
Südafrika/Neuseeland, 2009
Regie: Neill Blomkamp
Darsteller: Sharlto Copley, Jason Cope, David James, Louis Minnaar, Nathalie Boltt, Sylvaine Strike, Vanessa Haywood
"Anfang der 80er-Jahre in Johannesburg. Ein gigantisches Raumschiff sinkt vom Himmel herab und bleibt über dem Zentrum der südafrikanischen Metropole schweben. Die Abertausenden an Bord befindlichen Außerirdischen sind jedoch keine Invasoren, sondern interstellare Boatpeople, die von der Erdregierung in einem riesigen Auffanglager untergebracht werden. 20 Jahre später soll "District 9" auf Druck der Öffentlichkeit geräumt werden. Die Umsiedlung der so friedlichen wie befremdlichen Besucher übernimmt der Privatkonzern MNU, der insgeheim eigene Ziele verfolgt. Das kriegt der unbedarfte Abteilungsleiter Wikus (toll: Newcomer Sharlto Copley) am eigenen Leib zu spüren, als er sich versehentlich mit Alien-DNA infiziert und langsam zu mutieren beginnt. Gejagt vom MNU-Militär sucht er Zuflucht im Alien-Township und findet im geheimniskrämerischen Außerirdischen Christopher einen widerwilligen Verbündeten.
Mit Schützenhilfe von Peter Jackson und seinem preisgekrönten Trickstudio WETA ist dem südafrikanischen Regisseur Neill Blomkamp ein bravouröses Spielfilmdebüt gelungen, das frischen Wind ins erstarrte Sci-Fi-Genre bläst. Gedreht im
"Cloverfield"-Augenzeugenstil und gespickt mit superben Computeranimationen wirkt sein fantastisches Flüchtlingsszenario völlig realistisch - sogar beim Alienwaffen-starrenden Action-Finale. Die atemberaubenden und brutalen Feuergefechte erinnern daran, dass Jackson und sein 30-jähriger Protegé ursprünglich angetreten waren, das Kult-Konsolenspiel "Halo" zu verfilmen.
Dass stattdessen "District 9" zustandekam, ist ein Glücksfall. Basierend auf der Idee seines eigenen Kurzfilms "Alive in Joburg" präsentiert Blomkamp keine Materialschlacht, sondern eine auch dramaturgisch fesselnde Parabel auf Rassismus, die ihre humorvolle und zugleich bewegende Story ohne moralischen Holzhammer erzählt. Der gerechte Lohn: Der nur 30-Millionen-Dollar teure Film fegte in den USA "G. I. Joe" von der Box-Office-Spitze." (www.cinema.de)
Tja, das dieser Film "nur" 30 Mio. gekostet hat sieht man ihm wirklich nicht an. Er sieht aus als wäre er mindestens doppelt so teuer gewesen.
Ich hatte mir im Vorfeld bereits den Kurzfilm "Alive in Joburg" angesehen auf dem dieser Film ja basiert (beide vom selben Regisseur).
Und es war wirklich gut, dass Neill Blomkamp die freundliche Geste von Peter Jackson angenommen hat und daraus ein Quasi-Remake seines eigenen Kurzfilms gemacht hat.
Denn dem Kurzfilm merkte man deutlich an, dass er nach ein paar Minuten einfach endete obwohl da noch vieles war was erzählt werden sollte, auf Grund des geringen Budgets aber nicht erzählt werden konnte.
Als Vorgeschmack eignete sich "Alive in Joburg" aber ganz prächtig.
Und gestern habe ich mir nun "District 9" angesehen, dieses Mal sogar mit mehreren Freunden (Tja, da guckst Du, was Damien?

Der Film war wirklich sehr beeindruckend und erzählt eine sehr ungewöhnliche Geschichte in einem ungewöhnlichen Stil und trägt somit endlich mal wieder was neues zum Sci-Fi-Genre bei.
Gelungen fand ich auch durchaus die Parabel auf die Apartheid und die Rassendiskriminierung in Südafrika, wo der Film ja spielt.
Obwohl ich zugeben muss, dass ich mir das Ganze ein wenig kritischer und nicht so actionlastig vorgestellt hatte. Wobei gerade das Actionfinale einen wirklich mitreißt.
Und ganz nebenbei präsentiert uns der Film auch noch einen absoluten No-Name- und Laiendarsteller in der Hauptrolle, der sowohl das geschniegelte Bürohengst-Weichei, als auch den anschließenden Actionhelden mit Bravour verkörpert.
Das Actiongenre hat einen neuen Helden: Sharlto Copley!