USA, 2010
Regie: Debra Granik
Darsteller: Jennifer Lawrence, John Hawkes
"Die Preise gewinnen meist die anderen, doch in jedem Jahr gibt es bei der Oscar-Verleihung zumindest einen Film, der unerschrocken in das Herz der Finsternis schaut. Das Amerikabild, das Dramen wie "The Wrestler" (2009) oder "Precious" (2010) entwerfen, will so gar nicht zu der Glamourwelt auf dem roten Teppich passen. In diesem Jahr sorgte "Winter's Bone" mit gleich vier Nominierungen (u. a. Bester Film und Beste Hauptdarstellerin) für einen Realitätsschock in der Welt des schönen Scheins, ging bei der Preisvergabe aber erwartungsgemäß leer aus. Debra Graniks Romanverfilmung entführt den Zuschauer in die unwirtliche Einöde von Missouri, wo sich die 17-jährige Ree um ihre depressive Mutter und die beiden jüngeren Geschwister kümmert. Ihr Vater wurde gerade auf Kaution aus dem Knast entlassen. Als Sicherheit hat er sein Grundstück verpfändet und ist seitdem spurlos verschwunden. Innerhalb von sieben Tagen muss ihn das Mädchen finden, sonst verliert die Familie ihr Zuhause. Doch bei ihren Nachforschungen stößt Ree auf eine Mauer des Schweigens. Die verschworene Gemeinschaft, die der Film beschreibt, wirkt auf beängstigende Weise degeneriert. Drogenmissbrauch, Inzest und Gewalt bestimmen das Leben der Hinterwäldler. Beklommen folgt man Ree auf ihrer Suche nach dem verschollenen Vater. Die Ablehnung und die Drohungen, mit denen sie konfrontiert wird, sind im Kinosaal fast physisch spürbar. In ihrer Not wendet sich Ree irgendwann an die Army. Sie weiß, dass neue Rekruten eine Prämie von 40000 Dollar erhalten. Doch der zuständige Sergeant schickt sie wieder weg. Manchmal, sagt er, ist es mutiger, zu Hause zu bleiben, als in den Krieg zu ziehen." (http://www.cinema.de)
Nach ihrer unglaublichen Performance in "Silver Linings", musste ich mir unbedingt die Rolle ansehen, für die Jennifer Lawrence das erste Mal hochgelobt wurde.
Als ich den Film dann sah, war ich etwas überrascht. Ich fand sie hier zwar auch wirklich gut, aber ehrlich gesagt, war ich verwundert, dass sie für diese Rolle eine Oscarnominierung bekommen hat. Dann auch noch in ihrem Alter und für so einen Film.
Denn soooo überragend war sie hier auch wieder nicht.
Wirklich hervorragend fand ich hier John Hawkes, der ebenfalls mit einer Nominierung bedacht wurde.
Aber dass Jenny und vor allem der Film selbst nominiert wurde, kam mir äußerst seltsam vor. Vor allem, weil beide nicht völlig überragend sind, wie sie ja eigentlich bei so einem seriösen Preis wie dem Oscar sein sollten *hust*hust*. Kommt einem fast vor als wären das Alibi-Nominierungen gewesen. Sehr merkwürdig!
Obwohl ich sagen muss, dass der Film irgendwie was hatte, denn gelangweilt hat er mich eigentlich nicht.
Aber meiner Ansicht nach, besticht der Film wirklich eher durch die ziemlich gute Atmosphäre und die Darsteller als durch die Handlung oder ähnliches. Denn die ist eigentlich total austauschbar - zumindest in meinen Augen.
Also der Film hatte schon irgendwo was - so auf seine Art.
Kann man vielleicht am ehesten mit Filmen wie "Picknick am Valentinstag", "Schrei in der Stille" und "Die Weisheit der Krokodile" vergleichen, da die auch alle sehr stark von ihrer ungewöhnlichen Atmosphäre leben.
Aber ein passender Vergleich ist das eigentlich auch nicht, da diese Filme sich noch in eine ganz andere Richtung bewegen.
Wirklich verwundert bin ich hier halt auch nur von Jenny, die halt schon gut, aber nicht so gut wie erwartet gespielt hat. Manchmal kam sie mir sogar direkt ein bisschen zu emotionslos und fast schon gelangweilt daher.
Da war ihre hammergeile Vorstellung in SL ungefähr 1000 mal besser.