Saint Ralph
Moderatoren: Damien3, Detlef P., Murillo
Saint Ralph
Kan. 2004
Regie: Michael McGowan
Darsteller: Adam Butcher, Campbell Scott, Gordon Pinsent, Jennifer Tilly, Tamara Hope, Michael Kanev, Shauna MacDonald
"Kanada im Jahre 1953: Ein Heiliger, wie der Titel des Films es andeutet, ist der 14-jährige Ralph Walker (Adam Butcher) wirklich nicht. 22-mal, so gesteht in einer Beichte, habe er in der vergangenen Woche onaniert, sehr zur Belustigung seiner im Beichtstuhl versteckten Kameraden. Auch sonst ist Ralph eher ein Außenseiter: Sein Vater ist im Krieg gefallen, die Mutter (Shauna MacDonald) ist schwer krank und fällt schließlich sogar in ein tiefes Koma, aus dem es kein Erwachen zu geben scheint. Nun kann nur noch ein Wunder helfen, doch dafür ist allein Gott zuständig, so will es zumindest der gestrenge Schulleiter, Vater Fitzpatrick (Gordon Pinsent), wissen. Zur Strafe für zahlreiche Verstöße gegen die Disziplin an der streng katholischen Jungenschule, wegen fortgesetzter Selbstbefleckung und arglistiger Fälschung von Entschuldigungsschreiben, die angeblich aus der Feder der in Wirklichkeit längst verstorbenen Großeltern stammen, wird der aufmüpfige und unsportliche Ralph in die Geländelauf-Gruppe des sanften Rebellen Vater Hibbert (Campbell Scott) strafversetzt. Dieser war einstmals selbst ein Marathon-Crack und bringt seinen Zöglingen neben den Geheimnissen des Laufens vor allem Nietzsche bei, was freilich auf wenig Begeisterung seitens der Schulleitung stößt. Anders als der Rektor der Schule bestärkt Hibbert den Außenseiter Ralph im Glauben an sich selbst und daran, dass Wunder möglich sind. Fortan hat der Junge ein Ziel: Er will den Boston-Marathon gewinnen. Und für dieses Ziel trainiert er wie ein Besessener. Denn schließlich geht es ihm nicht nur ums Gewinnen, sondern auch um das Leben seiner Mutter." (www.kino-zeit.de)
Was für ein Film!
Er hat absolut alle meine Erwartungen übertroffen. Was vermutlich daran lag, dass ich keine Erwartungen hatte. Angesehen habe ich mir den Film eigentlich nur, weil ich damals recht positives von ihm hörte, als er in Deutschland im Kino startete. Ganz kurz überlegte ich sogar ihn mir im Kino anzusehen, entschied mich aber dagegen.
Als er jetzt in der Free-TV-Premiere kam erinnerte ich mich an ihn und beschloss ihn mir nun zumindest im Fernsehen anzusehen. Große Erwartungen hatte ich hingegen in keiner Weise.
Vielleicht hat der Film mich gerade deshalb so mitgerissen. Die Darsteller, besonders Adam Butcher sind wirklich der Hammer. Er wurde damals trotz seiner erst 16 Jahren absolut zurecht für den Genie Award (kanadischer Filmpreis) als bester Darsteller nominiert, ebenso wie der Film selbst. Zusätzlich bekam er noch drei weitere Genie Nominierungen. Und Drehbuchautor und Regisseur, der bis heute übrigens erst drei Kinofilme gemacht hat, wurde sowohl Preisträger der Writers als auch Directors Guild of Canada. Unglaublich, oder? Zudem hat der Film eine 7,7 bei "imdb". Habe ich vorher alles nicht gewusst.
Ich dachte das wäre so ein netter Film für zwischendurch, wenn man eh nichts besseres zu tun hat. Tja, hab mich schon lange nicht mehr so über einen Irrtum gefreut.
Der Film deckt so viele Bereiche ab und wirkt trotzdem nicht unkontrolliert oder gar überladen. Pubertät, Religion, erste Liebe, Humor, Drama, Wunder, Selbstbehauptung, Lebenserfahrung, Erwachsenwerden und ein Marathonlauf. Das alles ist dabei. Aber in einer so perfekten Kombination, dass man den Film selbst als ein kleines Wunder bezeichnen möchte.
Besonders wie Ralph es schafft seine ganze Umgebung mehr und mehr für sich zu vereinbaren und wie am Ende selbst der letzte Zweifler hofft, dass er den Marathon gewinnen wird ist wunderbar herzzerreißend. Man fiebert einfach mit und wünscht sich nichts sehnlicher, als dass er diesen verdammten Lauf gewinnt. Selbst wenn man genau weiß, dass es im Prinzip kein Einfluss auf den Zustand seiner im Koma liegenden Mutter haben kann.
Je mehr kanadische Filme ich mir ansehe, desto mehr Respekt bekomme ich vor ihrer Filmindustrie.
Besonders beeindruckend finde ich, dass meist sowohl Regisseure als auch Darsteller absolut unbekannt sind. Warum ist das nur so? Bei solchen Filmen sollten die Leute doch etwas bekannter sein.
Naja, ist ja auch egal. Solange mir die Filme nicht entgehen bin ich noch einigermaßen zufrieden.
"Willst Du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten." (chin. Sprichwort)
"Die Seele ist das Schiff, Vernunft das Steuer und Wahrheit der Hafen." (türk. Weisheit)
"Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein." (Daniel J. Boorstin)
Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)
Las-Vegas-Ambiente (Insider)
"Die Seele ist das Schiff, Vernunft das Steuer und Wahrheit der Hafen." (türk. Weisheit)
"Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein." (Daniel J. Boorstin)
Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)
Las-Vegas-Ambiente (Insider)
Meinst Du den Schluss des Marathons oder den Schluss des Filmes?
Naja, auf jeden Fall beides ziemlich geil!
Naja, auf jeden Fall beides ziemlich geil!
"Willst Du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten." (chin. Sprichwort)
"Die Seele ist das Schiff, Vernunft das Steuer und Wahrheit der Hafen." (türk. Weisheit)
"Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein." (Daniel J. Boorstin)
Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)
Las-Vegas-Ambiente (Insider)
"Die Seele ist das Schiff, Vernunft das Steuer und Wahrheit der Hafen." (türk. Weisheit)
"Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein." (Daniel J. Boorstin)
Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)
Las-Vegas-Ambiente (Insider)