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Brazil

Verfasst: Mo 15. Okt 2007, 17:48
von Murillo
Bild
GB 1985, R: Terry Gilliam,
D: Jonathan Pryce, Robert de Niro

"Irgendwo im 20. Jahrhundert: Aufgrund einer Verwechslung im Informationsministerium (bei der eine zerquetschte Fliege eine nicht ganz unwesentliche Rolle spielt) wird der unscheinbare Bürger Mr. Buttle (Brian Miller) anstelle des illegalen Heizungsingenieurs Archibald Tuttle (Robert DeNiro) verhaftet und zu Tode gefoltert. Wer auch immer für dieses Desaster verantwortlich ist, ausbaden müssen es der Archivar Sam Lowry (Jonathan Pryce) und sein Vorgesetzter Mr. M. Kurtzmann (Ian Holm). Als Sam der Witwe Mrs. Buttle (Sheila Reid) die für solche Fälle vorgesehene Informationswiedergutmachungszahlung überreichen möchte, trifft er zum ersten Mal Jill Layton (Kim Greist). Sam verliebt sich sofort in die attraktive Blonde. Dumm nur, dass sie eine der Hauptverdächtigen in einer mittlerweile 13 Jahre andauernden Terror-Welle ist. Um seine Geliebte schützen zu können, nimmt Sam eine von seiner einflussreichen Mutter Ida (Katherine Helmond) eingefädelte Beförderung zur Informationswiederbeschaffung an. Schnell gerät Sam selbst in den Mittelpunkt der Ermittlungen seiner Kollegen… "
(http://www.filmstarts.de)[hr]

Dass Terry Gilliam einen an der Klatsche hat, wird den meisten spätestens seit "Das Leben des Brian" geläufig sein. Aber was der gute Mann an Filmen abliefert, lässt sich mit den Superlativen für krank und abgespaced nicht ausreichend beschreiben.
Dieser Film erinnert sehr stark an die Python-Filme und ist über weite Strecken, wie man so schön sagt, "pythonesk".
Andererseits erkennt man hier schon sehr deutlich Gilliams Vorliebe für düstere Zukunftsvisionen, welche neben "Brazil" in "12 Monkeys" gipfelten.

Die Zukunft, die Gilliam hier beschreibt übertrifft die von Orwell an sozialer Grausamkeit und wirtschaftlicher Perversionen noch um einiges.
Nur, und das ist eigentlich das interessante an dem Film, werden die abgesehen davon vermutlich sogar halbwegs realistischen Visionen in einer resignativ-ironischen Art der Darstellung verpackt.

Mir hats absolut gefallen. Kann diesen Film nur weiterempfehlen.

Verfasst: Di 16. Okt 2007, 10:01
von Detlef P.
Na, das wurde aber auch mal Zeit, dass du ihn siehst.

Ich fand diesen Film öde :fuckU:
Affiges Gehampel wechselt sich mit gähnender Langeweile ab, und die Träume des Haupt-Protagonisten, der in einer Silberrüstung im Himmel fliegt sind der Gipfel der Peinlichkeit.

Aber es freut mich, dass er dir gefallen hat. Hätte mich auch gewundert wenn nicht.

Verfasst: Di 16. Okt 2007, 10:14
von Murillo
Die Traumszenen haben mich ein bisschen an "Flash Gordon" erinnert. Teilweise waren sie etwas in die Länge gezogen. Vor allem aber die Auflösungen der Traumszenen gegen Ende fand ich sehr faszinierend.

Und dass du dazwischen "affiges Rumgehampel" gesehen hast, ist vielleicht kein Zufall. Denn diesen Stil hat Gilliam mit "12 Monkeys" perfektioniert. :lach:
Und das Rumgehampel kennt man ja schon aus den Monty Python-Filmen und dem Flying Circus.

Verfasst: Di 16. Okt 2007, 10:34
von Detlef P.
Murillo hat geschrieben:Und dass du dazwischen "affiges Rumgehampel" gesehen hast, ist vielleicht kein Zufall. Denn diesen Stil hat Gilliam mit "12 Monkeys" perfektioniert. :lach:
Wie meinst du das?
Ich finde "12 Monkeys" ist der einzige Film von Gilliam, der nicht diesem Monty-Python´s-Gedamel entspricht und sich ernsthaft mit der bedrohlichen Apokalypse auseinandersetzt.
Deswegen ist es auch sein einziger Film, der mir wirklich gefällt.

Verfasst: Di 16. Okt 2007, 16:59
von Murillo
Das mit den Affen war eher so ein Wortspiel.
Dennoch bin ich der Ansicht, dass "Brazil" von der Grundthematik und Atmosphäre her schon sehr an "12 Monkeys" heranreicht.

Im letzteren wurde teilweise auch sehr rumgehampelt, jedoch auf höherem Niveau.

Verfasst: Mi 17. Okt 2007, 09:18
von Detlef P.
Ach so! :cityofgod:

Ich kann dir nur mal empfehlen "Kafka" von Soderbergh zu gucken. Der hat quasi dieselbe Thematik und Atmosphäre wie "Brazil", allerdings ohne diese Albernheiten.
Müsste dir also auch gefallen!
Ich weiß nur leider nicht wo man den bekommt.