Elementarteilchen
Verfasst: Mi 8. Mär 2006, 14:02
D 2006
Regie: Oskar Roehler
Darsteller: Moritz Bleibtreu, Christian Ulmen, Franka Potente, Martina Gedeck, Nina Hoss
"Große Literatur oder einfach Schund? Die Kritiker waren uneins, verkauft hat sich das Buch trotzdem millionenfach. In über 25 Sprachen wurde der Roman "Elemantarteilchen" des französischen Autoren Michel Houellebecq übersetzt. Regisseur Oskar Roehler und Produzent Bernd Eichinger haben den Stoff nun verfilmt.
Es ist die tragische Geschichte der Halbbrüder Bruno und Michael, die von ihrer Mutter (Nina Hoss) zu den Großeltern abgeschoben wurden, damit sie im Ashram ungestört die freie Liebe leben konnte. Das war Ende der 60er Jahre. Inzwischen sind die Jungs erwachsen und in ihrer Entwicklung etwas gestört. Lehrer Bruno (Moritz Bleibtreu) leidet unter seinen sexuellen Fantasien und Tagträumen, während Mikrobiologe Michael (Christian Ulmen) an einer nicht geschlechtlichen Fortpflanzungsmethode forscht. Rettung erfahren beide durch Frauen. Die sexsüchtige Christiane (Martina Gedeck) erlöst Bruno von seinen Qualen, und Annabelle (Franka Potente) führt Michael in die Liebe ein. Doch dann schlägt das Schicksal erst richtig zu.
Weder Schund noch große Filmkunst: Roehlers Adaption ist ein abgründiger Psychotrip, der manchmal verstörend, in nur wenigen Szenen heiter und vor allem klinisch wirkt. Dazu kommen extreme Nahaufnahmen, die den Darstellern wenig Raum geben, gegen die kühle Inszenierung anzuspielen.
Andererseits sind es aber gerade die exzellenten Schauspieler, die am Ende einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Allen voran Martina Gedeck und Moritz Bleibtreu, zwei mutige Charaktermimen, die (nicht nur) beim saftigen Sex ihre ganze Reputation in die Waagschale werfen - und gewinnen." (www.cinema.de)
Ein guter Film, der vor allem von seinen grandiosen Schauspielern lebt.
Vor allen Dingen Moritz Bleibtreu war hier so gut wie noch niemals zuvor, und das will was heißen.
Die Intenzität, die er in seine Szenen einbringt ist atemberaubend und man kann sagen, dass er den Silbernen Bären für den besten Hauptdarsteller wirklich verdient hat.