
USA 2006
Regie: Jonathan Dayton, Valerie Faris
Darsteller: Greg Kinnear, Toni Collette, Steve Carell, Abigail Breslin, Paul Dano, Alan Arkin
"Wenn das Leben ein einziger Wettbewerb ist, dann sind die Hoovers ewige Verlierer: Haushaltsvorstand Richard, freiberuflicher Motivationstrainer, quält seine Lieben mit Siegerparolen, findet selbst aber keinen Job. Seine duldsame Frau Sheryl serviert Kentucky Fried Chicken aus dem Eimer, Sohn Dwayne liest Nietzsche, hat seit Monaten kein Wort gesagt und hasst sowieso alle. Einzige Hoffnungsträgerin der maroden Sippe ist Nesthäkchen Olive, die gerade überraschend zum „Little Miss“-Wettbewerb im Sunshine-State Kalifornien eingeladen wurde. Und alle müssen mit: Sheryls Bruder Frank ist nach einem Selbstmordversuch in die Obhut der Familie übergeben worden. Opa ist aus dem Altenheim geflogen, weil er Heroin schnupft. In einem klapprigen VW-Bus, der nur mit Anlauf bestiegen werden kann (womit nebenbei der Begriff Running Gag neu definiert wird) brechen die Hoovers auf, um Sonnenschein Olive zu einer strahlenden Gewinnerin zu machen.
Triumph liegt im Auge des Betrachters, Schönheit sowieso: Beißend sarkastisch rechnet „Little Miss Sunshine“ mit Leistungsdruck und vermeintlichem Versagertum ab und zelebriert zärtlich das Recht auf Individualismus. Da ist es fast eine Ironie des Schicksals, dass sogar der Erfolg dem umwerfenden Film recht gibt: Hollywoods Verleiher rissen sich um den Sundance-Liebling, der es prompt bis auf Platz 3 der US-Kinocharts schaffte. Die Offenbarung im Ensemble um die kleine Miss Abigail Breslin ist ausgerechnet Steve Carell als depressiver Onkel Frank – wunderbar verhalten und umso komischer." (www.cinema.de)
Als der Film damals im Kino anlief schrieb die Cinema: "Dieser Film könnte ihnen gefallen, wenn sie "American Beauty" und "Sideways" mochten."


Heute morgen habe ich ihn mir endlich angesehen, nachdem er von überall her Lob bekam und Anfang des Jahres sogar den Drehbuch-Oscar.
Als allererstes muss ich zwei Worte sagen: Abigail Breslin!!!
Wow! Schon in der ersten Minute reißt sie einen voll vom Hocker und spielt alle anderen Darsteller (die trotzdem ebenfalls gut spielen) voll an die Wand. SIE hätte den Oscar wirklich verdient gehabt und nicht diese Schnäpfe aus diesem Tanzfilm dessen Name mir gerade (wirklich!) nicht einfällt.
Aber weiter im Text! Der Film hat so viele tolle Darsteller, skurille Charaktere und absolut durchgeknallte und unglaubliche Situationen zu bieten und ist damit alles was "Sideways" immer sein wollte, aber in keiner Minute geschafft hat.
Ein wirklich schöner, lustiger und zu Herzen gehender Film für die ganze Familie (das meine ich ernst!).
Ich werde Abigail Breslin im Auge behalten und sehen was das kleine Ausnahmetalent in Zukunft noch so alles reißen wird.