The Day after Tomorrow
Moderatoren: Damien3, Detlef P., Murillo
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The Day after Tomorrow
USA 2004, R: Roland Emmerich
D: Dennis Quaid, Jake Gyllenhaal, Emmy Rossum
Sie verschwinden. Alle. Die Vögel verlassen New York wie die Ratten das sinkende Schiff. Entgeistert schauen die Menschen zum Himmel empor. Der Anblick ist verwirrend und Furcht einflößend. Das unheimliche Rauschen der Schwingen erfüllt die Luft, immer mehr Vögel vereinen sich zu gewaltigen Schwärmen, die gen Süden streben. Sie werden nie wieder zurückkehren. In Roland Emmerichs Endzeitvision "The Day after Tomorrow" bekommt die Menschheit die Quittung dafür serviert, dass sie die Erde behandelt, als hätte sie noch eine zweite im Kofferraum, wie es in der Öko-Transparentsprache der 80er Jahre hieß.
Emmerich, der in Deutschland seine politische Sozialisation auf der Kippe zwischen Willy Brandt und der Friedensbewegung erlebte, war stets bekennender Grün-Wähler. Anfang der 90er zog er vom Schwabenland ins Spielbergland, wo er die Kunst des "Independence Day"-Trümmerfilms erlernte. In "The Day after Tomorrow" kann er nun beides vereinen: seine Lust am Effektkino und die frühe Latzhosengesinnung der Anfänge seiner deutschen Regiekarriere.
Der Film beginnt ironischerweise mit einer Szene, die an den Anfang des Animationstrickfilms "Ice Age" erinnert. Jemand steckt einen Gegenstand in einen Eisberg, worauf ein ungut knackendes Splittergeräusch ertönt. In "Ice Age" war der Gegenstand die Eichel des Eichhörnchens, in "The Day after Tomorrow" ist es das Bohrgestänge eines Polarforschers. Ein gewaltiges Eistrumm spaltet sich ab, bringt die Zirkulation des Golfstroms durcheinander, und bald darauf sind Chaos-Tage im Wetterstudio. Der Countdown zur zweiten Eiszeit beginnt.
Emmerich inszeniert die Öko-Apokalypse mit strafender, unbarmherziger Faust. Mittendrin im Inferno ein Klimaforscher (Dennis Quaid), der den ganzen Schlamassel vorausgesagt hatte, ein Haufen Militärs und Politiker, die entweder hops gehen oder reuig ihrer Vergangenheit abschwören, und des Klimaforschers Sohn (Jake Gyllenhaal), der sich im tiefgefrorenen New York in eine bibbernde Schöne (Emmy Rossum aus "Mystic River") verliebt. Die allgemeine Rette-sich-wer-kann-
Panik wird durch streunende Wölfe, einen durch Manhattans Straßenschluchten treibenden Öltanker und den Eissturm aller Eisstürme noch gesteigert.
(www.cinema.de)
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Den Film wollte ich ja auch noch hier reinstellen.
Das ist Hollywoodkino in Reinkultur, aber von der deutlich (!) besseren Sorte.
Die Handlung ist nun wirklich lächerlich: Alles geht den Bach runter, nachher sind alle wieder glücklich.
Die Inszenierung ist an manchen Stellen allerdings wirklich beeindruckend. Vor allem bei der sehr lustigen Szene mit der Welle, wo zwar maßlos übertrieben wurde, aber in einem Katastrophenfilm ist das ja durchaus in Ordnung.
Wenn man von dem ganzen Drumherum absieht und sich nur auf die Katastrophenszenen und auf die Leistung von Jake Gyllenhaal und Emmy Rossum konzentriert ist der Film ganz gut.
Userkritik (Detlef P.)
"Wenn etwas klappt, ist es meistens nur Glück. Deshalb sollte man nie zuviel Ahnung von einer Sache haben" (alte japanische Programmiererweisheit)
Neulich im Waschsalon:
"Nachdem mir bereits "Network" sehr gut gefallen hat, gewinne ich langsam wirklich Respekt vor Sidney Lumet."
"Du unnützer nichtsbringender mittzwanziger Fliegenschiss bekommst "langsam" Respekt vor Sidney Lumet?"
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Jou, der is nicht schlecht!
"Willst Du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten." (chin. Sprichwort)
"Die Seele ist das Schiff, Vernunft das Steuer und Wahrheit der Hafen." (türk. Weisheit)
"Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein." (Daniel J. Boorstin)
Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)
Las-Vegas-Ambiente (Insider)
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Netter Emmerich-Schinken, annehmbare Zwischendurch-Unterhaltung .. recht sinnentleert, aber wunderbar kurzweilig. Und auf Großleinwand vermochten die Effekte sogar mich zu überwältigen, obwohl ich normalerweise eher ein Mensch bin, der auf so etwas nicht sofort anspringt ..
"Es gibt keine Grenzen. Nicht für den Gedanken, nicht für die Gefühle. Die Angst setzt die Grenzen." Ingmar Bergman
"Gesichter sind die Lesebücher des Lebens." Federico Fellini
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Warum müssen Kubrick Jünger immer so fürchterlich arrogant mit Unterhaltungskino umgehen?
Ist es denn eine Schande wenn man sich mal gut unterhält?
Warum wird das immer als "annehmbar" oder gar "sinnentleert" betitelt?
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Warum wird das immer als "annehmbar" oder gar "sinnentleert" betitelt?
"Ich habe sie den ganzen Abend von dahinten beobachtet...sie sind ein sehr attrativer Mann"
"Warum gehen sie nicht in die Ecke zurück und schauen weiter?"
Kevin Costner..coole Sau.
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- Murillo
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Dagegen sage ich auch nichts. Es ist Unterhaltung, aber mehr auch nicht.
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Re: The Day after Tomorrow
Wenn man bei Hitler von so viel absehen würde, könnte man ihn glatt heilig sprechenMurillo hat geschrieben:Wenn man von dem ganzen Drumherum absieht und sich nur auf die Katastrophenszenen und auf die Leistung von Jake Gyllenhaal und Emmy Rossum konzentriert ist der Film ganz gut.
Es ist eine Schande, wenn man sich von geldgeilen Abzocker-Regisseuren verarschen lässt. Und das Gefühl habe ich sehr oft bei Filmen aus Hollywood. Weiß nicht ob es bei diesem auch so ist, aber das ist auch allgemein gemeint.Damien3 hat geschrieben:Warum müssen Kubrick Jünger immer so fürchterlich arrogant mit Unterhaltungskino umgehen?
Ist es denn eine Schande wenn man sich mal gut unterhält?
Warum wird das immer als "annehmbar" oder gar "sinnentleert" betitelt?
Kubrick-Jünger sind deshalb arrogant, weil sie sich was drauf einbilden einen Regisseur jenseits des Mainstream zu lieben. Dabei ist Kubrick erst der Anfang - ein Grenzgänger. Ich würde aber hier nicht gleich Leute wild als Kubrick-Jünger bezeichnen ;-)
"Sinnentleert" sind Filme wenn sie keine Spuren in einem Menschen zurücklassen, wenn man sie sieht. Wenn man das Gefühl hat, dass einem der Film jetzt nicht wirklich was gebracht hat - und sei es bloß geschichtliches Allgemeinwissen.
"Annehmbar" sind Filme dann, wenn man sie als Film akzeptiert, wenn man etwas von ihnen lernen konnte, aber sie dennoch nicht wirklich viel Sinn hatten. Das sind dann meist Sandalenschinken und geschichtliche Verfilmungen.
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Damien, es tut mir sehr leid - aber ein Film, der von einer Riesenflutwelle, Erdbeben und ähnlichen Katastrophen handelt, die eine ganze Stadt in Schutt und Asche legen, würde ich nicht unbedingt als anspruchsvolles Meisterstück bezeichen. Ob "Kubrick-Jünger" oder nicht: "The Day after tomorrow" ist und bleibt für mich leichtes, spaßiges Unterhaltungskino.
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Ich finde, dass "The day after tomorrow" ein bisschen über das normale Unterhaltungskino hinausgeht, da er die Politik der Vereinigten Staaten im Bezug auf die Umwelt, speziell die Erderwärmung kritisiert.
Aber ihr habt recht, die meisten Filme aus Hollywood sind Abzocke hoch10.
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"Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein." (Daniel J. Boorstin)
Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)
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