USA, 2013
Regie: Alfonso Cuarón
Darsteller: Sandra Bullock, George Clooney
"Bereits der Auftakt ist grandios: Vor schwarzer Leinwand schwillt auf der Tonspur ein fast unerträglicher Lärm an, der abrupt abbricht und der totalen Stille im Weltall Platz macht. Danach beginnt eine 17-minütige (!) Plansequenz, in der das Space-Shuttle von Matt Kowalsky (George Clooney) und Dr. Ryan Stone (Sandra Bullock) langsam ins Blickfeld schwebt - mit ihrem parallel dazu lauter werdenden Funkkontakt als einziger Geräuschquelle. Mit schwerelos wirkender Kamera wird eingefangen, wie der erfahrene Astronaut die Medizintechnikerin bei ihrer Arbeit am Hubble-Teleskop unterstützt, bis eine Warnung die meditative Ruhe zerreißt. Die Trümmer eines Satelliten rasen in der Erdumlaufbahn auf ihre Position zu. Bevor sie an Bord zurückkehren können, wird ihr Shuttle zerstört, was Max und Ryan nur eine Chance zum Überleben lässt: Sie müssen die internationale Raumstation ISS erreichen, bevor der Wrackteilsturm erneut vorbeizieht. Regisseur Alfonso Cuarón gelingt mit "Gravity" das scheinbar Unmögliche. Obwohl es sich durch und durch um einen Konzeptfilm handelt, dessen meisterlich ausgeklügelte Inszenierung einem die Sprache verschlägt und dessen welträumliche Tiefe in ihrer Plastizität ein Referenzbeispiel für konvertiertes 3D darstellt, sind es Suspense und Emotionalität, die einen fesseln. Dies ist speziell auch Sandra Bullock zu verdanken, die in diesem tricktechnischen Kammerspiel den existenziellen Gegenpolen von Ohnmacht und Überlebenswillen ein zutiefst menschliches Gesicht verleiht. Wer in dieser köstlichen Suppe ein Haar finden möchte, wird beim Score von Steven Price fündig. Der ertränkt nämlich die tollen, aber ohnehin schon wenig subtilen Symbolbilder, in denen der Kampf von Bullocks Figur als sinnbildliche Wiedergeburt dargestellt wird, in musikalischer Gefühlsduselei. Das kann man einem Film, der sein Publikum endlich wieder staunen lässt, aber auch mal durchgehen lassen." (http://www.cinema.de)
Schon lange habe ich keinen Film mehr gesehen, dessen Titel so perfekt gewählt war wie dieser: Gravity.
Alles was hoch geht, kommt auch wieder runter.
Und dieser Film stürzt nach ca. 30 Minuten leider total ab.
Nee, aber mal im Ernst, ich habe schon lange keinen so dermaßen überbewerteten Film mehr gesehen.
Genau so hatte ich mir das Ding auch vorgestellt.
Bei "Rush" glaube ich das sogar und diesen werde ich hoffentlich bald sehen können.Damien3 hat geschrieben: Könnnt ihr euch mal um wichtige Dinge kümmern wie "Gravity" oder "Rush" ??? DAS sind Highlights
"Gravity" hingegen nervt nach den ersten 30 Minuten, die mich völlig kalt erwischt und super positiv(!!!) überrascht haben, mit einer dermaßen langweiligen, redundanten und nervtötenden Pseudo-Geschichte rum, dass ich wirklich froh war, als es endlich vorbei war.
Verflucht, man hätte da einen der perfektesten Kurzfilme aller Zeiten draus machen können, wenn man sich nur auf die erste halbe Stunde beschränkt hätte.
Der superlange One-Shot direkt zu Beginn und dieses Gefühl wirklich in der Schwerelosigkeit zu sein ist tatsächlich sehr nah an der Perfektion dran.
Vom dramaturgischen Aufbau, den Effekten und ganz besonders der Regie her ist da noch absolut alles einwandfrei.
Aber spätestens wenn Clooney von der Bühne abtritt, geht mein Interesse mit ihm.
DAS war wirklich ein Riesenfehler.
Denn diese nicht enden wollende One-Woman-Show von Bullock reißt hier wirklich gar nichts.
Zumal der Charakter auch noch völlig lächerlich ausgearbeitet ist um beim Publikum auf die Tränendrüse zu drücken und sie die Rolle zwar nicht schlecht, aber auch nicht sonderlich überragend spielt.
Alle anderen, die für die Rolle in Frage kamen - ob Angelina Jolie, Marion Cotillard, Naomi Watts, Rachel Weisz, Scarlett Johansson, Abbie Cornish, Carey Mulligan oder irgendeine andere - hätten das ebenso hinbekommen wie sie.
Absolut lächerlich (mal wieder), dass sie für diesen Film eine Oscarnominierung bekommen hat.
Zum Glück hat Cate Blanchett für Woody Allens "Blue Jasmine" ihr das Ding vor der Nase weggeschnappt, die für ihre meisterhafte Darstellung einer zutiefst gestörten Persönlichkeit in Woodys Film völlig zurecht gewonnen hat.
Bei der "Handlung" kommt man leider vom hundertsten ins tausendste und irgendwann verdreht man wirklich nur noch die Augen, wenn Bullock sich mal wieder an einem Shuttle oder einer Station schwer atmend entlang hangeln muss, während ihr in bester Michael Bay-Manier alles um die Ohren fliegt
Am schlimmsten finde ich jedoch, dass der Film versucht etwas besseres zu sein, als er eigentlich ist.
Irgendeinen pseudo-tiefgründigen Käse da reinzubasteln und Bullocks Charakter irgendeine Art von Tiefe zu geben, geht so dermaßen peinlich nach hinten los, dass es wirklich nur noch ein einziges Ärgernis ist.
Dass der Film beste Regie und Kamera bei den Oscars gewonnen hat, war völlig gerechtfertigt.
Aber wieso gewinnt ein Film, der größtenteils aus ganz vielen langen Kamerafahrten besteht für den besten Schnitt???
Muhahahahahahahahahahaha
Die restlichen Preise waren dann ja auch nur noch irgendwelche unwichtigen Trostpreise.
Zum Glück hat "12 Years a Slave" diesem Film gezeigt, was 'ne Harke ist, auch wenn ich den leider (immer) noch nicht gesehen habe.
Schade, dass Alfonso Cuarón sich nach wirklich brillianten Filmen auf so ein Niveau herabbegeben hat.
Andererseits können wir wohl froh sein, dass nicht Spielberg oder Cameron hier Regie geführt haben.
Sonst wäre dieses aufgeblasene Nichts wohl doppelt so lang geworden und hätte noch beschissenere Filmmusik gehabt.
Am allerschlimmsten finde ich übrigens irgendwelche grenzbedilen Kritiker, die diesen Weltraumschrott mit "2001" gleichsetzen.
So ein Scheiß, nur weil beide im Weltraum spielen?
Cool, dann stelle ich jetzt mal "Blade Runner" und "Battlefield Earth" auf eine Stufe, weil beide in einer dystopischen Zukunft spielen.
Naja, ich habe den Film eh nur geguckt, weil der im Moment noch in der imdb Bestenliste steht.
So krass wie der aber gerade fällt (die "Gravitation" lässt grüßen ), dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis der endlich rausgeflogen ist.
Und diesen nicht mehr fernen Tag sehne ich mit Freuden herbei, wenn für diesen höchst überbewerteten Quatsch ein Film in die Liste kommt, der es wirklich verdient hat.