Super 8

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Detlef P.
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Super 8

Beitrag von Detlef P. »

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USA, 2011
Regie: J.J. Abrams
Darsteller: Joel Courtney, Kyle Chandler, Elle Fanning, Riley Griffiths, Ryan Lee, Gabriel Basso, Zack Mills, Noah Emmerich, Ron Eldard, Glynn Turman, Bruce Greenwood

"Um Mitternacht stehlen sie sich aus dem Haus: Charles hat seinen Freund Joe und die Jungs überredet, bei seinem ambitionierten Zombiefilm mitzumachen. Sogar Alice, immerhin schon 14, ist dabei. An einem stillgelegten Bahnhof steuert der Dreh seinem dramatischen Höhepunkt entgegen, als ein Güterzug am Horizont auftaucht. Der coole Effekt wird zum Horrorszenario: Der Zug entgleist, in Rekordzeit riegelt das Militär den Ort ab. Tatsächlich gehen seltsame Dinge vor: Erst verschwinden Mikrowellen, dann sämtliche Hunde der Stadt. Was war in diesem Zug?

"Ich wollte einen Film drehen, der sich anfühlt wie meine Kindheit", sagt J. J. Abrams. Sein Sommerabenteuer spielt 1979 und sollte aussehen, als wäre es auch damals gedreht worden. Der liebevolle Retrolook und die Inszenierung, die auf Hochspannung, Witz und wohldosierte Schreckeffekte setzt, erinnern an Spielberg-Klassiker wie "E. T. - Der Außerirdische". Denn im Herzen ist "Super 8" ein Familiendrama: Der zwölfjährige Joe hat seine Mutter bei einem Unfall verloren, sein Vater ist genauso überfordert wie der alleinerziehende Dad von Alice. Erst die Katastrophe bringt die Familien zusammen. Der Abspann hält übrigens noch eine Überraschung bereit. Also nicht gleich vor Begeisterung aufspringen." (www.cinema.de)

AAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH :huld: :daumen: :love: :kill: :chain:
Ladys und Gentleman, darf ich vorstellen: Der beste Film des Kinojahres!
Gut, ich muss zugeben, dass das Kinojahr bisher auch das langweiligste seit 12 Jahren oder so ist. Die Jahre davor hätte dieser Film bei mir nicht auf dem (bisherigen) Siegertreppchen gestanden. Tja, aber was soll´s :mrgreen:
Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll zu schwärmen. Ich fange einfach mal bei J.J. an. Ihr wisst ja, dass ich bei ihm sowas wie ein Fanboy bin und dass ich von ihm daher auch immer irgendwie was besonderes erwarte. Und das habe ich bei diesem Film auch (mal wieder) bekommen.
Er hat einfach ein Händchen dafür die Charaktere so verdammt gut zu entwickeln, sodass man die ganze Zeit über wie gebannt an ihnen kleben bleibt und man deshalb, wenn die Action dann endlich losgeht, nicht nur von selbiger - perfekt und atemlos inszeniert - beeindruckt ist, sondern man so in der Geschichte drin ist und so nah bei den Figuren, dass man einfach ohne nachzudenken mitfiebert und regelrecht Angst um diese hat.
Ich habe ungelogen während der kompletten Zug-Crash-Szene meine Fresse nicht mehr zubekommen, so geflasht war ich von der unglaublich genialen Inszenierung. Und gleichzeitig fand ich es wunderschön hier ganz deutlich J.J. Handschrift wiedererkennen zu können. Denn wenn man sich mal die ersten zehn Minuten der "Lost"-Pilotfolge ansieht wird man erstaunliche Parallelen zwischen dieser und dem Zugunglück finden.
Diese Momente hatte ich übrigens an mehreren Stellen im Film. Nur einer der Gründe weshalb er für mich der Blockbuster des Jahres ist.
Die Charakterzeichnung sind - wie bereits erwähnt - absolut erstklassig. Wirken die Kinder am Anfang noch wie ein klischeehaftes Abziehbildchen einer Jugendclique wird ihnen Szene für Szene Leben eingehaucht. Darstellerisch absolut top verkörpert, ganz besonders von Joel Courtney, Riley Griffiths und... Elle Fanning. Es ist fast unglaublich, aber nach diesem Film habe ich beinahe das Gefühl sie übertrifft ihre große Schwester sogar noch. Schon bei einer ihrer ersten Szenen - der am Bahnhof - in der sie eine Szene für den Zombiefilm proben muss, stiehlt sie einfach allen anderen die Show. Wahnsinn!
Ebenfalls absolut genial ist die Sache mit der (gefühlten) Metaebene, wenn Joe von seinem besten Freund Charles erklärt bekommt, warum eine Liebesgeschichte in ihrem Zombiefilm nicht fehlen darf. Weil das Publikum dann will, dass die Hauptcharaktere überleben um miteinander glücklich werden zu können. Ein sehr geiler Wink mit dem Zaunpfahl.
Insgesamt ist es einfach eine erstklassige Verwebung der verschiedensten Elemente. Familie, Jugend, Freundschaft, erste Liebe, Filmleidenschaft, Katastrophen und Monster.
Ich hatte das Gefühl, dass J.J. die besten Elemente aus den Spielberg-Blockbustern der 70er Jahre genommen und frisch zusammen gemixt hat, sodass hier jetzt auf bizarre Art und Weise ein "perfekter Spielberg" herausgekommen ist. Kein Wunder, dass der werte Herr ausführender Produzent gewesen ist. Man muss dabei sagen, dass auch er - als Produzent - einmal mehr den richtigen Riecher hatte. Das kann ihm tatsächlich keiner nehmen.
Das Sahnehäubchen kommt jedoch erst ganz am Ende, und zwar im Abspann. Also unbedingt sitzenbleiben und weitergucken.
Hoffentlich bleibt J.J. seiner Linie treu und wir erleben noch weitere Perlen von ihm. Egal ob im Kino oder im TV.


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