Der Mann aus London
Verfasst: Fr 20. Mai 2011, 19:27
[img]http://filmtrailer.hu/wp-content/uploads/a_londoni_ferfi_poszter.jpg[/img]
Ungarn, 2007
Regie: Béla Tarr
Darsteller: Miroslav Krobot, Tilda Swinton, János Derzsi, Ági Szirtes, Erika Bók, Gyula Pauer, István Lénárt
"Eine düstere Hafenstadt: Gleisrangierer Maloin (Miroslav Krobot) beobachtet eines Nachts einen Mord. Am Tatort findet er einen Koffer voller Geld. Soll Maloin die Polizei einschalten oder sich, seiner Frau (Tilda Swinton) und der Tochter ein besseres Leben ermöglichen? Bald taucht ein Mr. Morrison (István Lénárt) aus London auf und sucht nach dem Geld… Nur 28 Schnitte erlaubt sich der ungarische Regisseur Béla Tarr ("Satanstango") in diesem über zweistündigen Werk. Tarrs Filme fordern mit extrem langen Einstellungen und ausgeklügelten Kamerafahrten dazu auf, Szenen "auszuhalten", bis man sie fast physisch spürt. So wandelt "Der Mann aus London" auf einem schmalen Pfad zwischen langsam und langatmig. Weil nach dem Suizid eines Produzenten die Finanzierung wegbrach, dauerte der Dreh samt Stopps über ein Jahr." (www.cinema.de)
So, das war also mein erster Film von Béla Tarr. Wie man der Beschreibung entnehmen kann nicht Jedermanns Sache. Eigentlich müsste man den Film von vorne bis hinten nur langweilig finden - und trotzdem fand ich es nicht. Sicher, teilweise war es echt etwas anstrengend, da der Film sich wirklich sehr langsam vorwärts bewegt, und trotz- oder gerade deswegen ist der Film eben nicht langweilig. Allein die Chance zu haben die Einstellugen mitzuzählen und wie diese - teilweise minutenlang - umgesetzt wurden ist schon ein kleines Vergnügen. Und darüber hinaus auch noch zu sehen wie sich die Geschichte ganz sachte und langsam immer stärker verdichtet um am Ende tatsächlich auch aufgeht ist einfach einmalig. Und so gefällt es mir tatsächlich viel besser als bei "Russian Ark", dem ersten Film der als One Shot gedreht wurde. Denn da verlor sich irgendwann mein Interesse - was mit Sicherheit auch mit dem Inhalt zu tun haben könnte. Aber auch von der Form her war dieser Film hier irgendwie schöner. Ungefähr so abgefahren wie "Cocktail für eine Leiche", nur dass er nicht in Echtzeit in einem Raum spielte, sondern über mehrere Tage in einem kleinen Ort.
Und auf so eine Art und Weise eine Geschichte erzählt zu bekommen ist wirklich etwas ganz besonderes.
Ungarn, 2007
Regie: Béla Tarr
Darsteller: Miroslav Krobot, Tilda Swinton, János Derzsi, Ági Szirtes, Erika Bók, Gyula Pauer, István Lénárt
"Eine düstere Hafenstadt: Gleisrangierer Maloin (Miroslav Krobot) beobachtet eines Nachts einen Mord. Am Tatort findet er einen Koffer voller Geld. Soll Maloin die Polizei einschalten oder sich, seiner Frau (Tilda Swinton) und der Tochter ein besseres Leben ermöglichen? Bald taucht ein Mr. Morrison (István Lénárt) aus London auf und sucht nach dem Geld… Nur 28 Schnitte erlaubt sich der ungarische Regisseur Béla Tarr ("Satanstango") in diesem über zweistündigen Werk. Tarrs Filme fordern mit extrem langen Einstellungen und ausgeklügelten Kamerafahrten dazu auf, Szenen "auszuhalten", bis man sie fast physisch spürt. So wandelt "Der Mann aus London" auf einem schmalen Pfad zwischen langsam und langatmig. Weil nach dem Suizid eines Produzenten die Finanzierung wegbrach, dauerte der Dreh samt Stopps über ein Jahr." (www.cinema.de)
So, das war also mein erster Film von Béla Tarr. Wie man der Beschreibung entnehmen kann nicht Jedermanns Sache. Eigentlich müsste man den Film von vorne bis hinten nur langweilig finden - und trotzdem fand ich es nicht. Sicher, teilweise war es echt etwas anstrengend, da der Film sich wirklich sehr langsam vorwärts bewegt, und trotz- oder gerade deswegen ist der Film eben nicht langweilig. Allein die Chance zu haben die Einstellugen mitzuzählen und wie diese - teilweise minutenlang - umgesetzt wurden ist schon ein kleines Vergnügen. Und darüber hinaus auch noch zu sehen wie sich die Geschichte ganz sachte und langsam immer stärker verdichtet um am Ende tatsächlich auch aufgeht ist einfach einmalig. Und so gefällt es mir tatsächlich viel besser als bei "Russian Ark", dem ersten Film der als One Shot gedreht wurde. Denn da verlor sich irgendwann mein Interesse - was mit Sicherheit auch mit dem Inhalt zu tun haben könnte. Aber auch von der Form her war dieser Film hier irgendwie schöner. Ungefähr so abgefahren wie "Cocktail für eine Leiche", nur dass er nicht in Echtzeit in einem Raum spielte, sondern über mehrere Tage in einem kleinen Ort.
Und auf so eine Art und Weise eine Geschichte erzählt zu bekommen ist wirklich etwas ganz besonderes.