Death Proof - Todsicher

Death Proof

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Detlef P.
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Death Proof - Todsicher

Beitrag von Detlef P. »

[img]http://www.fundaciondoctordepando.com/CARATULAS-JPG/2007/Death%20Proof%20(2007)%205.jpg[/img]

USA, 2007
Regie: Quentin Tarantino
Darsteller: Kurt Russell, Zoe Bell, Rosario Dawson, Sydney Tamiia Poitier, Vanessa Ferlito, Tracie Thoms, Mary Elizabeth Winstead, Rose McGowan

"Girls' Night Out in Texas. Die rassige Radiomoderatorin Jungle Julia (Sydney Tamiia Poitier) will mit ihren Freundinnen Shanna (Jordan Ladd) und Arlene (Vanessa Ferlito) einen draufmachen. In einer Kneipe stellt Stuntman Mike (Kurt Russell) sich ihnen vor. Die Mädels ahnen nicht, dass der unheilvoll-kauzige Kerl mit der Narbe im Gesicht ein frauenhassender Killer ist, der die drei Grazien schon den ganzen Abend auf ihrer Vergnügungstour verfolgt hat.

Als Jungle Julia und ihre Freundinnen in ihr Auto steigen, bietet Mike der Bar-Schönheit Pam (Rose McGowan) eine Mitfahrgelegenheit in seinem finsteren Stuntauto an. Und das ist nach drastischen Umbaumaßnahmen nicht nur völlig crashsicher, sondern auch eine tödliche Waffe.

Ein Jahr später geraten erneut vier Frauen ins Visier des Killer-Stuntmans. Kim (Tracie Thoms), Abernathy (Rosario Dawson) und Lee (Mary Elizabeth Winstead) arbeiten beim Film und treffen sich an ihrem drehfreien Tag mit der Stuntfrau Zoe (spielt sich selbst: Zoe Bell). Als die lebenslustige Neuseeländerin ihre Freundinnen überredet, mit ihr einen halsbrecherischen Highspeed-Stunt durchzuziehen, scheint für den lauernden Mike die Zeit zum Angriff gekommen - doch nicht alle Frauen sind Opfer.

Mit "Death Proof - Todsicher" liefert der große Genre-Remixer Quentin Tarantino einen neuen Geniestreich ab. Während die erste Hälfte des Films mit den dramaturgischen Regeln des Slasher-Films spielt, wird im zweiten Abschnitt ein wahnwitziges Autoverfolgungsjagd-Szenario aufgefahren, das in seiner Risikofreudigkeit einem Action-B-Movie aus den 70ern entsprungen zu sein scheint.

So packend Tarantino, der erstmals auch für die Kameraarbeit verantwortlich zeichnet, die Action ohne jeglichen CGI-Schnickschnack inszeniert - es sind wieder die Figuren und die von ihnen geführten Dialoge, die im Gedächtnis bleiben. Das gesamte Frauen-Ensemble strahlt ein feminines Selbstbewusstsein aus, das sich vor allem in ihren (zumindest im Originalton) brillant durchkomponierten Gesprächen manifestiert. Die zunächst verbal heraufbeschworene Frauenpower gipfelt schließlich in einem emanzipatorischen Schlussbild, das selbst Vollweiber-Regisseur Russ Meyer nicht hätte treffender in Szene setzen können.

Kurt Russell bietet dabei eine perfekte Spiegelfläche für die Damenriege. Wie er Macho-Charme in Bedrohlichkeit und später in Feigheit umschlagen lässt, ist nicht nur bravourös gespielt, sondern kann auch getrost als selbstironisches Zitat seiner Paraderolle als Snake Plissken in "Die Klapperschlange" von 1981 verstanden werden.

Ohnehin quillt auch "Death Proof - Todsicher" vor Anspielungen auf das von Tarantino so innig geliebte Exploitation-Kino der 70er Jahre über. Das rebellische Flair dieser Filme überträgt das Regie-Genie mit einer ausgeklügelten metaphorischen Bildsprache in unsere Gegenwart: Ist der erste Teil seines Films noch mit Bildaussetzern und Schlieren künstlich auf alt getrimmt, erstrahlt der zweite Teil nach einem schwarz-weiß gefilmten Übergang in knalligen Farben. In diesem mainstreamkonformen Hochglanz - Ambiente rasen nun zwei Automodelle aus den 70ern auf ihrer wilden Jagd an brav dahintuckernden Familienkutschen vorbei. Die alten Karren mögen nicht zeitgemäß sein - sie sind aber 1000 Mal cooler." (www.cinema.de)

Nachdem ich mir letztens mal die Fake-Trailer aus der "Grindhouse"-Version angesehen hatte (im "Indizierte Filme"-Bereich zu finden), wollte ich mir auch endlich mal die echten Filme ansehen.
Eigentlich wollte ich ja immer auf die "Grindhouse"-Version warten, aber wer weiß wann die mal kommen wird.
Also habe ich mir am Wochenende sowohl "Death Proof" als auch "Pl*n*t Te**or" aus der Videothek geholt. Über zweiteren werde ich im "indizierte Filme"-Bereich berichten.

Bei "Death Proof" muss ich erst mal einer Aussage zustimmen:
Naota hat geschrieben: Death Proof war vielleicht das beste was ich je von Tarantino gesehen habe... allein der erste Auto"unfall" war eine der perfektesten Szenen die ich je sehen durfte... grandiose Dialoge, tolle lange Kamerafahrten, klasse Musik, super Atmosphere... was will man mehr? Nun ja, man muss sich halt auf viel Dialog und den 70er-Stil einstellen... aber bisher Tarantinos größte Hommage an das Kino der 70er... das ganze dann als intelligenten "Frauenfilm" zu inszenieren spricht auch für die Innovation die Tarantino uns hier endlich mal bietet... kein stumpfer Kill Bill, eher wieder in Richtung seiner alten Filme oder halt dem Kino der 70er... eigentlich ein höchst untypischer Tarantino und doch bringt er hier seine für ihn typischen Elemente auf den Punkt...
Dem kann ich - zumindest im Großen und Ganzen - zustimmen. Diese "Autounfall"-Szene war wirklich hammergeil und wirklich genial und innovativ umgesetzt. Überhaupt ist der Film für mich - entgegen fast allen anderen Meinungen - besser als "Pl*n*t Te**or", da er eine zwar trashige, aber dennoch mögliche Geschichte erzählt und diese als Hommage an die Auto- und Frauenfilme der 70er Jahre gestaltet. Es stimmt zwar, dass teilweise wirklich ziemlich viel Gelaber zu hören ist. Aber dafür ist das Gelaber definitiv viel cooler als das aus "Jackie Brown" oder "Kill Bill". Und irgendwie macht es doch Spaß dabei zuzuhören was die Frauen sich so erzählen.
Und diesen Film würde ich auch auf jeden Fall eher nochmal gucken als halt "Jackie Brown"/"Kill Bill". An seine großen Filme "Pulp Fiction", "Reservoir Dogs" oder "Inglourious Basterds" kommt er aber natürlich nicht ran.
Dennoch ein besseres Filmchen von unserem kleinen Lausbuben.


"Willst Du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten." (chin. Sprichwort)

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Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)

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Damien3
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Beitrag von Damien3 »

Dieser Dreck war der absolute Tiefpunkt seiner Karriere und ich hoffe er fällt nie wieder in dieses LOCH!
Die Dialoge waren nicht "geschliffen" sondern furzlangweilig OHNE irgendeine Art von Sinn.
Ok ok über den Sinn von Fußmassagen und Quarterpounder lässt sich auch streiten, aber das war irgendwie cool weil NEU.
Hier kopiert sich der Herr in einer Endlosschleife immer wieder selbst und stolpert über ein NICHTS an Story die er uns verkaufen kann.
Absolut Schei0e dieser Film!!
Und besser ist Pl*n*t Te**or auch nicht...


"Ich habe sie den ganzen Abend von dahinten beobachtet...sie sind ein sehr attrativer Mann"
"Warum gehen sie nicht in die Ecke zurück und schauen weiter?"
Kevin Costner..coole Sau.
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Detlef P.
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Beitrag von Detlef P. »

Damien3 hat geschrieben:Und besser ist Pl*n*t Te**or auch nicht...
Ich stimme Dir absolut zu :mrgreen: :lach:


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