
USA 2004, R: Zack Snyder
D: Sarah Polley, Ving Rhames, Jake Weber
Zombies! Sie sind wie resistente Mega-Bakterien im Zeitalter von Antibiotika: aggressive Killer, die sich zusammenrotten, losschlagen, töten. Als Krankenschwester hatte Ana (Sarah Polley) vermutlich häufiger mit den gefährlichen Keimen zu tun. Mit Zombies nicht. Jedenfalls nicht bis zu jenem scheinbar friedlichen Morgen, als sie aufwacht, weil ihr Mann so merkwürdige Geräusche von sich gibt. Was folgt, ist die beklemmendste, krasseste Vorspannsequenz seit langem: Ana rennt um ihr Leben, stürzt durch Fenster und Türen, keine Zeit zum Nachdenken, nur weg aus dem einst so friedlichen Vorort, der sich in ein brennendes, blutiges Chaos verwandelt hat, eine Art Bürgerkriegslandschaft, durch die Ana mit ihrem Wagen pflügt, außer Kontrolle, in Todesangst, wie in ihrem schlimmsten Albtraum.
Willkommen in Zack Snyders Remake von George A. Romeros Horrorklassiker "Z*mb**" (1977) - und erst mal tief durchatmen! Zum Glück gönnt der Regiedebütant dem Zuschauer nach diesem wahnwitzigen Auftakt eine Verschnaufpause. So lässt sich mit abklingendem Herzschlag verfolgen, wie eine Hand voll Menschen, die noch nicht von Zombies angefallen wurden und sich in Untote verwandelt haben, in ein gigantisches Einkaufszentrum flüchtet. Neben Ana unter anderem ein schwer bewaffneter Cop (Ving Rhames) und ein schwarz-weißes Pärchen (Mekhi Phifer, Inna Korobkina), das ein Baby erwartet.
Schon bald wird den Überlebenden klar, dass es keine raffinierten, nur rabiate Gegenmaßnahmen gibt: Zombies in den Kopf zu schießen, ist die einzige Möglichkeit, sie zu vernichten. Und sie sind überall. Erst einer. Dann ein paar mehr. Schließlich branden sie in todbringenden Wellen heran. Die verzweifelte, hoffnungslose Notgemeinschaft wird zu einem ungleichen Kampf gezwungen, von dem sie nicht weiß, ob er zu gewinnen ist. Den Wettkampf um die Spitzenposition der US-Kinocharts entschied "Dawn of the Dead" allerdings mühelos für sich. Ausgerechnet "Die Passion Christi" verdrängte das Horrorspektakel vom ersten Platz. Wobei es in beiden Filmen erstaunlicherweise um das Gleic
he geht: die Hölle auf Erden.
Regisseur Snyder, der das Zombie-Genre zwar nicht neu erfindet, aber innerhalb der Eckpfeiler herrlich effektiven Grusel erzeugt, würzt seine Hölle jedenfalls mit wohl dosierter Ironie. Etwa wenn die Helden am Anfang das Einkaufszentrum erkunden. Da dudelt über die Lautsprecheranlage die Fahrstuhlmusik-Version des Gute-Laune-Reggae "Don't Worry, Be Happy" - in Endlosschleife. Als wäre das nicht schon Horror genug.
(www.cinema.de)
Userkritik (Damien3)
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Eines sei bemerkt. Es handelt sich hier natürlich um das Remake des indizierten Splatterklassikers, der im Indizierte Filme-Bereich zu finden ist. Wundert mich eigentlich, dass der hier nicht indiziert ist.
Ein extrem seltener und unwahrscheinlicher Fall ist eingetreten. Nämlich der, dass ich das Remake eines Films besser finde, als sein Original (wobei ich das Original auch sehr mag).
Dieser Film ist tatsächlich noch besser, obwohl mein Lieblingszitat aus dem Original nicht vorkommt ("Lohnt es sich überhaupt, die Menschheit zu retten?...").