Die kleinen Pariserinnen

Diabolo menthe

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Detlef P.
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Die kleinen Pariserinnen

Beitrag von Detlef P. »

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F, 1977
Regie: Diane Kurys
Darsteller: Eléonore Klarwein, Odile Michel, Anouk Ferjac, Michel Puterflam, Yves Rénier, Robert Rimbaud, Marie Véronique Maurin, Corinne Dacla, Coralie Clément, Valérie Stano, Jacqueline Boyer, Anne Guillard, Véronique Vernon

"Ein Tag im September des Jahres 1963: Am Strand von La Baule-les-Pins vergnügen sich die Schwestern Anne, 13 Jahre, und Frédérique, 15 Jahre, ein letztes Mal mit ihrem Vater, bevor es zurück zu ihrer Mutter nach Paris geht. Ihre Heimreise mit dem Zug ist eine Fahrt ins Ungewisse: Was wird das neue Schuljahr bringen? Was werden ihre Schulkameradinnen zu erzählen haben? - und vor allem: Welchem Jungen werden sie wohl begegnen? Kaum ist die Urlaubsidylle verlassen, macht sich schon der Ernst des Schulalltags breit. In der autoritär geführten Mädchenschule sind Uniform, Gehorsam und Mäßigung an der Tagesordnung. Der erste Schultag gleicht einem Behördengang: Die Mädchen werden aufgerufen, stellen sich ordnungsgemäß in die Schlange und folgen im Gleichschritt der voraneilenden Lehrerin Richtung Klassenraum. Dort angekommen geht die ganze Prozedur wieder von vorne los: Aufruf, Meldung, Bestätigung der Anwesenheit. Nach Schulschluss ist endlich Zeit für die "wichtigen" Dinge; für die heimlichen Liebesbriefe der großen Schwester und ihre Gedanken über das erste Mal mit einem Jungen. Für Frédérique ist es das Jahr der ersten großen Liebe, des schmerzlichen Verlustes einer langen Freundschaft und der ersten politischen Stellungnahme, die ihr nach dem Augenzeugenbericht einer Schulkameradin über den blutigen Ausgang einer Demonstration gegen den Algerienkrieg im Jahr 1962 unumgänglich scheint. Anne wiederum, die jeden Schritt der Schwester mit Neugier verfolgt, bekommt in diesem Jahr ihre erste Periode, spricht das erste Mal allein mit einem Jungen und begreift, dass man mit Lügen teilweise bequemer durchs Leben kommt als mit der Wahrheit. Doch als Annes falsches Verhalten unerklärliche Ausmaße annimmt, sie vor den Augen ihrer Mutter einen Diebstahl begeht und ihrer Schwester einen folgenreichen Telefonstreich spielt, tut sich plötzlich ein großer Abgrund auf ..." (www.hoerzu.de)

Ein weiterer Beweis für die großartigen Coming-of-Age Filme aus Frankreich.
Zwei Schwestern aus Paris erleben ein Schuljahr voller Überraschungen, Komplikationen, Höhen und Tiefen.
Dabei gestaltet sich gerade die Inszenierung als ungeheuer gelungen, da der Film sehr ruhig und gesetzt erzählt wird, was das einzig Richtige für so ein großartiges Projekt gewesen ist.
Das Drehbuch strotzt nur so vor hervorragenden Szenen und Dialogen und die Darsteller(innen) sind einfach himmlisch.
Und dadurch, dass der Film auch noch in einer politisch und historisch sehr brisanten Zeit spielt, ist er nicht nur ein tragikomischer Jugendfilm, sondern in gewisser Weise auch noch ein Zeitdokument, über das Lebensgefühl im Frankreich der frühen 60er Jahre.
Ein wirklich famoses Stück französisches Kino.


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Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)

Las-Vegas-Ambiente :fuckU: (Insider)
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