Toy Story

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Detlef P.
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Toy Story

Beitrag von Detlef P. »

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USA, 1995
Regie: John Lasseter, Andrew Stanton
Dt. Sprecher: Peer Augustinski, Walter von Hauff, Hartmut Neugebauer, Ernst Wilhelm Lenik, Peter Thom, Michael Rüth

"Nur noch die Fantasie ist die Grenze. Das ist die faszinierende und gleichzeitig ein wenig beängstigende Erkenntnis, die man aus John Lasseters gigantisch großem Wurf "Toy Story" gewinnt. Genau wie "Nightmare Before Christmas" vor zwei Jahren sprengt dieses Kronjuwel unter den Trickfilmen aus dem Hause Disney die Vorstellung davon, was bislang im Bereich des Animationsfilms machbar war - und geht noch weit darüber hinaus. Denn anders als Tim Burtons wild delirierende Stopmotion-Freakshow reizt "Toy Story" nicht die Möglichkeiten einer längst vorhandenen Technik aus. Pionieren gleich beackern Lasseter und Crew filmisches Neuland. Dieser erste komplett und ausschließlich im Computer entstandene abendfüllende Film der Geschichte ist eine 77minütige Meisterleistung, in der sich Innovation, Imagination und nicht zuletzt die eigenwillige Vision des Regisseurs zu einem Kinoerlebnis vereinigen, das sich mit keinem Animationsfilm davor vergleichen läßt: Sehr viel mehr Spaß als dieses Spektakel kann ein Film kaum machen. Lasseter versteht es, die Wunder seiner unglaublichen Technologie in den Dienst einer im Grunde ganz klassischen, beinahe schon konservativen Story zu stellen. Ganz in der Tradition der Walt Disney Studios singt "Toy Story" im Glanz seiner blitzsauberen, auf faszinierende Weise antiseptischen Bilder das Hohelied auf die wundersamen Wonnen suburbaner Familienidylle, um dem Zuschauer einen Rückhalt in der Springflut der Einfälle und verrückten Ideen zu bieten. Ein Rezept, das perfekt funktioniert, zumal Disneys Drehbuchautoren hier wieder jenen feingeschliffenen Wortwitz aufblitzen lassen, der zuletzt bei "Aladdin" so richtig von der Leine gelassen wurde. Natürlich schadet es nicht, daß mit Tom Hanks und Tim Allen zwei der größten amerikanischen Unterhaltungs-Stars den beiden Protagonisten im Original ihre charismatischen Stimmen leihen. "Toy Story" ist Eskapismus-Entertainment im besten Sinne und entführt den Zuschauer in eine Welt, in der die Spielzeuge zu Leben erwachen, sowie kein Mensch im Raum ist. Im Reich des kleinen Andy ist es die alte Cowboy-Puppe Woody (Hanks), die als Favorit des Jungen das Sagen im Kinderzimmer hat. Dessen Status gerät mächtig ins Wanken, als mit der Astronauten- Action-Puppe Buzz Lightyear (Allen) ein hochmoderner Konkurrent das Herz des Jungen erobert. Ein Plan, den ungeliebten Widersacher zu beseitigen, schlägt fehl, und schon bald darauf befinden sich die beiden gemeinsam in der großen, weiten Welt, in der es zahllosen Gefahren zu Trotzen gilt. Ihr Weg zurück in die heimischen vier Wände gerät nicht nur zur Abenteuer-Odyssee, sondern auch zum Wettlauf gegen die Zeit, denn Andys Familie bereitet sich vor zum großen Umzug in ein neues Haus. Die Animation ist perfekt und makellos geraten. Jede Befürchtung, die Möglichkeiten der Computeranimation seien noch nicht weit genug gediehen, um die große Leinwand mit den nötigen Qualitätsbildern zu füllen, fegt Oscar-Gewinner John Lasseter bereits in der Eröffnungssequenz souverän beiseite. Wie bei den besten Disney-Zeichentrickfilmen liegt die Magie in der Liebe zum Detail, in der Ausführung von unglaublich einfallsreichen Szenen und in der liebevollen Ausarbeitung seiner Figuren. Daß Lasseter trotz des ohnehin unglaublichen Aufwands auch noch jede sich ihm bietende Möglichkeit nutzt, seinen augenzwinkernden Zusammenprall der Helden der alten und neuen Frontier mit Zitaten und Verweisen auch für Erwachsene zum Augenschmaus werden zu lassen, verleiht "Toy Story" endgültig jene Krone, die ihn als legitimen Nachfolger des "König der Löwen" auszeichnet. Hier bekommen nicht nur Vertreter von Spielzeugfirmen angesichts der unendlichen Cross-Promotion-Möglichkeiten feuchte Hände. ts." (www.kino.de)

Am Wochenende habe ich diesen Film (und auch Teil 2) nochmal mit meiner Mutter geschaut, damit wir uns auf den dritten Teil einschwören konnten.
Ihr wisst ja nur allzu gut, dass ich Pixar schon seit vielen, vielen Jahren auf ein Treppchen stelle - vor allem im Gegensatz zu anderen Animationsstudios. Und ich bin bis heute mega stolz darauf tatsächlich alle Langspielfilme von Pixar im Kino gesehen zu haben. Und noch stolzer bin ich darauf sagen zu können, dass ich fast alle Pixar-Filme mit meiner Mutter gesehen habe. Diese Filme sind tatsächlich schon lange vorher für uns vorreserviert. So wie Damien jeden neuen Bond-Film mit seinem Vater schaut. Nur mit dem Unterschied, dass wir nicht immer so lange warten müssen.
Jetzt war es absolut stark nochmal den Film zu sehen, mit dem damals alles angefangen hat und dem so viele großartige Meisterwerke folgen sollten. Ich erinnerte mich daran wie ich damals vor 15 Jahren diesen Film im Kino bestaunte und es war schön zu sehen, dass er heute noch genauso gut funktioniert wie damals.
Es ist tatsächlich oft die Einfachheit in ihren Geschichten mit denen Pixar so gut Punkten kann. Sein es Spielzeuge, Monster, Fische, Superhelden oder Roboter. Die Geschichten sind einfach aber daher von universeller Bedeutung und bestechen lediglich durch ihre Detailverliebtheit, die zu Herzen gehende Botschaft und den großartigen Humor. Und mit diesem Film hat das alles angefangen... . Danke schön!
Zuletzt geändert von Detlef P. am Mi 4. Aug 2010, 00:35, insgesamt 1-mal geändert.


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Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)

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Murillo
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Beitrag von Murillo »

Mittlerweile kenne ich ja einige 3D-Zeichentrickfilme, nachdem ich mich anfangs sehr gegen das Genre gesträubt habe, den schönen liedern der flauschigen Knuddeltiere, dann aber doch erlegen bin.
Im Vergleich zu wirklich gelungenen 3D-Filme, wie z.B. 'Die Rotkäppchenverschwörung' hat 'Toy Story' leider keine Chance. Und dabei meine ich nicht, dass die Effekte sich in den letzten 15 Jahrn verändert haben, sondern dass ganz einfach die Story nicht wirklich atemberaubend ist.


"Wenn etwas klappt, ist es meistens nur Glück. Deshalb sollte man nie zuviel Ahnung von einer Sache haben" (alte japanische Programmiererweisheit)

Neulich im Waschsalon:
"Nachdem mir bereits "Network" sehr gut gefallen hat, gewinne ich langsam wirklich Respekt vor Sidney Lumet."
"Du unnützer nichtsbringender mittzwanziger Fliegenschiss bekommst "langsam" Respekt vor Sidney Lumet?"
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Detlef P.
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Beitrag von Detlef P. »

Das stimmt zwar, aber "Die Rotkäppchen-Verschwörung" ist für mich tatsächlich nochmal ein absolutes Meisterwerk für sich und nicht mal mit den genialsten Filmen von Pixar wie "Die Monster AG", "Findet Nemo" oder "Wall-E" zu vergleichen. Ist zwar unglaublich, dass der beste aller 3D-Animationsfilme nicht aus dem Hause Pixar stammt aber es ist so. :aosjao:
Und ich finde nicht, dass die Qualität von "Toy Story" geschmälert wird bloß weil "Die Rotkäppchen-Verschwörung" ein Meisterwerk ist.


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