Blue Jasmine

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Detlef P.
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Blue Jasmine

Beitrag von Detlef P. »

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USA, 2013
Regie: Woody Allen
Darsteller: Cate Blanchett, Sally Hawkins, Alec Baldwin, Andrew Dice Clay, Bobby Cannavale, Peter Sarsgaard, Michael Stuhlbarg, Louis C.K.

"Aktionäre und Investoren waren nicht die einzigen Opfer der Finanzkrise. In "Blue Jasmine" erinnert Woody Allen ("Match Point") an eine Personengruppe, deren Schicksal bislang fast unbeachtet blieb: die Frauen der gestrauchelten Finanzjongleure. Nach dem Scheitern ihrer Ehe mit dem betrügerischen Schürzenjäger Hal (Alec Baldwin) steht Jasmine (Cate Blanchett) vor den Trümmern ihres privilegierten Lebens. Sie führt Selbstgespräche, leidet unter Angstzuständen und schluckt zu viele Antidepressiva. Doch gegen diese Krise helfen keine Stimmungsaufheller. Jasmine hat New York verlassen, um bei ihrer Adoptivschwester in San Francisco unterzutauchen. Tiefer hätte sie kaum fallen können, denn die Supermarktkassiererin Ginger (Sally Hawkins) lebt mit ihrem Sohn in einem bescheidenen Apartment und gibt sich mit Männern ab, die Jasmine für Versager hält. In ihrer Not akzeptiert die gefallene Diva einen Job als Sprechstundenhilfe bei einem Zahnarzt (Michael Stuhlbarg aus "A Serious Man"). Bis ihr eines Tages der ehrgeizige Diplomat Dwight (Peter Sars­gaard) über den Weg läuft ... Woody Allen hat zuletzt in London, Paris und Rom gedreht. Jetzt ist er nach Amerika zurückgekehrt. Tragikomische Dialoge und absurde Situationen gibt es auch in seinem neuen Film, doch die Grundstimmung ist gedämpft und wird von einigen bitteren Wahrheiten getrübt. Während Jasmine verzweifelt versucht, in der neuen Umgebung ihre elegante Fassade aufrechtzuerhalten, lässt Woody Allen in Rückblenden voll entlarvender Ironie ihre luxuriöse Vergangenheit Revue passieren. Der Zuschauer braucht schon ein großes Herz, um ein wenig Sympathie für die egozentrische Hochstaplerin zu empfinden. Dass dies gelingt, liegt vor allem an der umwerfenden Cate Blanchett, die mit rückhaltloser Offenheit die enorme Fall­höhe ihrer Figur auslotet." (www.cinema.de)

Ein weiterer überragender Film in Woody Allens Œuvre mit einer unglaublichen Leistung von Cate Blanchett, die bereits als heiße Anwärterin für den Oscar gehandelt wird.
Dieser Film hat mich teilweise ein wenig an Allens Film "Innenleben" erinnert, obwohl dieser nicht so voll kompromissloser Tragik ist, sondern das Drama eher mit satirischer Schärfe würzt.
Auch die anderen Darsteller, besonders Sally Hawkins, Andrew Dice Clay und Bobby Cannavale spielen hier ganz hervorragend und erwecken so ihre Figuren auf sehr dreidimensionale Art und Weise zum Leben.
Das gewohnt gekonnte Drehbuch von Allen wird dieses Mal ziemlich glasklar und gradlinig umgesetzt und hält sich nicht unnötig mit irgendwelchen Mätzchen auf, sondern man ist sofort in der Geschichte drin.
Und auch, wenn ich nicht der Ansicht bin, dass dies der beste Allen-Film seit Jahren ist, so ist es doch ein weiterer Beweis dafür, dass Woody Allen trotz seiner mittlerweile 78 Jahre immer noch nichts verlernt hat und die Ideen anscheinend immer noch aus ihm heraussprudeln.


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