Crazy, Stupid, Love.
Verfasst: Mi 7. Sep 2011, 14:29

USA, 2011
Regie: Glenn Ficarra, John Requa
Darsteller: Steve Carell, Ryan Gosling, Julianne Moore, Emma Stone, Analeigh Tipton, Jonah Bobo, John Carroll Lynch, Joey King, Kevin Bacon, Marisa Tomei
"Völlig perplex, mit seinen ausgetretenen Turnschuhen und labberigen Klamotten sitzt er da, als ihm seine Frau Emily (Julianne Moore) nach 25 Ehejahren die Trennung offenbart. Für den biederen Cal (Steve Carell) bricht eine Welt zusammen, glaubte er doch ein glückliches Kleinbürgerleben zu führen. Noch bedrückender wird sein Gemütszustand, als er aus dem gemeinsamen Haus auszieht und plötzlich auf sich allein gestellt ist. Seine einzige Rettung: Womanizer Jacob (Ryan Gosling), den Hal in einer Bar kennenlernt und der dem naiven Vater zeigt, wie man als Single-Mann in der Großstadt überlebt. Was sich anhört wie eine weitere Komödie über die Mutation eines Losers zum Frauenhelden, entpuppt sich schnell als rührende Beziehungsdramödie. Wenn Emily ihrem Mann im Auto etwa die Affäre mit Arbeitskollege David beichtet, schnürt es einem vor Mitleid mit dem Gehörnten den Hals zu. Auf der anderen Seite spickten die Macher ihren Spaß mit vielen spritzigen Einfällen. Ob Hals unbeholfener Einkaufsbummel oder das turbulente Finale, in dem (Spoiler!) Jungstar Emma Stone ("Einfach zu haben") als Jacobs große Liebe für überraschende Momente sorgt: Der Mix aus Slapstick und Lovestory funktioniert trotz einiger dramaturgischer Flüchtigkeiten nahezu perfekt. Großen Anteil daran haben Steve Carell und Ryan Gosling, die hier einmal mehr ihr Gespür für lebensnahe Figuren mit Charme und Tiefgang beweisen." (www.cinema.de)
Die Beschreibung des Films klingt wie absolutes 08/15-Hollywood-Gewäsch, dass ungefähr schon eine Million Mal genau so verfilmt wurde.
Allerdings werden hier so ziemlich alle dämlichen und bekannten Kalauer umschifft und es wird sich ernsthaft mit den Charakteren auseinander gesetzt, was dazu führt, dass sich dieser Film wie eine Perle von den übrigen Filmchen mit so einer Billighandlung abhebt.
Schön gezeichnete Charaktere, die von tollen Darstellern sehr glaubhaft verkörpert werden und die man sofort ins Herz schließt, tragen ihre Dialoge so absolut selbstsicher vor und lassen den Humor auf so elegante Art nebenbei passieren, dass es eine wahre Freude ist dabei zuzusehen.
Zudem überrascht der Film an einigen Stellen tatsächlich mit Wendungen, die man so vorher nicht vorausgesehen hat und zusätzlichen Pepp in die Geschichte bringen.
Leider ist gerade dieser Film meiner Ansicht nach ein bisschen untergegangen, obwohl er es tausend Mal mehr verdient hätte an den Kassen Erfolg zu haben als die ganzen schlechten Liebeskomödien, die sonst so den Markt überschwemmen.