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Borat
Verfasst: Sa 11. Nov 2006, 14:03
von Murillo

USA 2006, R: Larry Charles,
D: Sacha Baron Cohen, Ken Davitian, Pamela Anderson
"Der kasachische Journalist Borat verlässt Kasachstan und reist in die USA, um hier einen Dokumentarfilm über das Land und seine Einwohner zu drehen. Kreuz und quer fährt er durchs Land und trifft hier auf �wahre� Leute im �wahren� Leben und das hat zum Teil wahrlich irrsinnige Konsequenzen.
Borats rückständiges und hinterwäldlerisches Auftreten ruft heftige Reaktionen hervor und entlarvt die Vorurteile und die Heuchelei der us-amerikanischen Kultur. In einigen Fällen teilen seine Interviewpartner durchaus seine unverschämten Ansichten vor allem bei den Themen 'Männer & Frauen' und 'Hautfarbe'.
Andere versuchen ihm eine patriotische Lektion in �Westlichen Werten� zu erteilen. Wa-wa-wee-wa!"
(
http://www.djfl.de)
[hr]
Ich habe einen Kinogutschein geopfert, um mir diesen Film anzusehen, der derzeit weltweit für Empörung sorgt.
Diese Empörung ist durchaus berechtigt, wenn man sich ansieht, wie über religiöse und nationale Gruppen hergezogen wird, und das teilweise sogar ziemlich heftig.
In Zeiten, in denen man um sein Leben fürchten muss, wenn man z.B. islamkritische Filme dreht oder Karikaturen zeichnet, ist eine noch viel drastischere Nummer wie "Borat" wohl mehr als gewagt.
Am schlechtesten kommt in diesem Film jedoch die westliche Kultur weg, wenn Menschen im mittleren Westen zu rassistischen Äußerungen geradezu gedrängt werden.
Aus diesem Grunde ist Cohen ja auch mehrfach verklagt worden: siehe
HIER
Es bleibt darüber zu streiten, wie weit man als Filmemacher gehen darf, und wo die Grenzen zwischen Pressefreiheit und Volksverhetzung auszumachen sind.
Ob der Film diese Grenze überschritten hat, ist wirklich sehr schwer zu beurteilen.
Wer hat den Film gesehen oder möchte sich anderweitig zu dem Thema äußern?
Verfasst: Sa 11. Nov 2006, 14:56
von Damien3
ich habs das letzte mal zu Miami Vice ins Kino geschafft....
ich brenne darauf diesen Film zu sehen.
Aber wie ist den dein Urteil hierüber???
Du redest nur über andere und deren Empfindung....
Ich liebe den Cohen schon seit Jahren und habe nie eine Folge von Ali G verpasst. Hier waren ja auch die Anfänge von Borat zu sehen.
Wenn er z.B. eine amerikanischen hochdekorierten "Kriegshelden" fragt ob er denn auch General Motors kennt....
Verfasst: Sa 11. Nov 2006, 14:59
von Murillo
schwer zu sagen. ich habe ihn mir vorher zumindest wesentlich schlechter vorgestellt.
Aber gerade auf Grund dieser politischen Brisanz fand ich den Film sehr interessant.
Man fragt sich, um es in den Worten der "Clerks" zu halten, die ganze Zeit:"JESUS, WHAT's NEXT???????"
Und an manchen Stellen habe ich sogar lachend am Boden gelegen.
Also, DIR kann ich den Film auf jeden Fall empfehlen.

Verfasst: Sa 11. Nov 2006, 18:16
von Detlef P.
Mir stellt sich die Frage: Steht der Film zurecht(!) in der Top 250 der imdb?
Verfasst: Sa 11. Nov 2006, 18:19
von Murillo
nein, das ganz sicher nicht.
Denn dieser Film ist eigentlich eine Dokumentation (und diese gehören da bekanntlich nicht rein).
Wenn man so will eine niveaulose Slapstick-Variante von "Bowling for Columbine", die überpointiert und indirekt auf gesellschaftliche Probleme verweist.
Die Frage für mich ist halt nur, ob er nicht an einigen Stellen zu weitb geht.
Verfasst: Sa 11. Nov 2006, 20:03
von Damien3
Hääääää?
Seit wann geht denn etwas zu weit für euch???
Das ist Comedy und ich weiß doch was mich erwartet wenn ich da rein gehe.
Er entlarft die schlimmsten Ausrutscher bei "normalen" Leuten.
Und im übrigen zerschneidet der bekloppte mit nem Messer ein echtes Schafsauge....aber ich vergaß...das ist ja KUNST
Verfasst: Sa 11. Nov 2006, 20:08
von Murillo
Wie du vielleicht mitbekommen hast, gibt es diverse Vereinigungen, wie z.B. den Zentralrat der Juden, Islamvertretungen etc., die sehr empfindlich sind, wenn man sich über ihre Weltanschauungen lustig macht und das rein gar nicht lustig finden.
In Borat wird der Mythos vom internationalen Finanzjudentum widerbelebt und verulkt, was meiner Ansicht nach nur in Ordnung geht, da Cohen selber Jude ist.
Das ist ein sehr gefährliches Terrain, auf dem er sich damit bewegt.
Bunuels Schafsauge hat damit rein gar nichts zutun, das musst auch du einsehen.
Damien3 hat geschrieben:Hääääää?
Das ist Comedy und ich weiß doch was mich erwartet wenn ich da rein gehe.
Glaub mir. Wenn du den Unterschied zwischen schockierenden Darstellungen in Stummfilmen (!) und an Volksverhetzung grenzendem Humor nicht erkennen magst, weißt du bei diesem Film ganz sicher nicht, was dich erwartet.
Verfasst: So 12. Nov 2006, 10:43
von Damien3
Es ging hier um Grenzen die überschritten werden.
Das war 1920 o.ä. eine wahrliche Grenzüberschreitung.
Es ging mir nicht um die Art der Grenzüertschreitung ob nun Volkshetze oder Gewalt an Tieren.
Es ging um den Prozess an sich, neue Barrieren zu brechen.
Ich scheiß auf irgendwelche verbohrten Typen die denken wie deine beschriebenen Personen.
Die sich ewig in Vergangeheit suhlen um eine Daseinsberechtigung zu haben.
Warum soll ich eigentlich andauernd etwas nicht verstanden haben????
Ich glaub um hier zu bestehen muss ich noch 3 abgebrochene Studiengänge haben oder?
Verfasst: So 12. Nov 2006, 12:10
von Murillo
Damien3 hat geschrieben:
Es ging um den Prozess an sich, neue Barrieren zu brechen.
Ich scheiß auf irgendwelche verbohrten Typen die denken wie deine beschriebenen Personen.
Wenn du ein wenig prominenter wärst, hätte dich bei dieser Einstellung entweder schon irgendjemand auf offener Straße erschossen oder du wärest bereits mehrmals auf Seite 1 der Bildzeitung zitiert worden (oder beides).
Und zum letzten mal, dein Bildungsgrad interessiert mich nicht. Dafür hast du doch jetzt dein Soft-Skill-Training.

Verfasst: So 12. Nov 2006, 13:02
von Detlef P.
Murillo hat geschrieben:
Denn dieser Film ist eigentlich eine Dokumentation (und diese gehören da bekanntlich nicht rein).
Ich wollte imdb deswegen schon bescheid geben. Allerdings meinten die, dass nur Filme die vollständig(!) dokumentarisch sind einen Doku-Stempel bekommen. Und dieser Film ist es (leider) nicht, da Borat eine fiktive Figur ist.
Verfasst: So 12. Nov 2006, 13:06
von Murillo
Naja, was solls. Es gibt schlimmere Filme in der IMDB-Top 250. Mindestens 3 davon auf den ersten 20 Plätzen.

Verfasst: Di 14. Nov 2006, 11:43
von Damien3
ich wünschte ich wäre ein bißchen prominenter....
Da könnte man in die gleiche Kerbe schlagen wie es Borat tut ...hehe
Verfasst: Mo 20. Nov 2006, 12:01
von Nikkita
Na dieser Film sorgt ja richtig für Zündstoff hier. Ich glaube ich muss ihn mir auch endlich angucken...vielleicht schaffe ich es nächste Woche ins Kino...dann werde ich auch meinen Senf zu dieser Diskussion beitragen...

Verfasst: Mo 11. Dez 2006, 08:29
von Voland
Halte ich für einen vollkommen überflüssigen Film. Daher werde ich mir den auch nicht ansehen. Warum auch? So viel Zeit habe ich auch nicht, als dass ich sie für einen derartigen Film verschwenden kann.
Verfasst: Fr 9. Mär 2007, 15:10
von Detlef P.
Gestern habe ich ihn jetzt auch gesehen und fand ihn, wie Murillo, ebenfalls besser als ich dachte.
Dieser niveaulose Unter-die-Gürtellinie-Humor fand ich teilweise echt fehl am Platz und wurde meiner Ansicht nach an einigen Stellen auch viel zu weit getrieben.
Dafür waren einige Äußerungen realer Personen wirklich spitze.
Die beiden absoluten Top-Pisser waren für mich auf jeden Fall dieser Cowboy-Rodeo-Freak der meinte Homosexuelle müssten verprügelt und eingesperrt werden und der Student der meinte, dass man mal wieder die Sklaverei(!) einführen sollte.
Sind doch schöne, angenehme Zeitgenossen die Amis
Da muss ich auf jeden Fall meinen nächsten Urlaub verbringen.
Naja,...immerhin waren nicht alle so drauf. Der Fahrlehrer war zum Beispiel sehr cool.
Auch zum Brüllen waren die Leute, die er auf der Straße angesprochen hat und die sofort ausgetickt sind, bloß weil er guten Tag sagen wollte.
Ein sehr zweischneidiges Schwert!
Einerseits niveauloser, andererseits niveauvoller als ich gedacht hatte.
Verfasst: Mi 18. Apr 2007, 14:05
von Cuba
Mir hat er nicht gefallen, klar er zeigt wie die anderen "denken'" aber mir
war die ganze Art und Weiße des Film irgendwie zu platt.
War die Szene mit Pamela Anderson eigentlich echt oder nur gespielt?
- Die war nämlich echt heavy. ^^
Verfasst: Mi 18. Apr 2007, 15:00
von Detlef P.
Pamela Anderson war in die Sache eingeweiht. Sonst wäre das Ganze wahrscheinlich noch lustiger geworden

Verfasst: Mi 18. Apr 2007, 19:13
von Cuba
Hat aber total echt gewirkt ^^
Vorallem wie sie weggelaufen ist und die Bodyguards so lange
gebraucht haben, bis sie dazwischen gehen.
Da hab ich bereits gedacht, dass die sich nen neuen Job anschließend
suchen dürfen ^^
Verfasst: So 6. Jan 2008, 19:41
von Voland
Komisch, ich sagte, ich werde ihn nicht ansehen. Hab ich dann aber doch gemacht - im Urlaub, beim Schwager. Meine Meinung? Was'n Scheiß.