Underground Film Community

RUS 2005, R: Aleksey Balabanov
D: Aleksey Panin, Dmitriy Dyuzhev, Nikita Mikhalkov

Russland am Anfang der 90er Jahre: Nach Zusammenbruch der Sowjetunion sind die öffentlichen Strukturen im Land zusammengebrochen und im einziehenden Raubtierkapitalismus werden die Karten von Besitz und Reichtum neu verteilt.
Wer in der Wirtschft überleben möchte, muss mit den staatlichen Institutionen zusammenarbeiten.
In diesem Zusammenhang betreiben die Geschäftsmänner Sergei (Aleksey Panin) und Simon (Dmitriy Dyuzhev) Expansionsprojekte für den Wirtschaftsentrepreneur Sergei Mikhajlovich (Nikita Mikhalkov). Sie stellen bald fest, dass sie größere Gewinne erzielen können, wenn sie sich in der Branche selbstständig machen...
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Dieser Film ist so Underground, dass ich nicht einmal eine deutsche Inhaltsangabe dazu finden konnte. Soweit ich weiß, gibt es auch keine synchronisierte Fassung, sondern nur die russische, die ich mir mit englishen Untertiteln angesehen habe. Dass der Film weitestgehend nur in Russland bekannt ist, finde ich sehr, sehr schade. Denn hier wurde in dem Genre, dass in den 90ern von Tarantino, Guy Ritchie und Lasse Spang Olsen begründet wurde, und aus welchem seit Jahren kein ordentlicher Film mehr entstanden ist - tja, wie soll man es bezeichnen: das Gangsterfilm-Splatstick-Comedy-Genre (?) - noch einmal ein richtiges Meisterwerk kreirt. Der Regisseur war mir zuvor nur durch "Brat" aufgefallen, der auch ein sehr guter Film ist, und den er hier um Längen überbieten konnte.

Ich sehe "Dead Man's Bluff" problemlos auf einer Stufe mit "Reservoir Dogs". Ach was, er ist besser als "Reservoir Dogs". Der Vergleich liegt auf Grund zahlreicher Folter- und Bauchschussszenen eigentlich nahe. Letzterer sieht verglichen mit diesem Film aber schon ein bisschen wie ein Disney-Musical aus.

Also Tarantino und Guy Ritchie: Lasst Euch vom wirklichen Meister dieses Genres - Aleksey Oktyabrinovich Balabanov - zeigen, wie es richtig geht und schaut Euch diesen Film an!

Dieser Film besser als Tarantino und Guy Ritchie? Nein! Definitiv nicht!
Und besser als der absolut geniale "Brat" (Bruder) ist dieser hier auch auf gar keinen Fall.
Sehr amüsant anzusehen hingegen ist er schon.
Bescheuerte Charaktere, bekloppte Situationskomik und eine sehr abgefuckte und kompromisslose Inszenierung sorgen dafür, dass man den Film - nach einem etwas langatmigen Auftakt - in guter Erinnerung behält.