herausforderung für den Schweizer Schauspieler Bruno Ganz habe darin bestanden, "Hitler als eine plausible Figur erscheinen zu lassen, ohne ihn menschlich zu machen". Regisseur Hirschbiegel habe es Ganz jedoch nicht ermöglicht, dieser Herausforderung gerecht zu werden. Der Film sei "faszinierend, ohne besonders aufschlussreich zu sein, und er erregt Aufmerksamkeit über seine lange Laufzeit, ohne am Ende viel dramatische oder emotionale Befriedigung geliefert zu haben".
"Der Untergang" ging in New York lediglich in einem kleinen Filmkunsttheater an den Start. Am 25. Februar hat der Film auch in einem Kino in Los Angeles Premiere.
(www.spiegel.de)
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Ich kenne den Film zwar leider noch nicht, doch da muss ich auf jeden Fall mal meinen Senf dazugeben. Was erwarten die von einem Film über Hitler. Hässliche unmenschliche Monster, die aufzeigen sollen, dass die Deutschen ein Volk irrer Kriegstreiber sind?
Warum denn auch nicht?Beunruhigend sei hingegen die Art und Weise, in der es der Film dem Publikum gestatte, Sympathie für einige mit dem Hitler-Regime verbundene Figuren zu empfinden.
Was wollt ihr denn sehen? Eine häßliche Heidi mit Dirndl und dämlichem Dialekt, die Hitler Sauerkraut serviert?A. O. Scott, der zu den renommiertesten Filmkritikern der USA gehört, stört an "Downfall", wie der Film in der englischen Version heißt, auch, dass die von Alexandra Maria Lara gespielte Hitler-Sekretärin wie "eine Hollywood-Karrierefrau in einem 1940er Melodram" erscheine. Zudem erinnere André Hennicke als General Wilhelm Mohnke eher an einen rauen, aber sympathischen alten Offizier in einem amerikanischen Weltkriegsfilm.
Und der General müsste wohl ein Perverser mit Lederhosen sein, damit es realistischer ist.
Ja, da fehlen Explosionen und Bruce Willis, der die Leute im Bunker im Alleingang abschlachtet, bevor er mit der Sekretärin abzieht.Der Film sei "faszinierend, ohne besonders aufschlussreich zu sein, und er erregt Aufmerksamkeit über seine lange Laufzeit, ohne am Ende viel dramatische oder emotionale Befriedigung geliefert zu haben".