Beautiful Girls

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Detlef P.
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Beautiful Girls

Beitrag von Detlef P. »

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USA, 1996
Regie: Ted Demme
Darsteller: Timothy Hutton, Matt Dillon, Lauren Holly, Noah Emmerich, Mira Sorvino, Michael Rapaport, Natalie Portman, Rosie O'Donnell, Martha Plimpton, Annabeth Gish, Uma Thurman

"Willie (Timothy Hutton) hat als einziger der Clique den Sprung in eine andere Stadt geschafft und jobbt als Bar-Pianist in New York. Er lebt mit der Rechtsanwältin Tracy Stover (Annabeth Gish) zusammen. Unzufrieden mit seiner Situation, überlegt er, einen Vertreter-Job anzunehmen und solide zu werden. An diesem Wendepunkt seines Lebens kehrt er anläßlich eines Klassentreffens
in seine Heimatstadt zurück.Seine Freunde Tommy "Birdman" Rowland (Matt Dillon), dessen Anhängsel Kev (Max Perlich) und Paul Kirkwood (Michael Rapaport) leben vom Schneeräumen.

Tommy war auf der High School ein umschwärmter Sportstar. Aber seine Hoffnungen in die Zukunft haben sich in keiner Weise erfüllt, und jetzt hängt er den Erinnerungen an seine
glückliche Schulzeit nach. Obwohl er in Sharon (Mira Sorvino) eine Freundin hat, die ihn hingebungsvoll liebt, unterhält er eine Liaison mit seiner Ex-Freundin Darian (Lauren Holly), die mit einem Yuppie verheiratet ist und eine kleine Tochter hat. Paul Kirkwood teilt die Wohnung mit Tommy. Sein Zimmer ist tapeziert mit Fotos von Super-Models. Er hofft noch immer, daß eines Tages die Frau mit den Idealmaßen seinen Weg kreuzt. Deshalb will er sich nicht fest an seine Freundin Jan (Martha Plimpton) binden, obwohl er bereits seit sieben Jahren mit ihr geht. Als Jan mit einem 40jährigen Metzger flirtet, reagiert Paul darauf mit blinder Eifersucht.

Michael "Mo" Morris (Noah Emmerich) ist als einziger in der Gruppe verheiratet und führt ein normales Familienleben. Er ist für alle der ruhende Pol. In Gesprächen mit Mo sucht Willie Rat. Er weiß, daß
Tracy ihn heiraten möchte und auf eine Antwort wartet. Zwei weibliche Wesen, denen er in Knight's Ridge begegnet, verhelfen ihm zur Klarheit über sich und Tracy: Die 13jährige Marty (Natalie Portman) fasziniert ihn durch ihre Unschuld und ihre Klugheit, und Andera (Uma Thurman) zieht mit ihrer natürlichen Schönheit nicht nur Willie, sondern auch dessen Freunde in ihren Bann." (www.spielfilm.de)

Es ist jetzt bereits einige Wochen her, dass ich diesen Film gesehen habe. Und er lässt mich einfach nicht mehr los.
Zu brilliant waren die Darsteller, zu hervorragend die Figurenzeichnung und zu sagenhaft die Botschaft und die Lebensweisheiten die einem dieser Film mitgegeben hat.
Und ganz ehrlich lohnt sich der Film schon wegen einer einzigen Darstellerin: Natalie Portman!
Diese Rolle war nach "Leon - Der Profi" wohl die beste und einprägsamste ihrer frühen Karriere. Heute sehen wir wie weit sie (zurecht) gekommen ist. Und wenn man sich diesen Film ansieht, dann weiß man auch, dass das schier unendliche Potential bereits in früher Kindheit vorhanden gewesen ist.
Und gerade die Geschichte zwischen ihr und Timothy Hutton nimmt wirklich gefangen. Und viel zu schnell hätte bei so einer heiklen Konstellation was schief gehen können und der fade Beigeschmack eines pädophilen Untertons hätte alles versaut. Aber alle gängigen Klischees werden so locker umschifft wie die Dialoge knackig und frisch gehalten werden. Und genau dadurch wirken diese auch so absolut echt und dreidimensional. Und zu alledem werden sie von den großen Leuten des amerikanischen Indie-Kinos verkörpert.
Ich habe selten einen Film gesehen, der einem besser näher bringt, dass man irgendwann in seinem Leben an einem Punkt angelangt ist an dem es kein Vorwärts und kein Rückwärts mehr gibt und wo man einfach der Mensch ist, der man sein ganzes restliches Leben lang sein und bleiben wird. Und dass es extrem unwahrscheinlich ist, dass man sich seine bisher nicht erfüllten Lebensträume noch erfüllen kann. Dass man sich einfach - so schmerzlich es auch immer sein mag - mit der Realität abfinden muss.
Und das hat mir dieser Film auf eine so schöne, unaufdringliche Art und Weise klar gemacht wie kaum ein anderer bisher.
Zudem ist diese Kleinstadt-Atmosphäre, die sich durch den ganzen Film zieht wie Balsam für die Seele. Man fühlt sich im ersten Moment sofort wie zu Hause, als hätte man immer dazu gehört.
Und wenn dann das Klassentreffen losgeht kommt es einem so vor als wäre man jahrelang weg gewesen und würde endlich wieder nach Hause kommen.


"Willst Du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten." (chin. Sprichwort)

"Die Seele ist das Schiff, Vernunft das Steuer und Wahrheit der Hafen." (türk. Weisheit)

"Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein." (Daniel J. Boorstin)

Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)

Las-Vegas-Ambiente :fuckU: (Insider)
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