Die besten Kinofilme 2009

Hier könnt ihr diskutieren, was das Zeug hält, jedoch nur über alles, was das Thema Film betrifft.

Moderator: Detlef P.

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Johnny-le-Fou
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Die besten Kinofilme 2009

Beitrag von Johnny-le-Fou »

Der übliche Thread am Ende des Jahres... Was waren die Highlights? Welche Filme haben euch begeistert? Welche werden in Erinnerung bleiben? Und welche werdet ihr lieber wieder ganz schnell aus eurem Gedächtnis verdrängen?


Meine Highlights:

The Limits of Control - Der beste Film des Jahres. Jarmusch findet nach dem etwas brav geratenen "Broken Flowers" wieder zur Hochform zurück. Die Bilder, die Musik (SunnO))) & Boris, anyone?), Tilda Swinton in Glamour-Perücke und Cowboyhut... Ein Meilenstein, ein Meisterwerk der Details, der kleinen Dialoge, Gesten und Anspielungen. Selbstreflexiv, mysteriös, skurill. Jarmusch erfindet sich selbst neu und liefert seine beste Arbeit seit "Dead Man" ab. Kann es kaum erwarten die kürzlich erworbene DVD heute Abend anzuschauen. Im Kino war ich mehr als bloß begeistert.

Antichrist - Ich habe nie ein Kino dermaßen verstört verlassen. Nein, nicht bloß wegen seiner Gewaltdarstellung, der Film hat etwas viel tiefer schürfendes, nagt am Unterbewusstsein, führt einen direkt in den Abgrund hinein. Weit mehr als bloß ein Horrorfilm, ein Psychodrama, ein Beziehungsdrama, ein Märchen über Gut und Böse, über Mann und Frau, über Therapeut und Patienten. Ein angsteinflößender Film. Ein böser Film. Durch und durch. Dabei ästhetisch, durchkomponiert wie ein Von-Trier seit den 80ern nicht mehr war. Ein weiterer Geniestreich in seinem Schaffen.

Synecdoche, New York - Der erste Film zu dem Charlie Kaufman nicht bloß das Drehbuch schrieb, sondern auch noch Regie führte und ich muss sagen, es ist sein bisher bestes Werk. Die Komik, die in seinen früheren Filmen (Being John Malkovich, Adaptation.) sehr deutlich präsent war, weicht hier zunehmend einer melancholischen, ja letztendlich gar einer philosophischen Note. Ein berührender Film, selbstreflexiv bis ins letzte Detail, beeindruckend strukturiert in seiner Erzählweise und grandios gespielt. Ein Film mit vielen Themen (Liebe, Tod, Selbstinszenierung, Einsamkeit etc.) und starker Wirkung.


Das Mittelfeld:

The Wrestler - Aronofsky hat nach seinem pseudo-philosophischen, esotherischen Debakel "The Fountain" mit diesem doch ganz anderem, kleinen, realistischem Spotlerdrama doch mal wieder einen netten Film abgeliefert. Jedoch lebt "The Wrestler" natürlich hauptsächlich von seinem Hauptdarsteller (Rourke ist überweltigend!).

Whatever Works - Mal wieder ein netter Allen. Nichts besonders, aber durchaus unterhaltsam und lustig.

Home - Faszinierende Naturaufnahmen, aber die Klimawandelkritik war doch etwas arg übertrieben. Nicht die Kritik an sich, aber ihre Umsetzung. Hatte etwas vom "erhobenen Zeigefinger". Nichts desto trotz ein visuell hervorragender Dokumentarfilm á la "Planet Earth".


Die Shitlist:

Brüno - Dürfte viele Leute mit Vorurteilen bestätigen. Sehr unangenehm. Sehr flach. Sehr bedenklich.

Star Trek - Ich dachte immer das wäre was für Nerds? Diese pseudo-coole Variante des TV-Klassikers hat überhaupt nichts sympathisches mehr. Platte Handlung, 08/15-Hollywood-Glanzbilder und die üblichen jungen Schönlinge als Darsteller. Sämtlicher Charme des Originals ging abhanden.

Slumdog Millionaire - Wie kann so ein elendstouristischer, voyeuristischer, abartiger Film bloß soviel Aufmerksamkeit von Kritik und Publikum erlangen? Überstilisierter Bollywood-Kitsch-Genre-Mix, der sich ähnlich wie "City of God" in seiner Gewalt- und Perversionsgeilheit ergeht.

2012 - Roland Emmerich. Jedes nur erdenkliche Hollywood-Klischee aneinandergereiht versehen mit jeder Menge Computer-Gedöns.

Inglorious Basterds - Nach dem sehr gelungenen "Death Proof" sinkt der gute Mann wieder arg im Niveau. Das übliche Schlachtfest mit den üblichen aufgeblasenen Dialogen, diesmal im Nazikostüm. Für mich nicht besser als "Kill Bill".


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Damien3
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Beitrag von Damien3 »

Muhahahahaaaa

Du passt mit deinem Geschmack ganz wunderbar zu den anderen Kunstfuzzis hier!
Ich bin dann doch eher der Mainstream Gott, der sich gern verarschen lässt von der Hollywoodmafia und sein Gehirn vorne abgibt und sich einfach unterhalten lassen kann:-)))))
Ich mach meine Top auch mal ab Montag hier rein....dann kannst du wie alle anderen auch ablästern:-))))
Herzlich willkommen in unserer Mitte!
Ich finds toll das du da bist!
Hier noch einige Anmerkungen meinerseits:

Deine Highlights habe ich erst ar nicht gesehen, und werde diese auch erst an meine Iris lassen wenn es diese umsonst auf Arte gibt;-)

dein Mittelfeld ist mit Wrestler schon in meinen Highlights!

dein Unterschichtenkinolisting beinhaltet eines meiner absoluten Highlights:
Star Trek! Ich habe selten eine so gelungene und vor allem nötigere Auffrischung einer Serie gesehen.
Die Charakterisierung, die Überraschungen und die Kehrtwende, weg von der eigen Suche nach Gott und Weltfrieden zu einer packenden Story war genial!

Und Basterds FÜHRT meine ewige Bestenliste für 2009 noch an!
Eventuell ist AVATAR ein Kandidat diesen Film noch von Platz 1 zu holen!
Ab Montag mehr dazu, dann habe ich ihn gesehen!


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Detlef P.
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Beitrag von Detlef P. »

Ich habe den Titel mal geändert, damit das einheitlich aussieht.
Ich hoffe da ist mir niemand böse :oops:

Ich kann im Moment meine Liste noch nicht schreiben, da ich mir diese Woche noch "Soul Kitchen" ansehen will. Ich glaube zwar eher nicht, dass der Film meine Jahres Top 10 schafft, aber Fatih Akin sollte man nie unterschätzen...

Ich kann nur sagen, dass ich mit einigen Eurer Platzierungen absolut übereinstimme und mit anderen gar nicht.
So wie jedes Jahr halt :lol:

Im nächsten Jahr schreibe ich das mal ganz ausführlich.


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Damien3
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Beitrag von Damien3 »

Also Leute,

ich bin jetzt mal ganz mutig, ich werde erst in 4 Stunden AVATAR sehen stelle aber vorher schon mal meine Top List hier rein!
Ich denke das ich hier noch mal was ändern muss, aber nicht so tragisch oder??

Also,

erstmal THE BEST:

1. Watchmen

nicht nur der beste Film des Jahres, sondern die beste Comicverfilmung aller Zeiten. Nicht das ich das original kenne, oder behaupten kann das es der Graphic Novel nahe kommt oder nicht, aber es gibt für mich keine einzige Verfilmung die soviele Gefühle in mir losgelöst hat.
Für mich gibt es auf der Scala von 1 bis zehn nur eine 10 zu vergeben.
Ein in Stein gemeißeltes Meisterwerk, das ich noch viele hundert mal sehen werde! Ich werde dann jede Sekunde genie0en und freue mich auf den Ultimate Cut von 215 Minuten....
Die normale Version besitze ich seit Weihnachten auf Blu Ray, die zweite werde ich auch kaufen.

2. Inglorious Basterds
Tarantino hat sich einfach selbst übertroffen.
Meine Review sagt alles aus was ich von dem Film halte...

3. Terminator Salvation
die beste Fortsetzung dieses Jahres!
Auch eine Blu Ray die ich mein eigen nenne.
Und ich liebe jede Sekunde! Perfekte Umsetzung und Neuerfindung eine meiner liebsten Jugenderinnerungen aus den 80ern...

4. 96 Stunden
das ein Oscarpreisträger in so einem Film mitmacht, hielt ich für gewagt.
Nach dem Film hielt ich es für einen Geniestreich!
Niemand anderes hatte das so spielen können, und da ich "RacheFilme" doch sowieso liebe, ist das ein großer Zuwachs in meiner Sammlung.

5. Drag me to Hell
zeiht dir die Schuhe aus und lässt dich wundern das das soooo lange im Giftschrank der Vorproduktion versauen ließ!!!


6. Star Trek
Genau so müssen Reboots sein!
Die "Fans" müssen absolut verzückt sein und die Nichtkenner m,üssen mitgerissen werden.
ALLES in diesem Film stimmt !

7. Monster vs Aliens
ich habe diesen Film nun ca 20 mal mit den Kids gesehen und er wächst mir jedes mal mehr ans Herz.
Die Figurenzeichnung und der Spaßfaktor und so dicht beieinander wie bei keinem Animationsfilm zuvor!!

8. Crossing over
die beste Videopremiere des Jahres!
KLasse Film!


9. Dead Snow (lief nur auf Festivals)
Eine absolute Party Spaßbombe ohne Sinn und Verstand!
EInfach aber genial!!!


10. Wolverine
ich liebe diesen Film und auch hier ist das Universum das in drei Filmes vorher aufgebaut ist einfach perfekt!


DER EXTRA PREIS GEHT AN


AVATAR

Wie beim Oscar, gibt es in diesem Jahr für mich den Preis fürs Lebenswerk, außerhalb der "normalen" Vergabe
Dieses Meisterwerk kann nicht einfach nicht einfach als "Film" in der Bestenliste auftauchen.
Dieses Kunstwerk ist so überbordend und so dermaßen strahlend über alles bisher gesehene das die Kategorie "bester Film" einfach eine Beleidigung ist.
Ich denke das hier jemand über ein Jahrzehnt Zeit hatte seine gesamte Kraft und seine gesamte Schaffenskraft auf Zelloluid zu brennen und er hat dies in einer Art und Weise getan das ein Budget oder ein Einspielergebnis eigentlich gar keine Rolle mehr spielen.
Ich verstehe nun auch Fox, die sich gedacht haben hier nicht "so viel" in die Werbung zu stecken, denn dieser Film entzeiht sich der Bewertung an Zahlen oder den typischen Kennzahlen der Hollywood Fabrik.
Ich denke das einige sehr schlaue Köpfe bei Fox einfach wußten musstem das sie hier die Filmgeschichte neuschreiben.
Es ist nicht die Story oder einzelne schauspielerische Leistungen sondern die Vision eines gesamten Planeten der so unfassbar lebensecht und farbenfroh und liebevoll auf die Leinwand gebrannt wurde.
Das ist einfach die sich nie erschöpfende visuelle Kraft eines Genies.
Dieser Film wird in 50 Jahren Bestand habe so wie ein "King Kong" oder ein "Vom Winde verweht".
Glücklicherweise soeht es nach 2 Wochen und 760 Millionen EInspielergebnis sogar noch nach einem Erfolg für die Rechnschieber aus!
Wenn ihr wirklich dachtet das George Lucas doch ein so tolles Universum in grenzenloser Fantasie erfunden hat, dann wartet bis dieser Film eure Gedankengänge, Augenhöhlen und Nervenenden zum vibrieren bringen wie kein anderer Film zuvor.
Vergesst einfach die zugegebener Maßen einfach Geschichte, lasst eich tief in dieser Welt fallen und lernt sie lieben, ehren und fürchten

Ein weiterer Ehrenpreis für die mutigste Regie und den mutigsten Produzenten:

The hurt Locker
("Tödliches Kommando" in deutsch)

ein sehr feiner Nervenzerfetzer einer Klasse Frau!
Sehr mutig und genial umgesetzt!




So das schlechteste dieses Jahr:

Der rosarote Panther 2

Final Destination 4

Harry Potter äääh >teil 5 war das oder???


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Detlef P.
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Beitrag von Detlef P. »

Sooooooooooooo, da ist sie endlich. Meine Top 10 des letzten Jahres (über einige Platzierungen bin ich fast selbst überrascht):


1. (500) Days of Summer

Es konnte einfach absolut kein anderer Film werden als dieser. Eine der absolut großartigsten romantischen Komödien aller Zeiten - wenn man das überhaupt so sagen kann. Denn romantische Komödie ist eigentlich schon eine Beleidigung für dieses grandiose Meisterwerk, wo von den anbetungswürdigen Darstellern über die Dialoge bis hin zu den unkonventionellen Regieeinfällen und sogar dem Soundtrack einfach alles passt.
Dieser Film schlägt tatsächlich alle anderen großen Filme des Jahres um Längen. (Hier nochmal der Link zu meiner Kritik)

2. Der fremde Sohn

Wie letztes Jahr habe ich lange mit mir kämpfen müssen welcher Film denn nun den zweiten, und welcher "nur" den dritten Platz in meiner Liste belegen soll. Und dieses Mal war es beinahe noch schwieriger, da ein Regisseur mit zwei Filmen um diesen Platz kämpfte.
Am Ende habe ich mich für den unbeachteteren aber definitiv intensiveren Film von Clint Eastwood entschieden. Dieser Film ist eine der allerbesten Regiearbeiten, die Eastwood jemals abgelegt hat. Wie gebannt folgt man dem über zwei Stunden langen Film und kann fast nicht glauben was sich da abspielt, obwohl es sich um eine wahre Geschichte handelt.
Die Szene mit dem Jungen und dem Polizisten beim Verhör war pures Gänsehautkino. Angelina Jolie in jeder verdammten Szene so eindringlich und der gesamte Film bis zum Ende emotional so scheiß brutal und doch so edel und so wunderschön gefilmt.
Schade, dass dieser Film so unbeachtet blieb. Ein Meisterwerk!

3. Gran Torino

Eastwood ist einfach (fast) nicht zu schlagen als Filmemacher. Neben einem eher unbeachteten intensivem Drama, dreht dieser Kerl auch einfach mal gerade noch einen Film für seine Fans hinterher, in welchem er einen grantigen und verbitterten, aber irgendwie doch liebenswerten und sogar coolen Typen wie in den guten alten "Dirty Harry"-Zeiten mimt.
Seine krassen, in vielen Szenen sogar grenzwertigen Sprüche wirken an der Oberfläche des Films beinahe belustigend. Der Film geht jedoch viel tiefer und spricht viele verschiedene Themen an. Familie, Freundschaft, Zusammenhalt und am Ende sogar Rache.
Und das muss ich Eastwood hier ganz deutlich zusprechen. Er hat den vermutlich grandiosesten Film über Rachegefühle aller Zeiten gedreht. Das Finale ist nicht nur wirklich überraschend, es ist das beste und genialste Ende für einen Film der dieses schwierige Thema behandelt und der soooo leicht zu einem billigen Revenge-Film hätte werden können. Und das ist es, was den Film für mich am Ende wirklich ausgemacht hat.
Ein weiterer großer Film dieses famosen Regisseurs.

4. Inglourious Basterds

Endlich, endlich, endlich! Und ich hatte schon überhaupt nicht mehr daran geglaubt und beinahe schon vergessen, dass der werte Herr aus Knoxville auch noch gute Filme drehen kann.
Im für mich besten Film, den Tarantino seit "Pulp Fiction" gedreht hat zeigt er ein aus grausamer Realität und Groschenromanattitüden zusammengeschustertes Zweite-Weltkrieg-Märchen in dem er zeigt, wie der beschissene Krieg hätte zu Ende gehen sollen.
Und ganz nebenbei bietet er Christoph Waltz die Möglichkeit endlich mal zeigen zu können was wirklich in ihm steckt.
Ein spannendes, kurzweiliges und trotz der Brutalität beinahe poetisch anmutendes Werk.

5. Star Trek

So lange ich zurückdenken kann bin ich Fan dieses Universums. "Star Wars" oder die meisten anderen Sci-Fi-Dinge hauen mich nicht so vom Hocker. Oder anders gesagt, es kommt immer drauf an was es ist.
"Star Trek" im Allgemeinen habe ich immer geliebt und kann mich rühmen alle Serien mit allen Episoden und alle Filme gesehen zu haben (außer diese bescheuerte Zeichentrickserie aus den 70ern die aber eh niemand mitzählt). Als ich hörte, dass der von mir hochgeschätzte J.J. Abrams eine Art Neubeginn zeigen wollte wusste ich schon, dass es nur genial werden konnte. Aber so genial?! Damit hätte ich nun wirklich nicht gerechnet.
Alleine die Idee ein Sequel, Prequel und Reboot mit einem einzigen Film zu drehen ist übergenial und hat es meines Wissens nach auch noch nie gegeben. Die Vorgeschichte der Figuren in einer anderen Zeitlinie zu erzählen und sich somit alle Türen offen zu halten ist einer der brilliantesten Einfälle der letzten Jahre. Der Film funktioniert auf so vielen verschiedenen Ebenen und spricht so viele Dinge an.
Grandiose und wirklich atemberaubende Actionsequenzen, eindringliche Charakterszenen und die Möglichkeit die erste Crew in ihren "Kindertagen" bei ihrer ersten großen Mission und ihrem Zusammenfinden und -wachsen zu sehen.
Beinahe verwunderlich, dass so viele alteingesessene Ur-Trekkies den Film niedergemacht haben. Aber das lag irgendwie schon immer in deren Mentalität. Erstmal über jede kleine Erneuerung rummaulen.
Ich war nie einer dieser Typen, die in Originalklamotten auf die Konventions gehen und die Plasmainjektoren im Maschinenraum blind aufzeichnen können. Aber ich mochte "Star Trek" immer und mag es seit dieser grandiosen Neuerfindung immer noch und fast mehr als zuvor.
Danke, J.J.! Und bitte mach genau so weiter.

6. Drag Me To Hell

Boah, einer der allerallerbesten Horrorfilme der letzten 10 Jahre.
Nachdem die Kinos mittlerweile nur noch so zugemüllt werden mit Saw 1-1000 und anderem nicht zu ertragenen Teeniehorrorfilmschrott ist es einfach wunderschön mal wieder einen richtig altmodischen Old-School-Horror zu sehen von einem, der wissen sollte wie man sowas macht.
Die bezaubernde Alison Lohman gegen die hässliche Horror-Zigeunerin, so ein einfaches Rezept aber so eine tolle Wirkung und vor allem so atemberaubende Schockmomente. Da hat man gerade, mit Alison, die eine Terrorattacke überstanden, steht schon die nächste ins Haus. Untermalt mit oft trashigem, oft beklopptem schwarzen Humor ist dieser Film zwar keine Neuerfindung, aber eine würdige Erinnerung an die guten alten Zeiten, in der Horrorfilme noch zu schocken wussten.

7. Antichrist

Lars von Trier hat hier tatsächlich einen seiner allerbesten und eindringlichsten, aber für mich auch intelligentesten und nachdenklich stimmendsten Filme seiner Laufbahn gemacht.
Die Symbolik in diesem intensiven Werk ist keinesfalls platt, sondern sehr passend ausgearbeitet. Willem Dafoe und ganz besonders Charlotte Gainsbourg spielen mit einer Intensität, dass man fast nicht glauben kann, dass das wirklich nur gespielt ist.
Ich hatte ja damals schon geschrieben, dass der Film für mich eine umgekehrte Erschaffung, also Vernichtung oder auch Apokalypse der (christlichen) Welt darstellt, aber eine, die so intelligent ist, dass man überhaupt erstmal auf die Idee kommen muss. Der Garten Eden (und somit die Welt) fällt in sich zusammen.
Die grausamen und verstörenden Genitalverstümmelungsszenen, die ich damals als einziges in diesem einmaligen Film angeprangert habe, fügten sich nach und nach besser in den Film ein, sodass ich heute sagen kann, dass sie auf eine bizarre Art und Weise doch zu dem Film passen. Ich bin selber verwirrt darüber.
Ein fantastischer Psycho-Endzeit-Beziehungs-Horrortrip in verstörender Atmosphäre und erlesenen Bildern mit zwei Hauptdarstellern, die ihresgleichen suchen.

8. Slumdog Millionär

Auch wenn der Film nicht ganz so großartig war wie der total irreführende Trailer damals versprochen hat, vereint dieser Film das Wunderschöne und Schicksalhafte mit dem Ghetto-Gangster-Drama vom (Über)leben auf der Straße.
Natürlich handelt es sich bei diesem Film um ein Märchen für Erwachsene. Aber um ein so schönes und originelles, dass man einfach bis zum Ende mitfiebert. Die tollen Darsteller runden den Film perfekt ab.
Lediglich dieser bekloppte Tanz im Anspann des Films war vollkommen unnötig und hätte überhaupt nicht sein müssen.
Ansonsten ein toller Film mit einer wirklich mal originellen und neuartigen Grundidee.

9. Milk

Mein Gott ist Sean Penn einmalig in diesem Film über den schwulen Bürgerrechter Harvey Milk.
Gus Van Sant beweist auf ein Neues, dass er mit winzigen Budgets wirklich große Filme zaubern kann.
Der Aufstieg und Kampf von Harvey Milk, wie klein er mit seinem Gefolge angefangen hat, welche Hürden und vor allem auch Gefahren er auf sich nehmen musste um etwas erreichen zu können, schildert der Film in einer packenden und absolut kurzweiligen Art und lässt Harveys Figur, grandios verkörpert von Sean Penn, auf Anhieb sympathisch erscheinen, sodass man ihm selbst beinahe folgen möchte. Wohin auch immer!
Ein sehr schöner und bewegender Film über einen Mann, der selbst sehr viel bewegt hat.

10. Watchmen

Der letzte Film in meiner Jahres Top 10. Ein Film und auch ein Regisseur, der vor allem visuell wirklich was reißt. Allein der brilliante Anfang, in dem die amerikanische Geschichte in der dargestellten Welt in Kurzform beleuchtet wird ist optisch und inhaltlich einfach superb.
Eine Superheldengeschichte ohne wirklich markellose Superhelden in einer bizarren, von Nixon regierten Welt zu zeigen ist einfach ungewöhnlich und irgendwie auch mutig.
Der Film umschifft so ziemlich alle billigen Superheldenfilm-Klischees der letzten Jahre und wartet neben filmtechnischer Raffinesse und einem hammergeilen Soundtrack mit einem Überraschungsfinale auf, das sich gewaschen hat.
Zack Snyder hat mit seinem dritten Film endgültig bewiesen, dass er es wert ist ihn im Auge zu behalten.

Filme, die es leider nicht geschafft haben:

Away We Go (schrammt wirklich super knapp an der Liste vorbei)
Das weiße Band
Zombieland
Coraline
Zerrissene Umarmungen
Whatever Works
District 9


Ehrenvolle Erwähnung des Jahres:

So finster die Nacht

Leider war es mir nicht vergönnt dieses brilliante Meisterwerk des Vampirfilms im Kino sehen zu dürfen, weil da ja nur gute Filme wie "Twilight" laufen dürfen.
Hätte ich ihn dort gesehen wäre er in meiner Jahresliste auf dem zweiten(!) Platz aufgetaucht.
Ein wunderschöner, kunstvoller und poetischer Film, der - entschuldigt meine Ausdrucksweise - allen "Twilight"-Jüngern qualitätiv in die Fresse fickt :fuckU:

Die größten Enttäuschungen des Jahres hatten wir ja schon. Und zum Glück hat sich da auch eigentlich kein Film mehr dazu gesellt:
Detlef P. hat geschrieben:"Nick und Norah - Soundtrack einer Nacht"

Ich hatte einen weiteren kultverdächtigen Film mit meinem Liebling Michael Cera erwartet. Stattdessen bekomme ich langweiligen Mumpitz geboten über Leute die dumm in der Gegend rumhampeln auf der Suche nach ´ner besoffenen Alten die verloren gegangen ist. :knifehead: :kill: :chain:

Dabei waren alle Zutaten für einen Kultklassiker da. Die bekloppten Freunde, die besoffene Freundin (die überstrapaziert wurde), der Gag mit dem Auto das wie ein Taxi aussieht und wo laufend jemand einsteigt, tolle Darsteller, die Suche nach einer Kultband die ihre Konzerte immer spontan in Hinweisen(!) ankündigt und eine Liebesgeschichte die zu Herzen hätte gehen können. WARUM?????????????????????????

In gewisser Weise auch "The Wrestler" (mittelmäßiger Film, selten blödes Ende) und "Der seltsame Fall des Benjamin Button", obwohl der irgendwie was hatte. Denn richtig langweilig fand ich ihn nie. Er hat mich immer gerade so über dem Level gehalten. Allerdings war es keine so gute Idee eine Kurzgeschichte(!) in einem fast drei Stunden-Epos zu verfilmen.
Außerdem hat Fincher das schonmal bei "Panic Room" gemacht. Eine abgedrehte Idee genommen und einen konventionellen Film draus gemacht. Naja!

Abgesehen davon finde ich, dass es durchaus gute, sogar sehr gute Filme dieses Jahr gegeben hat. Allerdings war noch kein richtiger Ober-Knaller dabei, wie letztes Jahr "The Dark Knight".
So, das war´s für dieses Jahr. Bin mal gespannt was das neue Jahr so für Meisterwerke (und Nulpen) bereit hält.


"Willst Du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten." (chin. Sprichwort)

"Die Seele ist das Schiff, Vernunft das Steuer und Wahrheit der Hafen." (türk. Weisheit)

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Beitrag von Murillo »

1. Watchmen
2. Distric 9
3. Inglorious Bastards

Mehr habe ich leider 2009 nicht gesehen. Waren aber alle ganz toll.


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Beitrag von Detlef P. »

Hä, ich dachte "Inglourious Basterds" hätte Dir gar nicht gefallen?
Oder hast Du deine Meinung nochmal geändert?


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Beitrag von Murillo »

'Inglorious Bastards' war ganz ok, aber meiner Meinung nach auch nichts Besonderes.
Leider habe ich letztes Jahr 8 Filme zu wenig im Kino gesehen, mit denen ich die restlichen Plätze andernfalls hätte auffüllen können.
Damien3 hat geschrieben:... ich werde erst in 4 Stunden AVATAR sehen
(...)
DER EXTRA PREIS GEHT AN AVATAR (...) Wie beim Oscar, gibt es in diesem Jahr für mich den Preis fürs Lebenswerk, außerhalb der "normalen" Vergabe .....
Verstehe ich das richtig, dass Du DAS geschrieben hast, bevor Du 'Avatar' gesehen hast?


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Beitrag von Damien3 »

QUAAAATSCH

ich hatte den Film vier Stunden später gesehen und DANN editiert und nciht extra einen neuen aufgenmacht:-))))Blödi!!!:-)))


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Beitrag von Detlef P. »

Das checkt aber kein normaler Mensch, Du Hampelmann :knifehead:
War sowieso QUATSCH von Dir extra noch einen eigenen privaten Thread aufzumachen, obwohl es schon einen "beste Kinofilme"-Thread für 2009 gab. Muhahahahahahahaha :lach:


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Beitrag von Damien3 »

du meinst kein normaler Typ innerhlab OWL oder?? :-)))

Aber ich habe festgestellt das ich einen Rückblick übers Jahrzehnt machen wollte und MÜHSAM alle Top Tens der letzten Jahre suchen mußte..
Haben wir das 2004 eigentlich noch gar nciht gemacht?? hab nix gefunden???


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Beitrag von Detlef P. »

Hä, wie es war MÜHSAM???
Was meinst Du warum ich so darauf poche, dass die Listen immer denselben Namen tragen? Damit man die sofort findet.

Du musst doch nur Die besten Kinofilme bei Suchen eingeben und schon hast Du alle Listen.

Die 2004er-Liste ist hier, El Blindo :mrgreen: :

http://www.ufc-filmforum.de/viewtopic.php?t=125


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