
USA, 1932
Regie: Howard Hawks
Darsteller: Paul Muni, Ann Dvorak, Goerge Raft, Karen Morley, Boris Karloff, Osgood Perkins, C. Henry Gordon, Vince Barnett
"Chicago in den 20er Jahren. Inmitten der Zeit der Prohibition kämpfen verschiedene Mafiabanden um die Vorherrschaft, wenn es darum geht Alkohol unters Volk zu bringen. Einer davon ist der Mafiaboss Louis Costillo (Harry J. Vejar), der eines Nachts ermordet wird, was eine Verschiebung am Markt mit sich bringt. Verantwortlich dafür ist ausgerechnet sein Leibwächter Tony “Scarface” Camonte (Paul Muni), der durch diesen Mord in die Gunst des konkurrierenden Mafiabosses Johnny Lovo (Osgood Perkins) kommt. Zusammen mit seinem Partner Guino Rinaldo (George Raft) steigt er die Mafialeiter immer weiter auf und strebt mit seiner rücksichtlosen Art neben einem Bandenkrieg auch die Übernahme der kriminellen Vorherrschaft in Chicago an." (www.filmtoast.de)
Ich sah vor einigen Wochen endlich einmal die Originalversion von "Scarface", dessen Neufassung mit Al Pacino aus den 80ern ja sowohl als eines der besten Remakes, als auch als einer der besten Gangsterfilme überhaupt gilt.
Und ich war extrem beeindruckt davon, wie rabiat es in diesem Film zugeht, wenn man bedenkt, dass er im kommenden Jahr tatsächlich schon 90 Jahre alt sein wird

Später las ich, dass Howard Hawks damals, auf Grund der Gewaltdarstellung und der "Glorifizierung" des Gangsterlebens, ziemlich große Probleme mit der Zensur hatte (hm, kommt uns das nicht bekannt vor?

Und es wundert mich ehrlich gesagt nicht, wenn man sich den Film ansieht. Auch wenn am Ende selbstverständlich der Aufstieg UND Fall der Figur gezeigt wird und man dann halt sieht, dass sich Verbrechen letztendlich doch nicht lohnt

Der Film ist wirklich rasant und packend inszeniert, die Dialoge mitreißend und zum Teil sogar richtig cool und witzig und die Schauspieler geben in ihren Rollen wirklich alles.
Besonders Hauptdarsteller Paul Muni nimmt man die Rolle ab der ersten Sekunde zu 100% ab. Aber auch die anderen Darsteller liefern hervorragende Leistungen ab.
So schafft Hawks am Ende keine Glorifizierung sondern im Prinzip genau das Gegenteil, den Abgesang auf den großen, amerikanischen Traum.
Denn auch in dieser Version ist der Satz "Die Welt gehört dir" schon allgegenwärtig, sodass einige absolut alles dafür tun würden, um diesen Satz und diesen Traum wahr werden zu lassen.
Ach ja, und diese Nummer aus "Departed", wo ständig ein X im Hintergrund auftaucht, kurz bevor jemand stirbt... ratet mal, woher Marty das damals übernommen hat...

