Catch me if you can

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Moderatoren: Damien3, Detlef P., Murillo

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Murillo
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Beitrag von Murillo »

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USA 2002, R: Steven Spielberg
D: Leonardo di Caprio, Tom Hanks

"Frank W. Abagnale (Leonardo DiCaprio) war nicht nur als Arzt und Rechtsanwalt erfolgreich, sondern auch als Co-Pilot einer großen Fluglinie - und das alles vor seinem 21. Geburtstag. Gelernt hat er allerdings keinen dieser Berufe - Abagnale ist ein geschickter Meister der Täuschung, aber auch ein brillanter Fälscher. Und so ist er durch Scheckbetrügereien zu einem Vermögen von mehreren Millionen Dollar gekommen.
Dabei war das ganze eigentlich nur als Rache-Feldzug gedacht, weil sein Vater, Frank Abagnale sr. (Christopher Walken) durch - vorsichtig gesagt - "unglückliche Umstände" nahezu alles Hab und Gut verloren hat. Ihm, seiner Mutter Paula (Nathalie Baye) und vor allem sich selbst hat er versprochen: Das holt er sich alles stellvertretend für seinen Vater und seine Familie zurück. Und so lässt er sich erklären, wie man Schecks fälscht ...
FBI-Agent Carl Hanratty (Tom Hanks) hat Abagnale allerdings bald schon im Visier und macht es sich zur Aufgabe, Frank zu fassen und vor Gericht zu bringen. Dieser ist ihm jedoch immer einen Schritt voraus und macht sich einen Spaß daraus, seinem Verfolger kleine Köder vorzuwerfen, damit die Jagd weiter geht. So unterschiedlich die Berufe der beiden Hauptakteure auch sein mögen, sie beiden vereint mehr als sie denken. Bei beiden sind die Familienverhältnisse nicht mehr im rechten Lot und besonders an Weihnachten sind sie sich ziemlich nahe..."
(http://www.moviemaster.de)
[hr]

Der Film hatte für mich eine Überraschung parat: Di Caprio, der alte Schleimscheißer hat mich hier sehr überzeugt und eine gelungene Darbietung gezeigt. Hanks hingegen war zwar nicht schlecht, aber absolut austauschbar. Er hinkt seiner früheren Form bedauerlicherweise weiterhin stark hinterher.
Der Film selbst war recht unterhaltsam. Als di Caprio allerdings entgültig im Gefängnis gelandet ist und der Bildschirm sich langsam verdunkelte, hätte er enden MÜSSEN. Das wäre ein gutes, angemessenes, realistisches Ende für einen für Spielbergverhältnisse genialen Film gewesen. Aber nein...Es erwartet mich noch eine total krasse Wendung und ein wunderschönes Happy End...NEEEIN, Spiiiieeelbeerg!!!! Wie kann man ein Ende nur so dermaßen verhunzen?
Trotz alledem ein guter Film, ich möchte mal behaupten Spielbergs bislang bester in diesem Jahrtausend, allerdings bei weitem nicht so gut wie "Duell".


"Wenn etwas klappt, ist es meistens nur Glück. Deshalb sollte man nie zuviel Ahnung von einer Sache haben" (alte japanische Programmiererweisheit)

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Damien3
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Beitrag von Damien3 »

Der gute echte Mann der das alles gemacht hat ist ein freier Mann und konnte noch helfen den Film zu machen.
Also soll er ihn jetzt noch sterben lassen damit ihr zufrieden seid??? :lol:


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Murillo
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Beitrag von Murillo »

Wir???
Mit dem Gefängnis ist der Handlungsrahmen ersteinmal abgeschlossen, da er ein paar Jahre dort verbringt. Ein idealer und angemesener Zeitpunkt, um den Film enden zu lassen. Der Film geht einzig und alleine nur deshalb weiter, damit er fröhlich endet.


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Detlef P.
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Beitrag von Detlef P. »

Ich finde den Film und auch das Ende, so wie es ist, sehr geil!

Da das Ganze wirklich so passiert ist wie es der Film wiedergibt finde ich es vollkommen in Ordnung, wenn der Film "fröhlich endet".
Ich muss Damien voll und ganz zustimmen. Das Ende wegzulassen nur um den Film traurig enden zu lassen halte ich für absolut blöd.

Du würdest dich doch auch ärgern, wenn bei einer Geschichte wo zum Beispiel zwei Leute heiraten und das Paar direkt nach der Heirat erschossen wird, das Ende weggelassen wird, damit der Film fröhlich endet.
Oder?


"Willst Du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten." (chin. Sprichwort)

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Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)

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Murillo
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Beitrag von Murillo »

Detlef P. hat geschrieben: Du würdest dich doch auch ärgern, wenn bei einer Geschichte wo zum Beispiel zwei Leute heiraten und das Paar direkt nach der Heirat erschossen wird, das Ende weggelassen wird, damit der Film fröhlich endet.
Oder?
genau das wurde hier nämlich getan, nur in umgekehrter Ausführung. Ein erzwungenes Happy End, das leider überhaupt nicht ans Ende dieses Films gepasst hat.


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Detlef P.
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Beitrag von Detlef P. »

Du hast mich glaube ich nicht ganz verstanden.
Das was ich beschrieben habe wäre ein erzwungendes Happy End.
Das Ende weglassen, weil es zu traurig oder pessimistisch ist.
Das würde dir nicht gefallen, da bin ich mir sicher.

Aber warum ist es dann verkehrt, bei einer Geschichte die ein Happy End hat das Ende wegzulassen bloß damit der Film nicht dem Hollywood-Happy End-Klischee entspricht und somit traurig endet?
Das wäre genauso falsch und verlogen wie in meinem gegensätzlichen Beispiel.


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Beitrag von Murillo »

Es wurde hier eine Lebensgeschichte erzählt, die Handlung ist also nicht fiktiv (wobei es anscheindend doch Unterschiede zu dem tatsächlichen Hergang zu geben scheint, darauf werde ich nun jedoch nicht näher eingehen).
Daraus ergibt sich folgendes Problem:
An welcher Stelle soll der Film enden? Sollte er ganz am Ende enden sollen, würde er damit Enden dass der betreffende Mensch gerade mit Spielberg in einem Café sitzt und mit ihm das Drehbuch bespricht....
"Hey, an welcher Stelle soll der Film eigentlich enden?"---"So, wie alle meine Filme enden. Der Bulle, der dich durch die ganze Welt gejagt hat wird dein bester Freund, du wirst als Fachmann für Chequebetrug dargestellt und alle sind glücklich und zufrieden"---
Ungefähr so muss es abgelaufen sein, denn sinnvoll wäre es gewesen, den Film genau an der Stelle enden zu lassen, der einen zeitlichen Einschnitt von mehreren Jahren im Leben des Protagonisten markiert.
Das Ende, wie es hier ist, wirkt in meinen Augen daher augesetzt, und das obwohl es den Tatsachen entsprechen zu scheint.


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Detlef P.
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Beitrag von Detlef P. »

Eine wirklich geschehene Geschichte damit enden zu lassen, dass der Typ mit dem Regisseur am Tisch sitzt ist wohl eine ziemlich unkonventionelle Methode und hat bisher meines Wissens nach noch keiner gemacht (wäre allerdings mal eine lustige Abwechslung :mrgreen: )
In der Schlussszene wird jedoch deutlich, dass Frank Abagnale noch heute(!) beim FBI tätig ist und dass ihn mit Karl eine enge Freundschaft verbindet.
Ich wüsste keinen Grund warum man dieses (überraschende) Ende, das wirklich das Leben und nicht Hollywood geschrieben hat, weglassen sollte.


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Beitrag von Silencer »

Und ich schon wieder : ich denke, das diCaprio als Schauspieler schwer unterschätzt wird, wie an seiner genialen Leistung in "Gilbert Grape"mit Johnny Depp zu sehen war, aaaaber : im Spielberg Film hier fand ich ihn komplett falsch besetzt ! Hab ihm nicht eine Sekunde den Piloten einer großen Maschine abgenommen, fand das eher ziemlich skuril ! :mrgreen:
Das Ende und den Film im Allgemeinen fand ich so recht gut, wenn auch nicht grad Spielbergs Bester.


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