James Bond jagt Dr. No

[Damien3]

Ich hatte im alten Filmforum angefangen die wohl umfangreichste und beste Doku über James Bond zu machen.
Die Leute dort haben dann in einem extra Thread entschieden das es wohl zu langweilig wäre...obwohl ich schon STUNDEN in diese Arbeit investiert hatte.
Naja
hier haben wir bestimmt Leute die das ein wenig honorieren...

James Bond jagt Dr. No

[img]http://www.cyber-cinema.com/gallery/Drno.jpg[/img]

James Bond jagt Dr. No

Gb 1962
Regie : Terence Young
Buch: Richard Maibaum, Johanna Harwood
Kamera : Ted Moore
Schnitt : Peter Hunt
Musik : Monty Norman
Design : Ken Adams

Darsteller:
Sean Connery James Bond
Ursula Andress Honey
Joseph Wiseman Dr. No
John Kitzmiller Quarrel
Bernard Lee M
Lois Maxwell Miss Moneypenny
Produktion : Hary Satzman und Albert R. Broccoli
Länge : 105 Minuten

Inhalt:
2 Mitarbeiter des britischen Geheimdienstes werden ermordet. Der Leiter der Spionageabteilung, James Bond wird beauftragt diesen Mord aufzuklären. Bond ermittelt unter den Freunden der Toten. Er schließt Freundschaft mit dem schwarzen Fischer Quarrel und trifft die schöne Muschelsucherin Honey.Gemeinsam erforschen sie nun die Insel Crab Key die einem gewissen Dr. No gehört, der mit radioaktiven Substanzen arbeitet. Sie werden verfolgt von Nos Leibwächtern und Quarrel wird bei lebendigem Leibe verbrannt. Honwy und Bond werden gefangen genommen. In der Zentrale von Dr. No findet Bond heraus, das Dr. No mit hilfe von Strahlen das amerikanische Weltraumprogramm stören will. Er kann sich befreien und rettet Honey und sich vor dem sicheren Tod und sprengt die Insel in die Luft.


Vorgeschichte:
Im Winter 1960 kam es zum ersten Treffen von Fleming und Harry Salzman. Der Filmagent Bob Fenn bot im Namen von Fleming an, das Salzman alle zukunftigen Bondbücher nutzen darf.
Er bot sie geschlagene 5 Monate an, als sich US Produzent "Cubby" Broccoli mit ihnen traf und mittag essen ging.
Der Partner Broccolis : Irwin Allen hatte kein interesse an dem Stoff. Und empfand die Bücher sogar zu schlecht für eine Fernsehserie! Da aber alle anderen von der Idee Bonds im Kino begeistert waren, gründete man 28! Tage vor Ablauf des Vertrages mit Fleming die Firma EON Productions Ltd.
Am 21. Juni 1961 stimmte dann United Artists zu eine Serie von 6 Filmen zu produzieren. Einen Tag zuvor hatte Columbia abgelehnt....
Die Verträge waren aber erst nach Abschluß der Dreharbeiten fertig, am 2. April 1962!
Um steuern zu sparen gründeten Broccoli und Salzman noch eine Firma in der Schweiz nahmens "Danjaq S.A." nach den Anfangsbuchstaben ihrer Frauen: Dana und Jaqueline.
Glücklicherweise hatten Die Produzenten ungefragte Hilfe aus Amerika bekommen: President John F. Kennedy hatte in seiner Liste der 10 Lieblingsbücher den James Bond Roman : Liebesgrüße aus Moskau aufgenommen. Mit diesem Rückenwind startete Maibaum und Wolf Mankiewitz mit dem Drehbuch zu Dr. No.
Es entstanden 5 Versionen vom Buch in dem in einem sogar Dr. No zu einem Affen !!! geworden war.
Am 16. Januar begannen die Dreharbeiten und die gingen bis zum 30. März.
Mehr zum Film in : Dr. No Making of


Dr. No -Making of-

Dr. No basiert wie so oft auf Geschichten aus dem Privatleben von Ian Fleming, dem Autor der Bücher. In diesem Fall geht die Geschichte zurück auf eine Reise die er im märz 1956 unternahm. Er wurde eingeladen auf die Bahamas Insel Inagua um die dortige Flamingo Kolonie zu besuchen. Er lebte dort bei einem Wildhüter und schlief in einem Zelt. Schon ein Jahr später verwndelte er diese Insel in Crab Key , die geheimnisumwobene Insel des Dr. No. Dieser Character war die Hommage an Sax Rohmers "Fu Man Chu" die Fleming als jugendlicher so gern las.
In der ersten Drehbuchversion stattete Maibaum (drehbuchautor) Dr. No mit zwei Haken aus die anstelle der Hände implantiert worden waren. Zusammen mit dem orientalischen Look ergab das aber eine Figur die zu sehr einer Karikatur glich um ersnst genommen zu werden, also änderte man diese Idee wieder ab. Da Broccoli auch großen Wert lauf Humor legte (auch für die Zensur und als "Ausgleich" für die vielen brutalen Szenen) schrieb man tatsächlich auch boch eine Version in der Dr. No das Klammeräffchen ist, das auf der Schulter des Bösewichts anderen Namens war!!!!....
Broccoli brachte dieser Entwurf zur Verzweifelung, welches der Grund für 3 Nennungen von Drehbuchautoren im Filmvorspann ist.
Aus dem Buch "Thunderball"(Feuerball) übernahm man die Organisation "SPECTRE" als Hintermänner von Dr. No. Diese Organisation tauchte in vielen weitern Filmen auf. Die Abkürzung hieß: Special Executor for Counter-intelligence Terrorrism Revenge and Extorsion.
Der Film wurde von Salzman und Broccoli geschickt besetzt.
Der Daily Express startete eine Suche für den neuen James Bond und 1100 Bewerber hatten sich vorgestellt. Doch die Auswahl stand schon fest.
Hatte man mit Sean Connery nach absagen der damaligen größten Stars wie James Mason und z.B. David Niven, Tony Curtis und (festhalten!!!) Marlon Brando einen neuen Typ gefunden der vorher 2 Filme gedreht hatte, sehr gut aussah und auch noch günstig einzukaufen war.
Als erstes Bond Girl nahm man Ursula Andress eine Schweizerin die damals noch unbekannt war. Salzman sah sie in einem Männermagazin in einem weißen nassen T-Shirt und war hingerissen. So war das erste erotische , immer wiederkehrende Superweib geboren das James Bond vernaschen durfte...
Eine witzige Anekdote ist: das Die Andress gefesselt am Boden liegt und von Krabben angegriffen werden sollte. Diese Szene wurde zwar gedreht , aber nicht verwendet da die sich behäbig und langsam bewegenden Krabben nun GAR nicht für den gewünschten Horroeffekt geeignet waren. Witzig auch die Filmspinne "Belinda" (damals ein Filmstar mit vielen Auftritten) die für eine Attentatsszene mit Connery benutzt wurde. Der Trick Connery unter einem Stück Glas zu legen und die Spinne dort drüberkrabbeln zu lassen war derart sichtbar das es heute total komisch wirkt. Man sieht in deiser Szene tatsächlich das die Haut von Connerys Arm an das Glas gedrückt wird und plattgedrückt wird!! Schaut es euch an, stimmt wirklich!
Der Direktor der United Artist Charles Berman war nicht zufrieden mit dem Namen des Hauptdarstellers. Er wollte eine Umbenennung. Im franzosischen heißt "sans conneries" etwa "ohne dusseligkeit" und die Ähnlichkeit war nunmal frappierend. Doch Connery blieb hart.(zum Glück)
Die weltberühmte Musik ist ein Geniestreich gewesen. Mag man meinen , doch leider ist es nur ein Produkt eines einzigen Tages!
Der componist hatte niemals zuvor von Bond gehört oder gelesen und kannte nur das Grundgerüst des Filmes. Also machte er die berühmte Filmmusik eigentlich blind und wenn man seinen Aussagen trauen kann innerhalb eines Tages. Sein Name war John Barry. Als Cutter war John Glen engagiert, ein Bondveteran, der später in den achziger auch noch die Regie übernahm. Er war sozudsagen schon bei der " Geburt " mit dabei. Terence Young der Regisseur erwies sich als sehr stilsicher im Umgang mit diesem Thema. Er schuf eine Atmosphäre die die BondFilme bis in die Anfänge der 70 er Jahre prägten: hart, realistisch und reißerisch!


DR. NO Kuriositäten, Reviews weltweit,eigene Review

Am 5. Oktober 1962 feierte "Dr. No" seine Premiere im Nobelkino "Pavillion". Nach Deutschland kam er erst im nächsten Januar. Der Verlieh wußte nicht welchen Deutschen Titel er wählen sollte. "WXN antwortet nicht" war ein Titel den Comicleser von einem James Bond Comic schon kannten und war lange Zeit geplant. Glücklicherweise entschied man sich dann für "James Bond jagt Dr. No"
Viele Kinobesitzer mußten erst überzeugt werden das die Deutschen Filmfans auch gern mal wieder spannende Unterhaltung wünschten. Heimat , Musik und Starvehikel-Filme waren damals an der Tagesordnung. Also ließ man sich seitens des Verleihers einige wirklich skurrile PR Aktionen einfallen. So mußte man z.B. in mehreren Städten in Deutschland und Schweiz einen verkleideten "Dr. No" in den Innenstädten finden um z.B. eine Reise zu gewinnen.Eine Personenbeschreibung der zu findenen Person gab es dann immer in den Tageszeitungen. Ein Sensationsdarsteller seilte sich sogar vom Berliner KA DE WE ab, um auf den Film aufmerksam zu machen.
Sehr unsicher waren auch die Amis, die Dr. No als Doppelprogramm ins Kino brachten.
Die Aufmerksamkeit in den USA für Bond begann erst nach der Premiere von Dr. No , vorher kannte dort niemand die Bücher....
Salzman hatte Pan (dem Verleger der Bücher) geraten 500 000 Stück vorzuproduzieren , doch die winkten lachend ab. In den nächsten Monaten verkauften sie dann tatsächlich 1,5 MILLIONEN !!!
Der Film brachte allein in Amerika das 6 fache seiner Produktionskosten ein. Komisch auch : der Chef der United Artist Charles Berman hatte gute französisch kenntnisse und wollte eine Namensänderung seitens Connery!!!!! Durch seinen harten schottischen Akzent hörte sich sein Name wie "Seen Cannary" an und im französischen gab es die Redewendung "sans conneries" das estwa heißt "ohne dusseligkeit". Aber Connery blieb standhaft.

Reviews weltweit:
Der erste Film mußte sich harte Kritiken gefallen lassen. Die damas noch sehr harte Gangart und der sorglose Umgang mit Toten wurde scharf angegriffen. Gelobt wurden nur die Darsteller die straffe Regieführung(die damals in punkto SChnelligkeit Maßstäbe setzte)
Die Engländer waren noch härter als die Amerikaner. Die New York TIMES meinte wörtlich: nehmen sie diesen Film nicht zu ernst! Sehen sie diesen Film nicht als Kunst! sehen sie das ganze lieber als Parodie auf Science Fiction und Sex!" Unglaublich oder ?????
Der New Yorker :" Das ist brausender Unsinn von Anfang bis Ende und macht her majestys secret serviceman zu jederman"
Der Vatikan schrieb: "gefährliche Mischung aus Gewalt , Vulgarität, Sadismus und Sex. Aber wir sind so scharfsinnig zu erhoffen er hat keinen Erfolg..."
Bravo war cool: "Das wird geboten Geheimagenten, Attentate und Todesstrahlen , welcher Film von 1962 hat das schon?"

Eigene Review:
Puh, jeder Anfang ist schwer. Ich habe den Film gerade nocheinmal geschaut und muß sagen das mir wieder die gleichen Szenen am meisten gefielen die mir schon vor 20 Jahren im Fernseh aufgefallen sind.
Die Titel mit dem typischen "Bond" Thema sind für damalige Verhältnis sehr aufregend, so bunt so neumodisch. Was mußte man als Kinogänger von 1962 wohl gedacht haben? Die Eröffnungsszene die zum Markenzeichen wurde, die kleine weiße Kugel die zum Auge wird und James Bond schießt direkt in die Kamera und Blut fließt über die Linse....cooool Artwork für immer und ewig!!!KULT
Die Art "Vorfilm" vor dem eigentlichen Vorspann wurde erst im zweiten Teil geboren , bis 2002 bei "Stirb an einem anderen Tag" hatten diese Vorfilme nie etwas mit dem nachfolgenden Film zu tun.
Dann die vielen bunten Kugeln und die Hammermusik..wow.
Die ersten Minuten gelten noch den beiden Geheimdienstmitarbeitern die getötet werden, doch dann Auftritt Bond: Aus dem Rauch einer Zigarette "Mein Name ist Bond, James Bond..." unsterbliche Szene!
Dann geht auch schon alles los, Bond ist auf Jamaica und wird von einem vermeintlichen Gehilfen des Geheimdienstes abgeholt und er erfährt am Telefon das die eigentlich niemanden geschickt haben. Also muß das schon der erste Attentäter sein! Schaut euch die Szene in der Telefonzelle einmal an. Connery hatte nicht viel schauspielerische Erfahrung, aber als er erfährt das sein Fahrer nicht geschickt wurde und er ein Attentäter ist, hat er einen Blick drauf der einen zu einer Salzsäule erstarren lassen kann. Diese Wut und der gleichzeitig unterdrückte Wunsch dem Fahrer sofort an die Gurgel zu gehen ist schon verdammt gelungen!Stark auch die Szene in der Bond am Strand Ursula Andress entdeckt! Die gleiche Szene wurde sozusagen als "Hommage zum 20 Bondfilm" im letzten Bond mit Halle Barry nochmal kopiert. (nur diesmal war Barry keine Muschelstecherin...)
Der Auftritt wurde damals zum Inbegriff der Erotik und machte die Andress zum Weltstar. Alles an diesem Film hatte einfach gepasst. Natürlich sind viele wiederkehrende "Normalitäten" eines Bond filmes noch micht zu entdecken , aber man kann durchaus verstehen warum daraus die erfolgreichste Serie aller Zeiten wurde......

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[Voland]

Das war also der erste Bond-Film? Ich glaube ich habe den noch nie gesehen. Obwohl ich eigentlich immer versuche, alle Bonds zu gucken, die laufen. Will mir auch schon seit längerer Zeit die Box kaufen, aber die ist derzeit ausverkauft.

Übrigens bin ich schwer dafür, dass Du die Reihe hier bringt. Freut mich immer, wenn Leute zusammenhängende Beiträge bringen. Auch ich versuche es teilweise, aber immer gelingt es halt nicht.
Kann es sein, dass die Leute in diesem anderen Forum dumm sind?

[Murillo]

Ich fand von Anfang an, dass das eine gute Idee ist.
Und ich denke mal, da hier Menschen unterwegs sind, die sich hauptsächlich über Filme unterhalten (und nicht darüber, was sie gerade essen oder wie das Wetter gerader ist, oder bis 1000 zählen ), werden hier auch welche mit dir über die Bond-Filme diskutieren.

[Damien3]

Ach wunderbar..ich habe allein ein ganzes WE an Liebesgrüße gearbeitet..

[Voland]

Alles Eier. Mach ruhig weiter und beginne eben von vorne. Wer fängt denn von hinten an?

Was ist jetzt los??? Das ist wieder alles weg.

[Damien3]

ich habs lieber wieder gelöscht wegen Hackern des anderen Forums und so weiter....
Aber was meinst du mit Alles EIER???
und ich BIN von vorne angefangen..ich versteh dich jetzt nicht...

[Voland]

Als Eier habe ich die Leute in deinem langen Beitrag bezeichnet. Und ich weiß, dass Du von vorne begonnen hast. Dachte nur, dass die Frage vielleicht auch irgendwie hier dazugehört, ob Du von vorne oder hinten beginnen sollst.

[Detlef P.]

Kenne nur wenige Bonds, diesen hier nicht!

Finde es langweilig, da irgendwie immer das gleiche passiert.

[FrankBooth]

Habe ja schon im großen Bond-Thread geschrieben, dass ich ihn für den absolut besten Bond überhaupt halte.

[Detlef P.]

Hey, mach diese Reviews dochmal weiter.
Du hast damals bei Liebesgrüße aufgehört. Jetzt da ich alle Bond-Filme kenne könnte ich sogar zu jeden etwas schreiben.

Dieser hier ist definitiv einer der schlechtesten Bonds mit Connery.
Lustig anzusehen ist er irgendwie trotzdem. Alles ist so bunt und laut. Aber gleichzeitig auch brutal. Wie Bond diesen Macker, der bei ihm einbricht, einfach erschießt obwohl er sich ergeben hat ist eigentlich ziemlich hart.
Bonds Synchronstimme ist auch noch eine ganz andere und nicht die typische Connery-Stimme, die übrigens mega-geil ist. Der selbe Typ hat ja unter anderem auch William Shatner in "Star Trek" und Clint Eastwood in "Zwei glorreiche Halunken" synchronisiert.
Aber Bonds Einführung ist ziemlich cool. An dem Roulette-Tisch sitzend hört man ihn, sieht eine Hand, und erst bei dem (für uns) altbekannten "Bond! James Bond!" sieht man ihn dann. Toll!