Brokeback Mountain

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Sarah-chan
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Brokeback Mountain

Beitrag von Sarah-chan »

Bild
Originaltitel: Brokeback Mountain, USA 2005
Regie: Ang Lee
Darsteller: Heath Ledger, Jake Gyllenhaal, Michelle Williams, Anne Hathaway, Randy Quaid, Scott Michael Campbell, Linda Cardellini, Anna Faris, Kate Mara, Cheyenne Hill, Tom Carey, David Harbour, Graham Beckel, Steve Eichler
Länge: 134 Min

"Ich glaube daran, dass Filme die Macht haben, unsere Sichtweise zu verändern", sagte Ang Lee, als er seinen Golden Globe entgegennahm. Auf "Brokeback Mountain" könnte das tatsächlich zutreffen.

Als Provokation war die epische Adaption der Kurzgeschichte von Annie Proulx ("Schiffsmeldungen") nie gedacht. "Brokeback Mountain" ist keine Gay-Pride-Demonstration. Ang Lees Drama einer unmöglichen Liebe ist eine stille Revolte, eine subtile Abrechnung mit einem Macho-Mythos.

Im Sommer 1963 hüten die Saisonarbeiter Ennis Del Mar und Jack Twist die Schafherde eines Ranchers und schlagen in der Einsamkeit von Wyomings Brokeback Mountain ihr Camp auf. Einer schläft im Zelt, einer wacht bei den Tieren. Bis zu jener Nacht, in der Jack den frierenden Ennis zu sich holt.Eine beiläufige Berührung führt zu einem heftigen Geschlechtsakt.
Am Morgen tun beide den Zwischenfall als Fehltritt ab: "Ich bin nicht schwul oder so." "Ich auch nicht." Aber es fühlt sich richtig an, und hier oben sieht es ja niemand. Dabei soll es bleiben. Ennis heiratet seine Verlobte Alma, die Rodeo-Prinzessin Lureen erobert Jack. Beide werden Vater. Vier Jahre nach ihrem Sommerjob erhält Ennis überraschend eine Postkarte: Jack kommt zu Besuch.
Alle paar Jahre treffen sich die Liebenden in der Wildnis "zum Fischen". Ein paar gestohlene Tage in Freiheit ist alles, was sie haben - 20 Jahre lang. Jack will Ennis überreden, mit ihm eine kleine Farm zu kaufen. Ennis erzählt ihm, was mit dem Nachbar-Rancher passierte, der mit einem Mann zusammenlebte. "Was du nicht ändern kannst, musst du aushalten", sagt Ennis. Brokeback Mountain ist ihr Garten Eden, ein Paradies der Diskretion: Lee kontrastiert majestätische Landschaftsbilder mit der armseligen Enge der Del-Mar-Wohnung und dem großzügigen,nicht minder repressiven Wohlstands-Zuhause von Jack."
(http://www.cinemamsn.de)

[hr]
Es gibt Filme, die werden so sehr gehypt, dass sie einen schon auf die Nerven gehen, obwohl man sie noch gar nicht gesehen hat.
Diesen VErdacht hatte ich bei dem Film brokeback Mountain auch.
Er hat sich jedoch in keinster Weise bestätigt!!
Der Film ist erfrischend frei von den gängigen Klischees von schwulen Attitüden. Es geht um Gefühle, die jedoch nicht durch dramatische Orchester Musik erzeugt oder belebt werden. Diese Gefühle wirken nicht kitschig sondern ehrlich.
Angenehm wenig wird darin gesprochen, die Bilder die von der Gesellschaft und den Charakteren gezeichnet werden sprechen schon laut genug. Und dennoch ist sehr leise und differenziert.
Die Aufnahmen wirken oft sehr Fotografisch denn sie erinnern, was die Einfachheit der Menschen im Film anbetrifft, an die Fotografien von Walker Evans.
Ein großes Lob an die Schauspieler, auch wenn ich es Heath Ledger unterstellen muss, dass er sich mit seinem Aktullen Kinofilm "Cassanova" stark von dem (schwulen) Charaktern Ennis del Mar abgrenzen möchte und somit seine Heterosexualität manifestieren möchte. (Aber auch diese Abgrenzung passt irgentwie gut zu dem Charakter Ennis del Mar.)
Ich bin aber auhr sehr begeistert worden durch Jake Gyllenhaal, den ich nur aus Donnie Darko kannte.
Zusammengefasst ist es ein Film mit wunderschönen Klischeefreien Bildern der bedrückend, erschreckend der aber auch sehr sehr wichtig für die Filmwelt (besonders die Schwule und Amerikanische) ist.


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Detlef P.
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Beitrag von Detlef P. »

Yeah, ich hab doch gewusst, dass der Film genial ist.
Werde ihn mir gleich nächste Woche antun.
Für mich ein absolutes Muss!


"Willst Du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten." (chin. Sprichwort)

"Die Seele ist das Schiff, Vernunft das Steuer und Wahrheit der Hafen." (türk. Weisheit)

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Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)

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Naota
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Beitrag von Naota »

Sarah-chan bringt's auf den Punkt.
Es ist jetzt eine Woche her seit ich den Film gesehen habe und ich war sehr skeptisch. Zwar generell eher positiv gestimmt, aber skeptisch. Doch ich muss sagen, der Film ist wahrlich GRANDIOS! Es ist kein Film, der einen umhaut. Eher ein Film der Ruhe, ein Film der eine emotionale Intensität mit sich bringt ohne viele Worte zu verwenden, ein Film der das Thema wirklich hervorragend aufgreift, ein Film der so wunderschön melancholisch wie der titelgebende Berg und seine Landschaft, aber nie kitschig auf einen wirkt. Ich finde es schwierig ein solches Thema ernsthaft, realistisch und nachvollziehbar rüberzubringen. Zumindest denke ich, dass es schwierig ist, wenn man sieht, wie selbst heutzutage teilweise noch mit Homosexualität/Homosexuellen umgegangen und darüber gedacht wird. Doch "Brokeback Mountain" übertrifft wirklich alle Erwartungen, was das angeht. Der Film bringt die Situation, in der sich die beiden Protagonisten befinden so extrem einfühlsam, ja fast schmerzhaft nachvollziehbar 'rüber, wie kein anderer es gekonnt hätte. Natürlich leisten die Darsteller auch wirklich großartige Arbeit. Heath Ledger spielt seine Rolle so dermaßen überzeugend, wie sonst nie zuvor (was vielleicht auch nicht sonderlich schwierig ist, aber hier spiel er wirklich GENIAL!). Auch Jake Gyllenhaal spielt seinen Part hervorragend, was aber bei ihm auch kein Wunder ist. Auch die Rolle der Alma hat mich persönlich sehr mitgenommen. Michelle Williams ist ebenfalls überraschenderweise äußerst überzeugend. Dazu kommt noch ein wundervoller, leichter Gitarrensoundtrack, der wirklich immer perfekt passt, sowie etliche wunderschöne Landschaftsaufnahmen.
Ang Lee hat mit "Brokeback Mountain" einen fantastischen, mitreissenden Film geschaffen, der sich mit dem Thema Homosexualität und der zwangshaften Unterdrückung derer so eindringlich und nachvollziehbar ausseinandersetzt wie kein anderer. "Brokeback Mountain" ist die aufrichtigste, gefühlsvollste, intensivste Auseinandersetzung mit dem Verlangen, dem Schmerz und den Verlust, den die Liebe mit sich bringt, die ich in den letzten Jahre im Kino gesehen habe. Ein wahrlich bedeutender Film, ein wahrlich großer Film! Ein Film, der einem lange im Gedächtnis bleiben wird.


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Detlef P.
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Beitrag von Detlef P. »

So, hab´den Film jetzt auch gesehen.
Ich fand ihn ganz gut, allerdings nicht so gut, wie ich angenommen hatte (allerdings hatte ich auch ziemlich hohe Erwartungen).
Der Film hatte sehr viele geile Szenen, allerdings finde ich, dass er eine Viertelstunde kürzer hätte sein müssen.
Besonders das Ende war so sehr unbefriedigend und viel zu sehr in die Länge gezogen (wen interessiert es ob die Tochter heiratet oder nicht).
Das soll nicht heißen, dass ich den Film schlecht fand. Ich liebe zum Beispiel über alles die Szene, in der sich die beiden nach vier Jahren das erste Mal wiedersehen und Alma mitbekommt was die draußen vor dem Haus so treiben :mrgreen:

Fazit: Guter Film, leider etwas zu sehr gestreckt.


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Murillo
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Beitrag von Murillo »

Habe immer noch keine Lust ihn mir anzusehen. Vielleicht überrede ich mich eines Tages...


"Wenn etwas klappt, ist es meistens nur Glück. Deshalb sollte man nie zuviel Ahnung von einer Sache haben" (alte japanische Programmiererweisheit)

Neulich im Waschsalon:
"Nachdem mir bereits "Network" sehr gut gefallen hat, gewinne ich langsam wirklich Respekt vor Sidney Lumet."
"Du unnützer nichtsbringender mittzwanziger Fliegenschiss bekommst "langsam" Respekt vor Sidney Lumet?"
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Damien3
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Beitrag von Damien3 »

Oh Mann,
äh Frau,
äähhh beides,
oder dazwischen???


Zwei Hollywoodstars beim Arschficken zusehen zu müssen tut richtig weh.
Für mich ist der Film erstunken und unehrlich.
Wenn ich so "leise" daherkommen will und so "gefühlsmäßig" will ich nicht das "Orgasmusgesicht" eines Heath Ledger sehen, erst recht nicht wenn er Jake Gyllenahll durch die Hintertür besucht.
Nennt mich altmodisch, schwulenhassend oder sonstwie...
Ist mir SCHEISSEGAL!
Selten so einen langweiligen Pseudomist gesehen.
Da war ein Regisseur am Werk der nach dem Mega 1000 Millionen Flop "Hulk" mal wieder obenauf schwimmen mußte und hat sich mal eben ein ganz "provolatives" Thema ausgesucht um zumindest wieder im Gespräch zu sein.
Es gibt so viele gute Filme über gleichgeschlechtliche LIebe die ohne sogenannte "Pornoszenen" auskommen können.
Das das hier so zelebriert wird ist die alleinige Angst vor einem neuen Flop!
Ich mag die Geschichte dieser beiden Männer sehr, alles ist nachvollziehbar doch warum um Himels Willen muss die heutige "alleszeigen" Krankheit diesen Film kaputtmachen?
Jeder schwule müßte diesen Film Hassen, das er einfach ein ernstes Thema mißbraucht um den angeschlagenen Ruf eines Regisseurs wieder herzustellen.
Pfui Teufel Ang Lee Pfui Teufel....


"Ich habe sie den ganzen Abend von dahinten beobachtet...sie sind ein sehr attrativer Mann"
"Warum gehen sie nicht in die Ecke zurück und schauen weiter?"
Kevin Costner..coole Sau.
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Naota
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Beitrag von Naota »

Ich muss sagen, dass ich den Film mitlerweile nicht mehr so grandios finde, wie beim ersten Ansehen...
Habe festgestellt, dass der Film mir zu wenig Schwulenpornoszenen hatte... Das ganze hätte ruhig noch etwas provokanter sein können... Hätte gerne ein paar Schwänze, Ärsche und Close Ups davon gesehen... und nicht nur Orgasmusgesichter... typisch Hollywood... man muss alles fein "umschreiben", damit Leuten wie Damien der Film gefallen KÖNNTE... aber da waren die Herren Produzenten wohl schon zu gewagt...
Na ja, trotzdem bleibt es ein Film, der das Thema sehr realistisch und emotional aufgreift...
Nur als Schwuler war mir da definitiv zu wenig arschficken angesagt... ach hätt ich gerne richtig gesehen, wie Heath Ledger seinen Dödel Jake Gyllenhaal ordentlich reinrammt! :love:


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Detlef P.
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Beitrag von Detlef P. »

Nanana, etwas weniger Polemik bitte (auch wenn´s Spaß macht) :mrgreen:

Also ich fand die Szenen jetzt nicht allzu drastisch. Und ich meine, dass man in Filmen, die sich um Hetero-Sexuelle gedreht haben schon wesentlich mehr sehen konnte.


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