Alice im Wunderland (2010)

Alice in Wonderland

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Detlef P.
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Alice im Wunderland (2010)

Beitrag von Detlef P. »

[img]http://crookey.com/wp-content/uploads/2009/12/alice-in-wonderland-2010-Tim_Burton-s.jpg[/img]

USA, 2010
Regie: Tim Burton
Darsteller: Mia Wasikowska, Johnny Depp, Helena Bonham Carter, Anne Hathaway, Crispin Glover

"Kino-Visionär Tim Burton hat es wieder einmal geschafft: Seine 3-D-Verfilmung des Kinderbuchklassikers von Lewis Carroll ist ein wahrer Geniestreich. "Alice im Wunderland" beginnt mit den Vorbereitungen einer Hochzeitsfeier. Die 19-jährige Alice (Mia Wasikowska) soll vor versammelter Verwandtschaft einem schnöseligen Trottel das Ja-Wort geben. Sie schreckt zurück, folgt einem weißen Kaninchen in den nahen Wald, wo sie durch ein Astloch in eine merkwürdige Wunderwelt gerät. Hier lernt sie allerlei schräge Gestalten kennen, allen voran einen wirrköpfigen Rotschopf am Rand des Wahnsinns (toll wie immer: Johnny Depp), dazu eine grinsende Katze, die sich in Rauch auflösen kann, eine Wasserpfeife schmökende Raupe und die immer leicht töffeligen Glatzkopf-Zwillinge Diedeldum und Diedeldei. Beherrscht wird das Land von der tyrannischen roten Königin, deren Regentschaft allerdings durch die Ankunft von Alice bedroht scheint. Und dann ist da noch ein schauriges Drachenmonster, das die Weltenwanderin am Ende im Kampf bezwingen muss.

"Alice im Wunderland" ist ein knallbuntes, surreales Trickspektakel mit Herz und Seele. Burton war gut beraten, seine Alice etwa zehn Jahre älter zu machen, weil das sinnliche Possenspiel dadurch mehr Tiefe und erotischen Prickel erlangt. Durch die 3-D-Effekte erblüht die magische Anti-Welt in vollem Zauber, und am Ende dieser großartigen Beschwörung von Phantasie und Märchenfiguren obsiegt der Glaube eines jungen Mädchens an Selbstbestimmung und Freiheit - der langweilige Aristokratenbengel, dem Alice versprochen wurde, muss sich eine andere suchen.

Ein Meisterwerk, ein Film, der sich auf Drogenparties großer Beliebtheit erfreuen wird." (www.cinema.de)

Meine mittlerweile vierte Alice-Verfilmung, die ich gesehen habe.
Und so interessant ich die Grundidee finde, die ursprüngliche Geschichte quasi fortzusetzen, finde ich, dass sich Burton mit dieser Version und vor allen mit diesen Effekten ein kleines bisschen verhoben hat.
Der Film ist schön, keine Frage. Und Mia Wasikowska - die ich bereits aus der genialen Serie "In Treatment" kenne - ist einfach toll und passt so gut in die Rolle der Alice. Auch die anderen Figuren funktionieren ganz wunderbar und trotzdem merkt man Burton an, dass er hier zum allerersten Mal mit Green-Screen gearbeitet hat.
Die Effekte, aber auch die Kostüme, Masken und Ausstattungen sorgen an manchen Stellen beinahe für eine Reizüberflutung, sodass man sich gar nicht aus das Wesentliche konzentrieren konnte.
Und gegen Ende hat der Film immer mehr und mehr was von einer typischen Heldenfahrt, wie man sie aus "Star Wars", "Herr der Ringe" und dutzenden anderen Filmen kennt.
Ich habe mich am Schluss tatsächlich kurz gefragt: "Ist das überhaupt noch Alice?"
Ich mochte die Geschichte seitdem ich als Kind die Walt Disney-Version gesehen hatte. Und ich mag auch diese Version.
Auch wenn sie an einigen Stellen schon etwas zu pompös und mainstreamig aussieht. Hier hätte weniger mehr sein können.
Insgesamt aber trotzdem ein schöner Film (ist ja trotz alledem eine Alice-Version).


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Murillo
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Beitrag von Murillo »

Ich mag das Märchen von 'Alice in Wonderland auch'. Allerdings muss ich einräumen, nicht eine einzige Verfilmung gesehen zu haben.
Ich kann mir gut vorstellen, dass Tim Burton das mit seiner zuckersüßen Überzeichnung entsprechend darzustellenversucht hat und der eigentlichen Story mit zusätzlichem Computer-Gehabe den Rest gegeben hat, so dass im Grunde nur noch ein Skelett übrigeblieben ist, mit Nachosoße überträufelt, und vom Kinopublikum restlos abgelutscht.
Allerdings möchte ich hier nicht nur meine Voruteile gegenüber Tim Burton und dem Effektkino äußern, denn ich habe den Film nicht gesehen und sollte mir daher erst ein Urteil bilden, sobald ich dies nachgeholt habe.
Irgendwie passt diese Story aber auch zu ihm.
Ich denke, dass er im Grunde ein guter Regisseur ist und hier eine interessante Neuinterpretation geliefert haben könnte.


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Detlef P.
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Beitrag von Detlef P. »

An manchen Stellen passen die Effekte und die Ausstattung ganz ausgezeichnet. Das fand ich ja so schade.
Und auch wenn mir jetzt ein gewisser Herr vermutlich wieder vorwerfen wird, dass ich in meiner "jugendlichen Art wie ein Teenager von einer Darstellerin geflasht" wurde, aber Mia ist einfach nur großartig und DIE perfekte Alice :huld:
Also die meisten Komponenten des Films haben wirklich super funktioniert.
Nur an einigen Stellen habe ich mich gewundert und gefragt, ob das so gut ist wie es ist.


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Beitrag von Murillo »

Murillo hat geschrieben:Ich kann mir gut vorstellen, dass Tim Burton das mit seiner zuckersüßen Überzeichnung entsprechend darzustellenversucht hat und der eigentlichen Story mit zusätzlichem Computer-Gehabe den Rest gegeben hat, so dass im Grunde nur noch ein Skelett übrigeblieben ist, mit Nachosoße überträufelt, und vom Kinopublikum restlos abgelutscht.
Allerdings möchte ich hier nicht nur meine Voruteile gegenüber Tim Burton und dem Effektkino äußern, denn ich habe den Film nicht gesehen und sollte mir daher erst ein Urteil bilden, sobald ich dies nachgeholt habe.
Irgendwie passt diese Story aber auch zu ihm.
Ich denke, dass er im Grunde ein guter Regisseur ist und hier eine interessante Neuinterpretation geliefert haben könnte.
Jetzt habe ich den Film gesehen und bin doch leider etwas enttäuscht, dass mein oben fett markiertes Vorurteil von vor einem halben Jahr sich traurigerweise größtenteils bewahrheitet hat.

Tim Burton ist ja nun wirklich kein schlechter Regisseur, aber hier sägt er sich filmtechnisch beide Arme und Beine ab.
Na schön, die Alice ist ganz gut besetzt worden und Tim Burton und Helena Bonham Carter liefern hier eine ganz tolle Show ab.
Das tröstet aber leider nicht darüber hinweg, dass dieser Film einen letztenendes doch nur mit einem Gähnen und Käsedip-Flecken auf der Hose zurücklässt.

Man merkt dem Film wahrlich an, dass die übertriebene Effekthascherei nur dazu dient, darüber hinwegzutäuschen, dass der Film der ursprünglichen Handlung rein gar nichts positives hinzuzufügen hat, wobei man sich fragt, warum Burton den Film dann überhaupt gemacht hat (Schulden?).

Zum einmal anschauen ist der Film ganz ok (wenn man sonst nichts zu tun und keine besseren Filme im Haus hat), aber hier wäre weniger echt mehr gewesen.


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Beitrag von Detlef P. »

O.k., ganz so schlimm wie Du habe ich es auf jeden Fall nicht empfunden, kann Dich in deiner Haltung aber absolut verstehen.


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Beitrag von Damien3 »

Ich fand den Klasse, weil er überhaupt nicht überraschte und ich gerade einen völlig überladenen Film braucht :-)))
Muss man auch mal positiv sehen :-))))))))))))))))

Aber ich mußte meiner kleinen Tochter im ersten Schuljahr das erste mal die Augen zuhalten....hätte ich bei ALICE nciht erwartet....

Ich habe gerade "Corpse Bride" gesehen.
Was für ein missachteter geiler kleiner Film!!


"Ich habe sie den ganzen Abend von dahinten beobachtet...sie sind ein sehr attrativer Mann"
"Warum gehen sie nicht in die Ecke zurück und schauen weiter?"
Kevin Costner..coole Sau.
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