Der Exorzismus von Emily Rose
Verfasst: Mo 5. Dez 2005, 13:19

Nun nach dem mich die Vorschau doch ein wenig neugierig gemacht hat, hab ich mir diesen Film vor ein paar Tagen angeschaut.
Erstmal zum Inhalt:
Basierend auf einer wahren Begebenheit ( sowas lässt zumindest der Vorspan verlauten

Nachdem die medikamentöse Behandlung und auch Unterbringung in einem Krankenhaus keine Effekte zu haben scheinen, entschliessen sich die Eltern von Emily den Gemeindepfarrer zu Rate zuziehen.
Daraufhin führt Pfarrer Moore, der bei Emily Bessesenheit festgestellt hat, den, im Titel angekündigten

Nun der Film arbeitet nach Akira Kurosawa´s "Rashomon-Prinzip", während einer Gerichtsverhandlung wird das Geschehene durch Rückblenden, die auf den Zeugenaussagen basieren, aufgearbeitet. Nun auch wenn die Idee sozusagen geklaut ist, ist sie deswegen nicht weniger interessant. Ein durchaus ehrgeiziges Unternehmen, was sich da Scott Derrickson (Hellraiser V) aufgeladen hat, einen Horrofilm mit einem Gerichtsthriller zu kreuzen.
Ob es ihm gelungen ist, nun darüber mag man geteilter Meinung sein .

Achso zunächst noch was zu dem ...wahrer Begenbenheit Quatsch... . Der Film ist angelehnt an die Ereignisse, die sich 1976 in Bayern zugetragen haben, als zwei Priester der Studentin Anneliese Michel versuchten den Teufel auszutreiben. Doch im Endeffekt hat der Film mit dem damaligen Fall nur die Grundidee gemeinsam, alles andere ist frei erfunden.
Nun wie man den Film letztendlich beurteilt, hängt davon ab, was man als Intention des Films unterstellt. Der Titel legt dem Zuschauer nah, dass es sich um die Geschichte der Emily Rose handelt. Begreift man den Film als die Darstellung des letzten Lebensabschnittes der Emily Rose, so hat der Film weitgehend versagt. Dafür wird viel zuwenig auf den Charakter eingegangen, er bleibt oberflächlich, der Zuschauer weiß zuwenig, was in ihr vorgeht. Die Figur stellt sich vielmehr als Mittel zum Zweck dar und nicht als der Zweck selbst dar.


Eine durchaus interessante Idee, die in erfahreneren Händen wahrscheinlich ihr volles Potenzial entwickelt hätte. So bewegt sich sich aber nur unwesentlich über dem Durchschnitt.
Also wer sich gerne Gerichtsfilme anschaut, kann hier getrost zu greifen, für Horrorfilmfans wird der Film jedoch eine Enttäuschung.