Solaris

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Detlef P.
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Solaris

Beitrag von Detlef P. »

[img]http://www.zone-sf.com/images/solaris.jpg[/img]

UdSSR 1972
Regie: Andrei Tarkowski
Darsteller: Donatas Banionis, Nikolaj Grinko, Natalja Bondartschuk, Juri Jarwet, Anatoli Solonizyn

"Auf einer Station, die über dem endlosen Ozean des Planeten Solaris schwebt, versetzen irre Trugbilder die Crew in Panik. Die Erforschung von Solaris stag-niert und ist teuer. Psycho-loge Kris, der um seine Frau trauert, soll den Spuk aufklären. Er entdeckt, dass Solaris Wünsche und Ängs-te wahr werden lässt… In ruhigen, hypnotischen Bildern, fast ohne Effekte, hinterfragt die Stanislaw-Lem-Adaption das Streben nach Erkenntnis. Wie alle Tarkowski-Werke ist auch dieses nicht leicht zugänglich, aber faszinierend. Steven Soderbergh drehte 2002 mit George Clooney ein Remake, das zwiespältig aufgenommen wurde." (www.cinema.de)

Letzte Woche habe ich mir "Solaris" endlich ein zweites Mal ansehen können. Da wollte ich natürlich gleich meine neugewonnenen Eindrücke mit euch im "Solaris"-Thread teilen nur um feststellen zu müssen dass es diesen noch gar nicht gibt. Und ich dachte all die Jahre der Film wäre in einem eigenen Thread besprochen worden.
Naja, auf jeden Fall haben wir jetzt einen.
Nun zu meinen Eindrücken:
Den Film mit "2001" zu vergleichen ist gar nicht so verkehrt. Auch hier wird viel auf der metaphorischen Ebene gearbeitet und viel philosophiert.
Die Theorien von Descartes konnte ich eindeutig im Film wiederfinden: Was macht einen Menschen zu einem Menschen?
Interessant, denn als ich den Film vor einigen Jahren sah fand ich ihn mehr als langweilig. Wahrscheinlich habe ich den Film einfach zu früh gesehen um ihn verstehen zu können, bzw. um zu versuchen ihn zu verstehen. Damals hatte ich mit der Philosophie noch nichts am Hut. Ganz im Gegenteil dieses Mal.
Er war vielleicht an manchen Stellen ein wenig zu langgezogen, aber insgesamt überzeugt der Film mit intelligenten Fragen und Theorien und einer teilweise rauschhaften Ästhetik. Also ganz im Sinne von 2001.


"Willst Du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten." (chin. Sprichwort)

"Die Seele ist das Schiff, Vernunft das Steuer und Wahrheit der Hafen." (türk. Weisheit)

"Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein." (Daniel J. Boorstin)

Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)

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Homer
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Beitrag von Homer »

Hab den Film jetzt auch auf arte gesehen und ich muss sagen,
das war ganz schön hartes Brot.
Natürlich sehr anspruchsvoll und philosophisch, sodass man noch lange darüber nachdenken kann,
aber er erfordert auch einiges an Sitzfleisch und zieht sich manchmal ganz schön.


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betrazivis
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Beitrag von betrazivis »

Tarkowski gibt Zeit. Wie in seinem Meisterstck "Stalker" braucht man diese auch um wirken zu lassen, was passiert. Viele kleine Details sieht oder hört man eh erst bei 2. oder 3. Mal. Empfehlenswert ist das Buch, das ich jedem, der den Film nocht nicht gesehen hat, ans Herz lege vorher zu lesen.
Einer der ganz großen.


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Damien3
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Beitrag von Damien3 »

ich finds witzig wenn Kustfuzzifilmverliebte einfach nicht sagen können das ein Film Furzlangweilig ist.
Das ist die Information die ich aus allen Beiträgen herausfiltere....


"Ich habe sie den ganzen Abend von dahinten beobachtet...sie sind ein sehr attrativer Mann"
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Beitrag von betrazivis »

es gibt auch "langweilige" Film die durchaus kurzweilig sein können. :lol: Siehe Lynch`s "The Straight Story"


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Damien3
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Beitrag von Damien3 »

äääähhhhh ja!
Erstmal herzlich willkommen hier!!!!!

Ich bin eigentlich derjenige der für die "normale Unterhaltung" des Kinos schreibt...vielleicht hast du schon einige Reviews gelesen. Die Auswahl verrät eigentlich schon viel über mich.
Stell dich doch mal im gesonderten Thread vor...


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Beitrag von betrazivis »

Damien3 hat geschrieben:äääähhhhh ja!
Erstmal herzlich willkommen hier!!!!!
Damien3 hat geschrieben:äääähhhhh ja!
Erstmal herzlich willkommen hier!!!!!
vielleicht hast du schon einige Reviews gelesen.
ja, einige. Bin über Google hierher gekommen

Stell dich doch mal im gesonderten Thread vor... hat geschrieben:Stell dich doch mal im gesonderten Thread vor...
mach ich ;)


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betrazivis
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Beitrag von betrazivis »

Stell dich doch mal im gesonderten Thread vor...
WO?


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Damien3
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Beitrag von Damien3 »

Gehe auf Suchen und setzte "Vorstellungen" als Wort ein.
Dann wirst du sie unter "allegmeine Neuigkeiten" entdecken.
Da wirst du auch alle anderen finden die hier tätig sind.
Ist aber kein muss, war nur so eine Idee. Ich finds schön wenn Leute hier her kommen und Ahnung vom Film haben....


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Detlef P.
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Beitrag von Detlef P. »

Damien3 hat geschrieben:ich finds witzig wenn Kustfuzzifilmverliebte einfach nicht sagen können das ein Film Furzlangweilig ist.
Das ist die Information die ich aus allen Beiträgen herausfiltere....
Ich habe gesagt, dass ich den Film beim ersten Mal langweilig fand. Beim zweiten Mal fand ich ihn teilweise "ein wenig zu langgezogen".


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Voland
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Beitrag von Voland »

"Solaris ist kotzlangweilig, aber geil wie nur was"

Das müsste jetzt in etwa für Damien verständlich sein, wenn ich mich nicht irre ;-)

Leider ist mir mein DVD-Recorder eingegangen - grade zu dem Zeitpunkt, wo Tarkowskij im TV kam. Hätte diesen hier gerne nochmal gesehen. Rein vom Charakter ähnelt der Film sehr "Shining".
Der Kubrick-Horror hat mich nämlich ähnlich gelangweilt, als ich ihn sah. Je mehr ich dann aber (über Jahre hinweg) über diesen Film nachdachte, desto mehr hat er mich interessiert. Bei diesem hier ist das genauso.

Eigentlich macht das doch einen guten Film aus, oder? Wenn man lange damit beschäftigt ist, ihn nicht aus dem Kopf bekommt, immer wieder durch alltägliche Situationen daran erinnert wird, nie richtig fertig sein mit Philosophieren zum Film,...
Ich würde sagen, dass das einzige Manko des Films die ins unendliche gesteigerte Ruhe ist. Dadurch findet man den Zugang erst so spät und kann ihn nicht schon beim ersten Sehen genießen. Aus diesem Grund würde mich auch ein weiteres Mal interessieren.

Wie verändert sich der Film also mit der Zeit und mit der Erfahrung seit dem ersten Mal als man ihn gesehen hat? Das sind Fragen, die mir einen Film schmackhaft machen können und die letztendlich die, für mich, wirklich guten und (vor allem) sinnvollen Filme bestimmen.


Ich bin für geistige Zensur. Filme werden moralisch und politisch begutachtet, aber die Dummheit darf passieren.
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Damien3
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Beitrag von Damien3 »

Voland du Arsch!!!!!
Schön mal wieder von dir was zwischen die Beine gestoßen zu bekommen!!!!!!
Wo warst du ?????
Ich habe dich vermißt...


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Beitrag von Voland »

Wo ich war? Hier in der Firma. Habe aber gerade etwas Zeit, daher meine Anmerkungen.

Schön, dass ich vermisst wurde. *g*


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Re: Solaris

Beitrag von Murillo »

Der Film war schon ziemlich stark, wobei ich aber auch einigen hier zustimmen muss, dass der Film etwas "Sitzfleisch" erfordert. :smile: :uuuuaaaa:
Aber auch darauf war ich bei Tarkowski vorbereitet.

Im Vergleich zu "Stalker" geht dieser Film hier allerdings ab, wie ein MTV Musikvideo aus den Europop 90ern auf Crystal Meth. :jump:
Gerade die zweite Hälte mit der krassen ultra-brutalen Horrorshow auf der Raumstation hat mich wirklich sehr beeindruckt.


"Wenn etwas klappt, ist es meistens nur Glück. Deshalb sollte man nie zuviel Ahnung von einer Sache haben" (alte japanische Programmiererweisheit)

Neulich im Waschsalon:
"Nachdem mir bereits "Network" sehr gut gefallen hat, gewinne ich langsam wirklich Respekt vor Sidney Lumet."
"Du unnützer nichtsbringender mittzwanziger Fliegenschiss bekommst "langsam" Respekt vor Sidney Lumet?"
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