Ich bin froh bisher noch nicht mit dem wirklichen Trennungsschmerz eines engen Famielienmitglieds konfrontiert worden zu sein.
Was passiert wohl wenn es soweit ist?
Ok ich habe zwar die Oma und den Opa verloren, aber was ist mit meinen Eltern? Meiner Schwester? oder etwa meiner Familie?
Nicht auszudenken was ich dann tue...
Die Vorstellung das soetwas passiert lähmt mich geradezu.
Das kann eigentlich nie passieren, das darf nicht...oder???
In der heutigen Welt muß man doch wirklich an jeder Ecke mit einem freien verurteiltem Kinderschänder rechnen, der es schafft ein Kind 4 Wochen lang in einer Kiste zu verstecken und zu missbrauchen.
Das verrückte ist, wenn man wirklich glaubt das es eine richtige "Verschwörung" gibt, wenn mal alles schief läuft.
Es gibt wirklich solche Tage.
Tage an denen man wirklich besser liegengeblieben wäre.
Ich habe im Moment eine richtige Hochphase.
Ein tolles neues Haus, eine gesunde wahnsinnig süße Tochter, sehr erfolgreiche berufliche Monate...und eine unbeschreiblich schöne Frau!
Doch bin ich ein Typ, der nicht nur an schlechte Zeiten denkt wenn er sie erlebt, sondern auch einer höheren Kraft dankt, wenn es einem gut geht.
Ich finde es lachhaft wenn man sich nur an den "lieben Gott" wendet wenn man am Boden liegt. Gerade in der jetzigen Zeit denke ich des öfteren daran mich auch mal in stillen Minuten (gerade wenn man einen großen Auftrag abgeschlossen hat) mal irgendwem da oben zu bedanken.
Ich sage bewußt "irgendwem" weil ich eigentlich gar nichts mit dieser ganzen kirchlichen Sache anfangen kann.
Ich brauche keine goldenen Kerzenständer und Pastoren mit tollen verzierten Kutten um an etwas zu glauben was uns leitet.
Irgendwas gibt es da, aber ich kann nicht sagen was. Und eine pseudo-christliche Erklärung wie Jesus oder ähnliches verbietet mir mein Verstand.
Ich weiß ich weiß hört sich bescheurt an, aber es IST so.....
Orlando Bloom hat in diesem Film einen schrecklichen Tiefpunkt.
Er hat gerade mit einem Sportschuh den er für den Marktführer der Sportschuhe über 8 Jahre entwickelte einen Megaflop gelandet.
Dieser Schuh verkauft sich nicht, und kostet dieser Firma 982 Millionen Dollar!
Er wird gefeuert, und der Rest der Welt wird es erst 1 Woche später erfahren durch einen großen Zeitungsartikel.
Gerade als er sich ein großes Messer in den Brustkorb rammen will, ruft seine Schwester an und muss ihm mitteilen das sein Vater gestorben ist.
Nun sitzt dieser junge Mann vor den Scherbenhaufen seines Lebens, und muss seinen Vater aus Elizabethtown abholen und bis nach Oregon bringen, dem Familiensitz.
Sein Vater war sehr mit seiner Heimatstadt verbnden und hatte jedes Jahr seine Familie dort besucht. Diese Familie aber konnte Blooms Mutter nicht ausstehen, weil diese mit ihrem Mann wegzog aus Elizabethtown.
Nun kommt dieser gebrochene junge Mann in diesen Ort zurück....
Mehr werde ich nicht erzählen, aber das ist auch nicht nötig.
Was jetzt folgt it eigentlich eine zusammenhangloses Mosaik aus verschiedenen Szenenabläufen, die Bloom fast unmerklich immer ein wenig reifen lassen und vor allem zur Einsicht führen:
Es gibt kein Rezept gegen Traurigkeit!
Ich kann noch soviel beten, heulen oder in Therapie gehen.
Das beste Rezept sind MENSCHEN.
Ich bin auch jetzt 3 Tage nach diesem Film immer noch bewegt, wie Crowe es geschafft hat, mich reifen zu lassen.
Jawohl, das ist ein Film zum lernen.
Ich werde ihn mir nie wieder anschauen.
Nein.
Dieser Film macht mir indirekt Angst.
Was passiert mit meinem sozialen Umfeld wenn ich jemanden verliere?
Es ist ein Hollywoodfilm, oh ja, es gibt sogar ein Happy End!
Aber Cameron Crowe schafft es die kleinen Nuancen der Veränderung einer Person so real und glaubhaft erscheinen zu lassen, das es mir Angst macht, das ich das, wenn es passiert, nicht kann....
Das hat viel mit Glück zu tun, das hat viel mit Zufall zu tun, doch dieser Film ist so voll mit kleinen kaum merkbaren Geesten und auch skurrilen Begebenheiten, das man unmöglich einen gleichen Weg einschlagen könnte wenn man selber in dieser Situation ist.
Eigentlich hilft er keinem der vielleicht gerade trauert oder in einer schlechten Phase ist. Nein, er erweist sich nicht als "Seelentröster" oder Therapiefilm über den Verlust von liebenen Menschen. Vielmehr ist es ein wunderbares Sammelsorium an Möglichkeiten wie man seinen schweren Verlust verarbeiten KÖNNTE. Doch ist die Geschichte einfach zu schön um wahr zu sein...ein Hollywoodfilm eben.
Zum Beispiel Kirsten Dunst ist ein soch süßes sexy Überwesen, diese Person kann ja gar nicht real sein. Doch ist sie so herzerfrischend positiv und so märchenhaft schön und lieb, das ich mich manchmal gefragt habe ob sie nur pure Einbildung Blooms ist.
Doch alles passt in diesem Film, und das ist es was mir Angst macht.
Wie gesagt, es kommt alles irgendwie real rüber, doch ist es einfach zu schön um wahr zu sein.Deswegen habe ich Angst ob es im wirklichen Leben auch so laufen könnte. Ich denke ein andere Regisseur (vielleicht aus Dänemark...

Er nimmt sogar seine größte Leidenschaft die Musik als Art Therapie mit ins Boot.
Das halte ich im Übrigen für gar nicht soeit hergeholt, das jemand der eine bestimmte Obesession hat, diese benutzen kann um sich selber zu heilen....
Das meinte ich wiederum mit dem "realen" Szenen dieses Filmes.
Blooms zusammenbruch am Ende des Filmes (jawohl erst am Ende) ist dann auch wieder so genial gemacht....
Ich liebe es , zu sehen wie er mit seinem eingeäschten Vater neben sich auf dem Autositz ein Zwiegespräch führt....
Und als Zuschauer wirst du einfach ausgeblendet und hörst einen schönen Elton John Titel.
Das hat mich wieder ein bißchen auf die Erde zurückgeholt, weil es nichts anderes aussagt als das man sich im Endeffekt doch nur selber helfen kann, und es eigentlich nichts bringt wenn jemand zuhört.
Damit stellt er eigentlich den ganzen Film wieder auf den Kopf.
Ach, ich bin wirklich mitgenommen worden von diesem Film.
Ich denke das merkt jeder wenn er diese Review liest.
Ich habe selten so durcheinander geschrieben, aber wie gesagt:
Er ist real, es ist ein Hollywoodfilm und er ist wunderschön....