Ein Mann zu jeder Jahreszeit

A Man for All Seasons

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Detlef P.
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Ein Mann zu jeder Jahreszeit

Beitrag von Detlef P. »

[img]http://ec1.images-amazon.com/images/I/517988WT7BL._SS500_.jpg[/img]

GB 1966
Regie: Fred Zinnemann
Darsteller: Paul Scofield, Leo McKern, John Hurt, Nigel Davenport, Wendy Hiller, Susannah York, Robert Shaw, Orson Welles


"Sir Thomas More (Paul Scofield) gilt als einer der gerechtesten und weisesten Richter auf der britischen Insel und ist ein enger Vertrauter des englischen Königs Heinrich VIII. (Robert Shaw). Als der Lordkanzler Kardinal Wolsey (Orson Welles) stirbt, ist es nicht weiter verwunderlich, dass der König More zum Nachfolger macht. Allerdings verknüpft der König damit auch gewisse Erwartungen. Er gedenkt nämlich, sich zum zweiten Mal scheiden zu lassen und seine Freundin, Lady Anne Boleyn (Vanessa Redgrave), zu heiraten. Beim ersten Mal erklärte der Papst die Ehe für nichtig, nun soll More sein Votum dazu abgeben, dass die Trennung "rechtens" ist.


Aber More denkt gar nicht dran. In Ehefragen vertritt er die konservative Einstellung "seiner" römisch-katholischen Kirche, da soll es auch für den König keine Ausnahme geben. Und auch in diesem Punkt ist er genau so unbestechlich, wie in allen anderen ethischen Fragen. Staatssekretär Thomas Cromwell (Leo McKern) versucht ihn zu überzeugen, aber More bleibt standhaft. Schließlich lässt Cromwell ihn in den Kerker sperren und startet eine Intrige, die ihn zum Reden bringen soll. Denn Moores Schweigen wird in der Welt als Missbilligung gesehen..." (www.moviemaster.de)

Bevor ich mir den Film vorhin ansah, befürchtete ich, dass es sich dabei um einen genauso langweiligen und nervigen Historienfilm wie "Der Löwe im Winter" handeln würde. Aber das genaue Gegenteil ist der Fall.
Schon als der Film beginnt, mit dieser absolut tollen Filmmusik in diesem historischen Ambiente taucht man sofort ein in diese Epoche.
Aber das der Film tolle Musik und Atmosphäre bereit hält heiß ja noch nicht, dass er auch gut ist. Dafür sorgen ein Drehbuch mit herausragend scharfzüngigen und geschliffenen Dialogen und der super-charismatische Hauptdarsteller Paul Scofield.
Zudem schafft es der Film eine historische Geschichte mit einer politischen Parabel zu verbinden, welche das Mitläufertum aufs Schärfste anprangert und daher immernoch ungeheuer aktuell ist.
Und mehr kann man von so einem Film fast nicht verlangen.
Dieser Film hat seine sechs Oscars ausnahmsweise mal wieder zurecht gewonnen.


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Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)

Las-Vegas-Ambiente :fuckU: (Insider)
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