USA, 1995
Regie: Paul Verhoeven
Darsteller: Elizabeth Berkley, Gina Gershon, Kyle MacLachlan, Glenn Plummer, Gina Ravera, Robert Davi, Alan Rachins
"Nackttänzerin Nomi Malone (Elizabeth Berkley) trampt nach Las Vegas, strippt sich zur 'Sexgöttin' des 'Stardust'-Clubs nach oben und haut wieder ab. Alles lief wie geschmiert: Die amtierende Startänzerin (Gina Gershon) fing sofort Feuer, versuchte Nomi zu verführen und spielte sie dann dem 'Stardust'-Besitzer (Kyle MacLachlan) in die Arme. Nomi brauchte nur noch einmal mit den Hüften zu zucken und ihre Rivalin die Showtreppe hinunterzuschubsen.
Paul Verhoeven wollte mit seinem Film 'dem Leben einen Spiegel vorhalten'. Bloß: Welches Leben meinte er? Das von Barbiepuppen in Glamourkulisse? Von einem Spielfilm zu reden, wäre übertrieben. Die Spannungskurven sind so kurz, daß sie noch nicht mal für eine Daily Soap reichen, die Hüllen fallen völlig unvermittelt, und Elizabeth Berkley ist so wandlungsfähig wie ein Kippschalter: entweder doof oder feindselig. Immerhin bringt es die 'Choreographie' auf gut vier verschiedene Bewegungsformen. Das Drehbuch hätte auch Hans Meiser nicht schlechter hingekriegt. Unglaublich: Drehbuchautor Joe Eszterhas, der schon für 'Basic Instinct' und 'Sliver' textete, kassierte für sein Armutszeugnis satte zwei Millionen Dollar. 45 Millionen Dollar kostete der gesamte Spaß, weniger als die Hälfte wurde eingespielt." (http://www.cinema.de)
Ich habe ihn endlich gesehen! Den Film, der als einer der größten Trashfilme aller Zeiten gilt. So viel hatte ich schon von ihm gehört. Von Elizabeth Berkleys schlechtem Schauspiel, von der Sexszene im Whirlpool, die schon oft zur unerotischten Sexszene aller Zeiten gewählt wurde, von der grottigen Handlung und den schlechten Dialogen.
Dann die goldenen Himbeeren, die er gewonnen hat. Bis zum letzten Jahr Rekordhalter mit sieben "Preisen", bis ihm "Ich weiß, wer mich getötet hat" mit Lindsay Lohan den Rang mit insgesamt acht Preisen abgelaufen hat. Gleich zwei der begehrten Himbeeren gingen an Elizabeth Berkley - eine für Worst Actress und eine für Worst New Star. Verdient, muss man dazu sagen, aber davon später mehr...
Ich hatte den Film auch tatsächlich vor ein paar Jahren mal angefangen, bin aber leider nach einer halben Stunde eingepennt und habe das Schönste verpasst.
Aber jetzt konnte ich ihn endlich in voller Pracht und Blüte bewundern, konnte die dämlichen "Tanz"choreographien selbst begutachten und meinen Liebling Kyle Maclachlan endlich mit wild ins Gesicht gewachsener Mähne in diesem Schund erleben. Manche Leute behaupten, er hätte sich die Haare so ins Gesicht geklatscht, damit er nicht so schnell erkannt wird.
Nun aber endlich zum Film:
Er gilt ja nun als einer der Ausnahme-Trash-Filme der 90er Jahre, eigentlich sogar aller Zeiten.
Und ihr kennt ja vielleicht dieses Gefühl, wenn man sich einen Film anschaut, von dem man bereits viel (meist positives) gehört hat, dann hat man vielleicht auch höhere Erwartungen als man sie normalerweise hätte. Richtig hohe Erwartungen zu haben, habe ich mir schon vor vielen, vielen Jahren abgewöhnt, da man mit zu hohen Erwartungen selbst dann von einem Film enttäuscht werden kann, wenn er gut, aber halt nicht großartig ist. Und selten erlebt man es, dass bestimmte Dinge - die man schon so lange über manche Filme wusste - und bestimmte Szenen - von denen man schon sooft gehört hat wie cool oder kultverdächtig sie sind - dann auch wirklich für einen selbst beim ersten Betrachten diese Erwartungen erfüllen.
Und "Showgirls" hat dieses tatsächlich geschafft!
Alle Dinge, die ich vorher über den Film gehört hatte sind wirklich wahr. Elizabeth Berkley ist so grottenschlecht, dass man es fast nicht glauben kann. Ich habe schon laaange keine so dermaßen unterirdische schauspielerische Leistung mehr gesehen. Die Frau kann noch nicht mal einen verdammten Heulkrampf vernünftig spielen.
Dann die Sexszene im Pool. Mein Gott, was war denn da los? Ich kann mich nicht erinnern, jemals eine so blöde und stumpfe Sexszene gesehen zu haben. Und selbst wenn man das Ganze schon nicht sinnlich rüberbringen kann, aber hier ist es ungefähr so, als würde man einer Maschine Wäsche im Trockner zu gucken. Es rüttelt und schüttelt sich die ganze Zeit, aber man hat keinerlei Emotionen ihr gegenüber. Und das billige Rumgehüpfe was Elizabeth Berkley und Kyle MacLachlan da abziehen könnten selbst irgendwelche Idioten aus GZSZ nicht schlechter machen.
Die "Handlung" ist auch in zwei Sätzen abgehackt und die Dialoge könnten ebenfalls einer schlechten Seifenoper entsprungen sein.
ABER der Film macht Riesenspaß!!!
Dieser dummen Kuh Nomi Malone (gespielt von Elizabeth Berkley) bei ihren Versuchen zuzusehen in der "Tanz"welt von Las Vegas Fuß zufassen und wie absolut klottendämlich und bockig sie sich dabei anstellt ist von vorne bis hinten so wunderbar herrlich doof und schlecht, dass es einfach nur noch geil ist. Man empfindet weder Sympathie, noch eine wirkliche Antipathie, weder mit ihr noch mit den anderen Figuren. Es ist beinahe so als würde man einem schlechten Puppentheaterstück zusehen, bei dem alle Kinder rufen: "Passt auf! Pass auf! Hinter dir!" wenn das Krokodil um die Ecke kommt. Nur das man als Erwachsener nicht mehr ruft, sondern die Hände reibt und sich einfach nur auf den nun folgenden Trash-Gaudi freut.
Irgendwie ist Dir einfach alles egal und gleichzeitig freut man sich ein bisschen schlecht-anspruchslose Unterhaltung zu sehen.
Und genauso ist "Showgirls". Die Leute haben wirklich nicht übertrieben und er ist wirklich genauso schlecht, aber auch genauso lustig, unterhaltsam und kurzweilig, wie ich es mir immer vorgestellt hatte.
Und hier gibt es noch ein paar schöne Fotos zu diesem Meisterwerk:
Elizabeth Berkley bei dem was sie am besten kann: Dämlich gucken und versuchen sexy auszusehen
Doch zum Glück gibt es Las Vegas...
Die absolut großartige Whirlpool-Sexszene
Gina Gershon ist sichtlich überfordert
Lizzy ist und bleibt einfach die Beste
(Insider)
