Schmetterling und Taucherglocke

Le scaphandre et le papillon

In diesem Forum wird über Filme jeder Art diskutiert. Bitte prüfe vor Erstellung eines neuen Film-Threads, ob der Film bereits in der Liste der Filme A-Z vorhanden ist.

Moderatoren: Damien3, Detlef P., Murillo

Antworten
Benutzeravatar
Detlef P.
Der Auserwählte
Der Auserwählte
Beiträge: 6857
Registriert: Mo 11. Okt 2004, 10:37
Wohnort: Berlin

Schmetterling und Taucherglocke

Beitrag von Detlef P. »

[img]http://horsesthink.com/wp-content/uploads/2007/11/scaphandre.jpg[/img]

F/USA 2007
Regie: Julian Schnabel
Darsteller: Mathieu Amalric, Emmanuelle Seigner, Marie-Josée Croze, Marina Hands, Max von Sydow

"Er weiß nicht, wo er ist. Blendendes Licht, alles verschwimmt. Seine Stimme ist laut und deutlich, aber niemand versteht ihn. Die ersten Minuten dieses sensationellen Films sind für den Zuschauer ähnlich verstörend wie für den Protagonisten Jean-Do(minique) Bauby: Mit 43 erleidet der Elle-Chefredakteur einen Hirnschlag und erwacht im Sanatorium aus dem Koma. Er ist bei klarem Bewusstsein, doch er kann sich nicht bewegen und nicht sprechen. Die Mediziner nennen das „Locked-In-Syndrom“: Jean-Do ist ein Gefangener im eigenen Körper. Mit Hilfe einer Sprachtherapeutin entwickelt er ein System zur Verständigung: Sie sagt das Alphabet auf, und wenn der gewünschte Buchstabe erreicht ist, blinzelt er.
Dass Mathieu Amalric (der neue Bond-Bösewicht) nicht für jeden Schauspielpreis der Welt nominiert wurde, liegt wohl allein daran, dass er so selten im Bild ist. Denn die erste Hälfte erleben wir konsequent aus Jean-Dos Perspektive: Wenn er blinzelt, wird die Leinwand für einen Augenblick schwarz. Wir hören seine Gedanken, sehen seine Besucher (Ärzte, Freunde, die Mutter seiner Kinder), wie er sie sieht: einen Arm, eine Hüfte, eine Stimme aus dem Off. Erst als er beginnt, mittels Lidschlag sein Buch zu diktieren, verlassen wir Jean-Dos Körper und durchleben mit ihm Erinnerungen und beflügelnde Fantasien.

Julian Schnabel hat Baubys Memoiren atemberaubend unsentimental verfilmt: in nie gesehenen Bildern, tief bewegend – und dank Baubys trockener Kommentare überraschend heiter. Ein Wunderwerk." (www.cinema.de)

Ein wirkliches Meisterwerk, vor allem in inszenatorischer Hinsicht.
Die ersten 40 Minuten sieht man fast das ganze Geschehen ausschließlich aus der Perspektive der gelähmten Hauptfigur. So etwas hat es meines Wissens nach noch nicht gegeben.
Zudem ist die Geschichte nicht nur unglaublich bewegend sondern zudem auch noch war.
Der Film ist wirklich der Hammer und wurde zurecht in den Kategorien Drehbuch, Regie, Kamera und Schnitt für den Oscar nominiert.
Ganz großes Kino!


"Willst Du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten." (chin. Sprichwort)

"Die Seele ist das Schiff, Vernunft das Steuer und Wahrheit der Hafen." (türk. Weisheit)

"Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein." (Daniel J. Boorstin)

Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)

Las-Vegas-Ambiente :fuckU: (Insider)
Antworten