Inglourious Basterds

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Detlef P.
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Inglourious Basterds

Beitrag von Detlef P. »

Bild

USA, 2009
Regie: Quentin Tarantino
Darsteller: Brad Pitt, Melanie Laurent, Christoph Waltz, Eli Roth, Diane Krüger, Til Schweiger, Daniel Brühl

"Soviel vorab: Quentin Tarantinos Weltkriegssatire hält nicht das, was der seit Ankündigung des Projekts von Fans und Presse gleichermaßen geschürte Hype versprach. Eine Nazi-Schlachtplatte im Stile der Bahnhofskino-Kriegsfilme der 70er Jahre ist „Inglourious Basterds“ zwar auch – aber nur am Rande.

Fasst man den in fünf Kapiteln erzählten Film zusammen, steht im Zentrum der Handlung die französische Jüdin Shosanna (Mélanie Laurent). Im ersten Jahr der Besatzung Frankreichs durch die Nazis muss das Mädchen miterleben, wie ihre in einem Bauernhaus versteckte Familie vom diabolischen SS-Oberst Hans Landa (Christoph Waltz) aufgespürt und von dessen Mannen exekutiert wird. Shosanna gelingt die Flucht nach Paris, wo sie drei Jahre später unter neuer Identität ein Kino betreibt. In dieser Funktion erregt sie die Aufmerksamkeit des filmverrückten deutschen Soldaten Frederick Zoller (Daniel Brühl). Während der gefeierte Kriegsheld und Star von Goebbels neuem Propagandafilm „Stolz der Nation“ der widerwilligen Schönheit den Hof macht, geht bei Hitlers in Frankreich stationierten Truppen die Angst um. Abgetaucht hinter den feindlichen Linien massakrieren der fanatische US-Lieutenant Aldo Raine (Brad Pitt) und seine Einheit jüdisch-amerikanischer Soldaten jeden Nazi, der ihnen über den Weg läuft. Raines Mannen, die von den Deutschen wegen ihrer Grausamkeit „The Basterds“ genannt werden, unterbrechen die im Skalpieren ihrer Opfer gipfelnden Vergeltungsattacken erst, als sie den Geheimdienstauftrag bekommen, Bridget von Hammersmark (Diane Kruger) zu treffen. Die deutsche Filmdiva hat als Spionin für die Alliierten kriegsentscheidende Informationen in petto: Zur Premiere von „Stolz der Nation“ werden sich der Führer sowie sein gesamter Führungsstab in Paris einfinden – und damit ein ideales Ziel für einen Sprengstoffanschlag abgeben. Die Erfolgsaussichten für „Operation Kino“ steigen noch dadurch, dass Zoller inzwischen Hitlers Propagandaminister Joseph Goebbels davon überzeugt hat, die Uraufführung des Films im kleinen Kino seiner Angebeteten stattfinden zu lassen. Als die zunächst wenig begeisterte Shosanna erfährt, dass mit Hans Landa der Mörder ihrer Eltern für die Sicherheit der Nazi-Gala zuständig sein wird, willigt sie ein und entwickelt einen eigenen Racheplan – ohne zu ahnen, dass die Basterds derweil das gleiche Ziel verfolgen.

Bedenkt man, von welch konzeptioneller Stimmigkeit Tarantinos bisherigen Filme geprägt waren, dann weist „Inglourious Basterds“ einige Schwächen auf, die für den akribischen Kultregisseur untypisch sind. So wirken nur sporadisch eingestreute Markenzeichen wie etwa über einen Freezeframe gelegte Namenseinblendung in Pop-Art-Schrift eher wie lästige Pflichtübungen. Und auch die für Tarantino charakteristische Episoden-Erzählstruktur mag diesmal nicht so recht zünden. Für sich sind die fünf Kapitel, die in jeweils unterschiedlichen Genrefärbungen wie dem Spaghetti-Western-Stil aus Kapitel 1 oder den Nouvelle-Vague-Anleihen aus Kapitel 3 inszeniert sind, brillant konzipierte Kurzfilme. Im Kontext einer nach Geschlossenheit verlangenden Kriegsfilmdramaturgie wirken sie aber bruchstückhafter als sonst. Als noch irritierender erweist sich die reißbretthafte Figurenzeichnung der Basterds, die den Eindruck noch verstärkt, dass es sich bei den titelgebenden Protagonisten nur um Randfiguren handelt. Dem für sein Faible für skurrile Rollen bekannten Superstar Brad Pitt merkt man zwar die Spielfreude an. Die dick aufgetragenen Südstaaten-Tiraden seines Hillbilly-Nazijägers bleiben aber attitüdenhaft. Gleiches gilt für den von „Hostel“-Regisseur Eli Roth gespielten Basterd-Sergeant Donny Donowitz, dessen mit riesigem Aufwand eingeführter Auftritt als personifizierter Nazischreck trotz der zur Schau gestellten Brutalität wirkungslos verpufft.

Dass „Inglourious Basterds“ dennoch nicht im Kultfilm-Mittelmaß versinkt, ist zwei überraschenden Faktoren zu verdanken. Zum einen präsentiert Tarantino im Gegensatz zu den Basterds höchst ausgefeilte und damit ungewohnt vielschichtige Nazi-Gegenspieler. Die deutsche Darstellerriege dankt es ihm mit grandiosen Schauspielleistungen, die den Film zu einem unbedingt sehenswerten Kino-Großereignis machen. Vor allem Christoph Waltz, der in Cannes völlig zurecht mit dem Darstellerpreis ausgezeichnet wurde, legt einen Spielwitz an den Tag, dem man sich einfach nicht entziehen kann. Sein zwischen sprachlicher Eloquenz, ironischer Süffisanz und psychopathischer Gefühlskälte changierender SS-Oberst Landa ist Oscar-Material. Ebenso faszinierend weil ebenso unerwartet ist die Tatsache, dass sich „Inglourious Basterds“ ab dem dritten Kapitel als großangelegte Hommage an das Kino im Allgemeinen und die deutschsprachige Filmgeschichte im Besonderen entpuppt. Dieses zentrale Thema gipfelt in einem grandiosen Schlusskapitel, das bereits alleine die Eintrittskarte lohnt. Beim Showdown in Shosannas Filmtheater präsentiert Tarantino eine utopische Vision, in der das dritte Reich vom Kino zu Fall gebracht wird. Dafür lässt er symbolisch in einer berauschenden Film-im-Film-Sequenz Propagandafilm-Ästhetik und expressionistischen Experimentallook aufeinanderprallen. Ein begnadeter Kunstgriff, der Tarantinos Kriegsfilm am Ende doch noch ein wenig Meisterwerk-Qualität beschert." (www.cinema.de)

Vor zwei Tagen ist der Film in den Kinos gestartet. Und ich bin tatsächlich gespannt auf ihn.
Das hätte ich eigentlich nicht erwartet, nachdem mich Tarantino in den letzten Jahren so sehr enttäuscht hat.
Aber nach allem was ich bisher gehört und gesehen habe klingt der Film tatsächlich richtig gut - so als ob er eventuell zu alter Form zurück gefunden haben könnte.
Ich werde mir diesem Film auf jeden Fall so bald wie möglich im Kino ansehen um meine Vermutung zu überprüfen.

Userkritik (Damien3)
Zuletzt geändert von Detlef P. am So 28. Mär 2010, 18:18, insgesamt 1-mal geändert.


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Detlef P.
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Beitrag von Detlef P. »

Gestern habe ich ihn mir angesehen. Tja, wass soll ich sagen: Was für ein MÜLL!!!
Unstimmige Charaktere, eine ziemlich schlechte Story und total langweilige und langatmige Dialoge...

Kleiner Scherz :lol:
Am Anfang des Films, während des kompletten ersten Kapitels dachte ich: "Wenn der Film auf diesem Niveau bleibt, ist es definitiv der beste Filme des Kinojahres."
Nun ja, ganz halten konnte er das Niveau dann doch nicht. Und so ist der Film zwar nicht DER, aber auf jeden Fall einer der besten Filme des Jahres.
Die besten Momente des Films gehören jedoch definitiv Christoph Waltz im kompletten ersten Kapitel. Wahnsinn, man hasst ihn und liebt, ich möchte fast schon sagen vergöttert ihn zugleich. Er hat seinen Darstellerpreis in Cannes 100%ig verdient.
Dieses ganze Gespräch am Tisch, wo 15 Minuten(?) nichts anderes passiert, als das sich zwei Männer unterhalten, bei einem Glas Milch und einer Pfeife (im wahrsten Sinne des Wortes ein RIESENgag), könnte kaum spannender sein. Interessanterweise wird das Gespräch jedoch von Minute zu Minute spannender und flacht kein Bisschen ab. Ganz im Gegenteil.

Dann Brad Pitt in einer wirklich coolen Rolle, die er auch recht überzeugend verkörpert.
Zum Glück habe ich mir den Film im Original mit Untertiteln angesehen. Ich glaube kaum, dass er, aber auch die anderen in der Synchronfassung so geil rüberkommen. Besonders Waltz auf Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch zu erleben ist eine wahre Wonne. Er klingt einfach in jeder Sprache absolut elegant. Genauso wie man sich einen richtig gebildeten, diabolischen Bösewicht vorstellt.
Eli Roth - wow, Daniel Brühl und August Diehl - herausragend, Mike Myers - musste man zweimal hingucken um ihn zu erkennen :daumen:
Bei Til Schweiger hätte ich jedoch gedacht, dass er irgendwie noch ein bisschen cooler rüberkommt. Er macht seine Sache auf jeden Fall nicht schlecht. Aber ich hatte die meiste Zeit das Gefühl, dass er sich selbst spielt und einfach nur böse dreinblickt. Natürlich hatte er auch nicht die Zeit sich in seiner Rolle so zu entfalten wie Waltz. Aber Waltz hätte tatsächlich auch nicht mehr Zeit gebraucht als Schweiger hatte um sich uns trotzdem ins Gedächtnis zu brennen. Ihr merkt ich komme immer wieder auf Waltz zu sprechen. Einfach Wahnsinn der Mann :love:
Und bei Diane Krüger war ich mir ehrlich gesagt nie ganz sicher, ob sie wirklich so scheiße ist, oder das extra so spielt als wäre sie eine dumme altdeutsche Filmtussi. Ich gehe aber fast vom ersten aus. Die Rolle hätte meiner Ansicht nach fast jede Tussi aus GZSZ genauso spielen können. Bei ihr klang von vornherein der Text so aufgesagt, als hätte sie ihn vor fünf Minuten erst gelernt und wäre sich mit vielen Passagen noch unsicher. Ich habe sie, wenn ich mich richtig erinnere, nie in einem anderen Film gesehen und weiß nicht wie sie sonst spielt. Aber hier hat sie mich nicht gerade beeindruckt.

Und der Aufbau des Films ist einfach nur geil. Erst werden alle Schicksale des Films einzeln aufgegriffen, nur um sie am Ende, im finalen Showdown, alle zusammenzubringen. Und das Ende ist so brutal und blutig und gleichzeitig irgendwie wunderschön, sodass man sich wünscht, dass der zweite Weltkrieg tatsächlich so zu Ende gegangen wäre.


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Damien3
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Beitrag von Damien3 »

Heyyyy....

und vor allem diese unglaubliche Eleganz und Schönheit in der Tarantino sein Ende aufnimmt...mit der Projektion auf dem Rauch der verbrennenden Menschen....unfassbar!
Tja Waltz ist und bleibt die absolute Kinogranate dieses Jahr.
Und wie du schon sagst, wie kann man bei 155 Minuten Film nur reden und mich vor Spannung klitschnaß werden lassen??
Allein die Szene des genialen August Diehl in der Kneipe...mit diesem blöden Spiel!!! UNFASSBARE Spannung!
Ach...ich werde diesen Film für immer lieben!!!
Übrigends, Waltz und alle anderen außländischen Darsteller werden auch in der deutschen Version NICHT synchronisert!
Und diese Musikauswahl!
David Bowie und die französische Hauptdarstellerin vor dem Spiegel...GÄNSEHAUT wie lange nicht mehr...


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Beitrag von Detlef P. »

Damien3 hat geschrieben:Übrigends, Waltz und alle anderen außländischen Darsteller werden auch in der deutschen Version NICHT synchronisert!
Das Französische wurde nicht synchronisiert!
Aber ich habe gestern mit Freunden gesprochen, die den "auf Deutsch" geguckt haben und die meinten, dass die englischen Szenen auf Deutsch synchronisiert wurden, alles andere aber im Original mit Untertiteln zu hören wäre.
Das finde ich übrigens extrem schwachsinnig. Wenn man sowieso Untertitel lesen muss, dann kann man sich den Film auch gleich komplett im Original geben.
Ein Glück, dass ich das gemacht habe. *stolzsei* :cityofgod:


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Beitrag von Murillo »

So, habe den jetzt auch gesehen.

Ich muss sagen, dass der Film vollkommen anders war, als ich ihn erwartet hatte (hatte allerdings im Vorfeld eh nicht viel hierrüber gelesen).
Was ich dann letzten Endes gesehen habe, war zwar typisch Tarantino, konnte mich aber nicht recht befriedigen.
Der Film eiert Ewigkeiten auf einer banalen und einseitigen Story-Line rum und wird dadurch, dass Tarantino sich anscheinend als Kunstfilmregisseur neu entdeckt hat und belanglose Szenen ewig hinausszögert, teilweise sehr langweilig. Das Ende fand ich albern, vorhersehbar und erzwungen.
Allerdings haben mir auch einige Sachen an diesem Film sehr gefallen. Ich muss Detlef P. Recht geben, dass Christoph Waltz hier eine absolut atemberaubende Performance hinlegt. Ich habe bei einem Film mit dieser Thematik eigentlich noch nie mit dem Bösewichten sympathisiert, konnte mir dies in diesem Fall jedoch nicht verkneifen (Da es sich hierbei ohnehin um eine Satire und kein Holcaust-Drama halte, würde ich jeglichen moralischen Zeigefinger gegen diese Aussage mit zwei Fickfingern beantworten müssen).
Man kann sagen, dass Waltz den Film mit seiner Leistung soeben noch retten konnte. Aber auch andere Schauspielerleistungen sind durchaus respektabel.
Bildliche Umsetzung und Soundrack sind, wie fast immer bei Tarantino, sehr gelungen.

Im Großen und Ganzen verkauft sich Tarantino hier allerdings erneut unter Wert und steht nach wie vor im Schatten seiner jugendlichen Schaffenskraft.

Ich ende mit meinem Lieblingszitat aus diesem Film:
"Say Auf Wiedersehn to your Nazi balls!"
Zuletzt geändert von Murillo am Mi 16. Sep 2009, 21:31, insgesamt 1-mal geändert.


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Beitrag von Detlef P. »

Hm, interessant!
Mich würde mal interessieren, ob Du diese Meinung ebenfalls gehabt hättest, wenn Du vorher etwas über den Film gelesen hättest. Aber wahrscheinlich schon.

Für mich war das tatsächlich Tarantinos bester Film seit "Pulp Fiction".
Ich hatte echt überhaupt nicht mehr an ihn geglaubt und da kommt er auf einmal mit so einem Film um die Ecke.
Naja, und Kunstfilmer war er ja irgendwie schon immer. Aber ein Underground-Kunstfilmer mit einer dreckigen Sicht auf die Dinge.

Edit.: Und Du darfst trotzdem auch für den Film abstimmen.


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Beitrag von Damien3 »

Muhahahhaaa

einer mußte ja wieder querschießen sonst wären wir ja nicht wir :-)))


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Beitrag von Detlef P. »

Tja, es passiert hier wirklich selten, dass wir drei mal tatsächlich alle einer Meinung sind.
Murillo hat geschrieben:Das Ende fand ich alber, vorhersehbar und erzwungen.
Das ist mir gerade nochmal ins Auge gesprungen. Fandest Du das echt? Gerade das Ende fand ich so genial, weil es einfach mal gegen den Strom geschwommen ist und die Geschichte umgeschrieben hat.

Ich wusste zwar schon, dass der Film so endet. Aber wenn ich es nicht gewusst hätte, hätte ich es bestimmt nicht vorhergesehen.


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Beitrag von Murillo »

In der Tat.
*Spoilermodus an*
Mir war klar, dass Tarantino das ganze in eine KillBill Racheaktion ausarten lassen und dabei alle Nazi-Größen draufgehen lassen würde, deren Glamour Film-Vorführung, welch Überraschung, nicht von einem Sicherheitsdienst bewacht wurde, so dass die zwei Kinobetreiber die ganze Bude abfackeln konnten.
*Spoilermodus aus*


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Beitrag von Damien3 »

HANS LANDA ist doch der beste Sicherheitsdienst der Welt und er HAT ja alles aufgedeckt!
Das er dann das vorschlägt was er vorschlägt kann ja kein Nazioberhaupt ahnen.....hast du den Film nicht verstanden???:-))


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Beitrag von Detlef P. »

Ach Du Scheiße, jetzt kommt das Ganze mal in umgekehrter Rolle :mrgreen:
Na gut, ich lehne mich zurück und genieße die nun eventuell folgende Schlacht mit ein wenig virtuellem Popcorn.Bild


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Beitrag von Murillo »

Damien3 hat geschrieben:HANS LANDA ist doch der beste Sicherheitsdienst der Welt und er HAT ja alles aufgedeckt!
Das er dann das vorschlägt was er vorschlägt kann ja kein Nazioberhaupt ahnen.....hast du den Film nicht verstanden???:-))
Wenn es Hans Landas Aufgabe ist, den die Führungskräfte des 3.Reichs vor einem Attentat zu schützen, indem er einen Türsteher vor das Kino beordert, hat er in dieser Hinsicht schonmal versagt.
Wenn es sein Plan war, dass der Fall eintritt, dass zwei Kinobetreiber diesen Makel auszunutzen vermögen, ist es überaus merkwürdig, dass niemandem dieser Sicherheitsmangel aufgefallen ist, bzw. niemand die Arbeit des Sicherheitsbeauftragten in Frage gestellt hat.
Soviel zu der logischen Seite.

Viel offensichtlicher erscheint, dass Tarantino hier nichts besseres eingefallen ist, um das Ende so seinen Bedürfnissen entsprechend zu einer überaus künstlich wirkenden Farce zu konstruieren.
Diesen Punkt habe ich hier, neben vielen weiteren, zu bemängeln.


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