GB, 2011
Regie: Simon Curtis
Darsteller: Michelle Williams, Eddie Redmayne, Kenneth Branagh, Judi Dench, Emma Watson, Julia Ormond, Zoë Wanamaker, Dougray Scott, Dominic Cooper
"Er hat sie engagiert, um seiner Karriere neuen Schwung zu geben, doch sie lässt ihn verdammt alt aussehen. Im Sommer 1956 kam Marilyn Monroe nach England, um unter der Regie und an der Seite von Laurence Olivier "Der Prinz und die Tänzerin" zu drehen. Marilyn (Michelle Williams) wollte mit dem Shakespeare-Mimen zusammenarbeiten, um die Zweifel an ihrem Schauspieltalent zu zerstreuen. Doch hinter der glitzernden Fassade des Hollywood-Stars verbarg sich ein zutiefst verunsichertes Wesen, dessen Unzuverlässigkeit - sie kam oft Stunden zu spät und vergaß ihren Text - den disziplinierten Olivier (Kenneth Branagh) verzweifeln ließ. Am Set traf Marilyn auch auf den jungen Oxford-Abgänger Colin Clark, der einen Job als Produktionsassistent ergattert hatte. Auf seinen Erinnerungen basiert "My Week with Marilyn". Clark (Eddie Redmayne) erkannte nicht nur die Verletzlichkeit der Monroe, er war auch in der Lage, ihr unvoreingenommen zu begegnen. Und so passierte das Unglaubliche: Der Filmstar fühlte sich tatsächlich zu dem charmanten Assistenten, der kaum mehr war als ein Laufbursche, hingezogen. Dem an Originalschauplätzen gedrehten Regiedebüt von Simon Curtis gelingt es, das Unfassbare und den Zauber dieser Begegnung auf geradezu magische Weise einzufangen. Wenn Marilyn in einer Szene aus "Der Prinz und die Tänzerin" dem Herrscher von Karpathien gesteht: "I'm gonna fall in love with you. Because I always, always do", dann meint sie damit nicht nur Laurence Olivier, sondern auch den jungen Colin Clark, der stellvertretend steht für uns alle." (http://www.cinema.de)
Letzte Woche habe ich mir die unwahrscheinliche, aber wahre Geschichte über ein kaum bekanntes Kapitel der Filmgeschichte zu Gemüte geführt.
Die eigentliche Sensation dieses Films ist - neben der unglaublichen Geschichte natürlich - Michelle Williams. Ihre Darstellung der Monroe ist wohl die beste, die ich bis heute gesehen habe. Nicht nur ihr Aussehen an sich, sondern ihre Gestik, ihre Mimik und sogar ihre Statur passen einfach absolut perfekt.
Der großartige Kenneth Branagh steht dem in fast nichts nach. Er präsentiert sich als Laurence Olivier ebenfalls in einer nahezu perfekten Darstellung des eleganten Briten, der über die Arbeit mit der Monroe fast verzweifelt.
Zu Judi Dench muss ich wohl nicht viel sagen. Ihre pure Leinwandpräsenz berechtigt sie in verdammt jeden Film dabei zu sein in dem sie dabei sein will.
Emma Watson zeigt uns nach den Potter-Filmen, dass sie in ihrer durchaus überzeugenden Rolle das Zeug zu einer seriösen Filmkarriere hat.
Eddie Redmayne spielt den zielstrebigen, aber jugendlich-sympathisch wirkenden Colin Clive, der besagte Woche mit der Monroe verlebt und tut das mit voller Inbrunst und Hingabe und besteht neben der wahnsinnig guten Performance von Williams.
Die Geschichte wirkt in vielen Momenten durch die tolle Atmosphäre wie ein schöner Traum. Andererseits sehen wir hier einmal hinter die Kunstfigur der Marilyn Monroe und sehen Norma Jean Baker, die immer darunter zu leiden hatte, dass die Menschen die Unterscheidung zwischen ihr und ihrer Kunstfigur nicht hinbekamen.
Trotzdem ist der Film insgesamt unglaublich leichtfüßig und unterhaltsam.
Man sieht jedoch sehr deutlich, dass der Mythos um die Monroe bis heute ungebrochen ist.
(Insider)
