Gefährten

War Horse

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Detlef P.
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Gefährten

Beitrag von Detlef P. »

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USA, 2011
Regie: Steven Spielberg
Darsteller: Jeremy Irvine, Peter Mullan, Emily Watson

"Farmerssohn Albert (Newcomer Jeremy Irvine) ist totunglücklich, als sein Pferd an die englische Kavallerie verkauft wird. Während des Ersten Weltkriegs gerät der Hengst Joey zunächst in deutsche Gefangenschaft. Später findet er Unterschlupf bei einem französischen Bauern, bevor er auf den Schlachtfeldern an der Somme schwer verwundet wird. In monumentalen Bildern, die an das epische Kino der 40er- und 50er-Jahre erinnern, schildert Steven Spielberg die Erlebnisse des Pferdes und der Menschen, die ihm begegnen." (http://www.cinema.de)

So, ich hatte ja versprochen, dass ich mir den Film in nächster Zeit irgendwann mal ansehen würde.
Ich hatte nach dem super peinlichen Trailer und den Verrissen eine totale Katastrophe erwartet. Die ist es, zu meiner Verwunderung, dann aber doch nicht geworden.
Um es kurz zu machen: Der Film ist o.k., nicht mehr und nicht weniger.
Mein Problem mit dem Film ist, dass er in ganz vielen Szenen einfach viel zu kitschig ist.
Handwerklich ist der Film wirklich klasse und gerade die Kriegsszenen können sich wirklich sehen lassen.
Aber vor allem bei der ersten halben Stunde hätte ich ein paar Mal vor schmalziger Scheiße fast kotzen müssen.
Die übertrieben kitschigen und überstilisierten Bildkompositionen und die total klischeehafte Zeichnung der englischen Landbevölkerung zu Beginn des 20. Jahrhunderts ließ mich wirklich total verzweifeln und ich rechnete mit weiteren zwei Stunden Müll.
Als dann die Odyssee des Pferdes beginnt wird der Film endlich halbwegs interessant.
Schön fand ich hierbei, dass Spielberg quasi das Pferd als Hauptdarsteller benutzt um dessen verrückte Reise durch Europa zu zeigen und es durch viele verschiedene Geschichten von verschiedenen Menschen laufen zu lassen.
Schade, dass er hier nicht noch experimenteller und gewagter vorgegangen ist und noch spannendere oder abgedrehtere Geschichten gezeigt hat, die das Pferd und die Protagonisten drum herum erleben müssen.
Die absolute Highlight-Szene ist für mich auf jeden Fall die wo der Engländer und der Deutsche das Pferd gemeinsam aus dem Stacheldraht befreien. Stickwort: "Wir brauchen noch eine Drahtschere" :mrgreen:
Das Ende war von vornherein gesetzt, aber immerhin nicht ganz so kitschig, wie man es hätte vermuten können (bis auf die letzten zwei Minuten Heimkehr zumindest :roll: ).
Insgesamt kann ich sagen, dass der Film schon überraschend viele Schöne und nette Momente hervorbringt und für die Lauflänge insgesamt betrachtet sogar verhältnismäßig gut unterhält (wenn man von der kotzigen ersten halben Stunde absieht), der Film allerdings neben der filmtechnischen Inszenierung und den passablen bis guten Schauspielern noch wesentlich mehr hätte reißen können, wenn Spielberg sein "Experiment" noch radikaler, interessanter und in vielen Bereichen nicht so unglaublich kitschig ungesetzt hätte.
So ist der Film zum einmaligen Gucken aber immerhin o.k.
Nicht mehr und nicht weniger!


"Willst Du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten." (chin. Sprichwort)

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Damien3
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Re: Gefährten

Beitrag von Damien3 »

Na...ich hab schlimmeres erwartet...geht ja noch:-=9=


"Ich habe sie den ganzen Abend von dahinten beobachtet...sie sind ein sehr attrativer Mann"
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Detlef P.
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Re: Gefährten

Beitrag von Detlef P. »

Damien3 hat geschrieben:Na...ich hab schlimmeres erwartet...
Glaub´ mir, ich auch :wink: :beer:


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