
UKR, 2023
Regie: Mstyslav Chernov
Darsteller: Mstyslav Chernov, Volodymyr Nikulin, Evgeniy Maloletka
"Der Film dokumentiert 20 Tage, während der ein AP-Team ukrainischer Journalisten in der von russischen Truppen belagerten Stadt Mariupol festsitzt. Als letztes internationales Reporterteam bemühen sie sich, die Gräueltaten der russischen Invasion zu dokumentieren und fangen ein, was später zu den prägendsten Bildern des Krieges wird: sterbende Kinder, Massengräber, die Bombardierung einer Entbindungsklinik etc." (www.wikipedia.de)
Durch die kurze Beschreibung der "Handlung" wird wohl schon sehr gut deutlich, warum dies einer der verstörendsten und zugleich wichtigsten Dokumentarfilme unserer Zeit ist.
Das Gezeigte ist zum Teil wirklich erschütternd bis ins Mark und ein echter Schlag ins Gesicht der vermeintlich aufgeklärten und zivilisierten Gesellschaft, die wir heute zu sein glauben.
Es sind hier halt nicht nur nachgespielte Szenen der Ereignisse, sondern sie sind wirklich echt.
Wenn wir tote, sterbende oder schwer verletzte Menschen - darunter auch Kinder und Babys - sehen, dann ist das wirklich passiert.
Es ist grauenvoll!
Aber es ist einfach wichtig, dass die Propaganda-Lügen des Kreml entlarvt werden und die Welt erfährt, was in Mariupol geschehen ist und wie es der Bevölkerung dort ergangen ist.
In dem Zusammenhang kann man den Mut, den die Filmemacher hatten, in den attackierten Gebieten weiterzudrehen und sich selbst in Lebensgefahr zu begeben, gar nicht hoch genug würdigen.
Auch nicht mit dem Oscargewinn, der für das kommende Wochenende wohl ansteht, obschon ich es gleichzeitig wirklich gut finde, dass die Doku dadurch noch mehr Aufmerksamkeit bekommen wird, als ohnehin schon.
Die einzige kleine Kritik, die ich habe ist, dass die Filmmusik, die benutzt wurde, zum Teil fehl am Platz wirkte und mir manchmal einen zu suggestiven Ton an den Tag gelegt hat.
Das hätte der Film auch gar nicht nötig gehabt, denn die eindringlichen Bilder sprechen für sich.
Zu sehen ist er übrigens noch bis Mitte Mai in der ARD Mediathek, was ich als einen großartigen Service erachte, ich mich aber in dem Zusammenhang fragen muss, wie die ARD darauf kommt, den Film ab 12 Jahren zu empfehlen.
Das hier gezeigte würde ich definitiv keinem 12-jährigen zeigen. Vollkommen egal, wie relevant die Aufnahmen sein mögen.