Esmas Geheimnis
Moderatoren: Damien3, Detlef P., Murillo
Esmas Geheimnis
[img]http://www.coop99.at/website_coop99_05/filme/film_grbavica.jpg[/img]
Bosnien-Herzegowina/Kroatien/D/A, 2005
Regie: Jasmila Zbanic
Darsteller: Mirjana Karanovic, Luna Mijovic, Leon Lucev
"Von außen betrachtet führt Esma das gleiche Leben wie viele allein erziehende Mütter auf der ganzen Welt, die mit wenig Geld auskommen müssen. Doch die Normalität entpuppt sich schnell als eine scheinbare. Worum geht es bei den Treffen der Frauen, zu denen Esma geht? Warum schweigt sie dort, und warum weinen so viele?
„Wir kennen uns doch, aber woher?“ Diese harmlose Frage von Esmas neuem Kollegen Pelda führt zurück in das Grauen, das die Lebenspläne einer ganzen Generation pulverisierte. Denn Esmas Antwort lautet: „Von den Identifizierungen.“ Damit meint sie die Termine nach dem Öffnen von Massengräbern, bei denen Menschen ihre im Krieg verschwundenen Angehörigen suchen.
An Esmas Leben in Sarajewo, zehn Jahre nach dem Krieg, der den Überlebenden unheilbare seelische Wunden zufügte, ist bis heute nichts normal. Hinter jedem Lächeln lauern Tränen, hinter jeder Frage eine Erinnerung, hinter jeder Antwort ein Verdacht. Als Esmas Tochter Sara einen Zuschuss für eine Klassenreise beantragen möchte, für den man Angaben über den Vater machen muss, bricht die mühsam aufrechterhaltene Fassade der Mutter zusammen. Denn Saras Vater ist keineswegs als Held gestorben, wie sie ihrem Kind erzählt hat.
Ein Picknick vor Sarajewos zerklüfteter Skyline, Jugendliche in einer verschneiten Ruine, singende Kinder in einem Bus, das Abrasieren weicher Mädchenhaare: Die bosnische Regiedebütantin Jasmila Zbanic, 32, findet beeindruckend schlichte Bilder für die tiefe Verzweiflung einer Frau, die ihr Vergewaltigungsgeheimnis vor der Tochter bewahren will. Noch sehr lange wird nichts in ihrem Leben normal sein.
„Wer wird deine Angehörigen identifizieren?“, fragt Esma, als Pelda ihr mitteilt, dass er in den Westen gehen will. Dieser Satz heißt in Sarajewo so viel wie „Bleib bei mir“. Diese Bitte zu äußern, hat Esma keine Kraft. Noch nicht." (www.cinema.de)
Ein durchaus sehr beeindruckender Film über die langanhaltenen Nachwirkungen eines Krieges.
Allerdings wurde für meine Begriffe etwas zu viel Alltagsgeschehen gezeigt als das man sich mit dem eigentlichen Thema auseinander gesetzt hat.
So kommt der Film leider nicht an "Das geheime Leben der Worte" heran.
Trotzdem auf jeden Fall zu empfehlen.
Bosnien-Herzegowina/Kroatien/D/A, 2005
Regie: Jasmila Zbanic
Darsteller: Mirjana Karanovic, Luna Mijovic, Leon Lucev
"Von außen betrachtet führt Esma das gleiche Leben wie viele allein erziehende Mütter auf der ganzen Welt, die mit wenig Geld auskommen müssen. Doch die Normalität entpuppt sich schnell als eine scheinbare. Worum geht es bei den Treffen der Frauen, zu denen Esma geht? Warum schweigt sie dort, und warum weinen so viele?
„Wir kennen uns doch, aber woher?“ Diese harmlose Frage von Esmas neuem Kollegen Pelda führt zurück in das Grauen, das die Lebenspläne einer ganzen Generation pulverisierte. Denn Esmas Antwort lautet: „Von den Identifizierungen.“ Damit meint sie die Termine nach dem Öffnen von Massengräbern, bei denen Menschen ihre im Krieg verschwundenen Angehörigen suchen.
An Esmas Leben in Sarajewo, zehn Jahre nach dem Krieg, der den Überlebenden unheilbare seelische Wunden zufügte, ist bis heute nichts normal. Hinter jedem Lächeln lauern Tränen, hinter jeder Frage eine Erinnerung, hinter jeder Antwort ein Verdacht. Als Esmas Tochter Sara einen Zuschuss für eine Klassenreise beantragen möchte, für den man Angaben über den Vater machen muss, bricht die mühsam aufrechterhaltene Fassade der Mutter zusammen. Denn Saras Vater ist keineswegs als Held gestorben, wie sie ihrem Kind erzählt hat.
Ein Picknick vor Sarajewos zerklüfteter Skyline, Jugendliche in einer verschneiten Ruine, singende Kinder in einem Bus, das Abrasieren weicher Mädchenhaare: Die bosnische Regiedebütantin Jasmila Zbanic, 32, findet beeindruckend schlichte Bilder für die tiefe Verzweiflung einer Frau, die ihr Vergewaltigungsgeheimnis vor der Tochter bewahren will. Noch sehr lange wird nichts in ihrem Leben normal sein.
„Wer wird deine Angehörigen identifizieren?“, fragt Esma, als Pelda ihr mitteilt, dass er in den Westen gehen will. Dieser Satz heißt in Sarajewo so viel wie „Bleib bei mir“. Diese Bitte zu äußern, hat Esma keine Kraft. Noch nicht." (www.cinema.de)
Ein durchaus sehr beeindruckender Film über die langanhaltenen Nachwirkungen eines Krieges.
Allerdings wurde für meine Begriffe etwas zu viel Alltagsgeschehen gezeigt als das man sich mit dem eigentlichen Thema auseinander gesetzt hat.
So kommt der Film leider nicht an "Das geheime Leben der Worte" heran.
Trotzdem auf jeden Fall zu empfehlen.
"Willst Du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten." (chin. Sprichwort)
"Die Seele ist das Schiff, Vernunft das Steuer und Wahrheit der Hafen." (türk. Weisheit)
"Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein." (Daniel J. Boorstin)
Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)
Las-Vegas-Ambiente (Insider)
"Die Seele ist das Schiff, Vernunft das Steuer und Wahrheit der Hafen." (türk. Weisheit)
"Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein." (Daniel J. Boorstin)
Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)
Las-Vegas-Ambiente (Insider)
- Murillo
- die graue Eminenz
- Beiträge: 3515
- Registriert: Sa 9. Okt 2004, 15:31
- Wohnort: Budapest
- Kontaktdaten:
Sehr genialer Film. Kann man nur weiterempfehlen.
"Wenn etwas klappt, ist es meistens nur Glück. Deshalb sollte man nie zuviel Ahnung von einer Sache haben" (alte japanische Programmiererweisheit)
Neulich im Waschsalon:
"Nachdem mir bereits "Network" sehr gut gefallen hat, gewinne ich langsam wirklich Respekt vor Sidney Lumet."
"Du unnützer nichtsbringender mittzwanziger Fliegenschiss bekommst "langsam" Respekt vor Sidney Lumet?"
Neulich im Waschsalon:
"Nachdem mir bereits "Network" sehr gut gefallen hat, gewinne ich langsam wirklich Respekt vor Sidney Lumet."
"Du unnützer nichtsbringender mittzwanziger Fliegenschiss bekommst "langsam" Respekt vor Sidney Lumet?"
- Murillo
- die graue Eminenz
- Beiträge: 3515
- Registriert: Sa 9. Okt 2004, 15:31
- Wohnort: Budapest
- Kontaktdaten:
Im Kamera auf jeden Fall....
"Wenn etwas klappt, ist es meistens nur Glück. Deshalb sollte man nie zuviel Ahnung von einer Sache haben" (alte japanische Programmiererweisheit)
Neulich im Waschsalon:
"Nachdem mir bereits "Network" sehr gut gefallen hat, gewinne ich langsam wirklich Respekt vor Sidney Lumet."
"Du unnützer nichtsbringender mittzwanziger Fliegenschiss bekommst "langsam" Respekt vor Sidney Lumet?"
Neulich im Waschsalon:
"Nachdem mir bereits "Network" sehr gut gefallen hat, gewinne ich langsam wirklich Respekt vor Sidney Lumet."
"Du unnützer nichtsbringender mittzwanziger Fliegenschiss bekommst "langsam" Respekt vor Sidney Lumet?"