
USA, 1962
Regie: John Frankenheimer
Darsteller: Burt Lancaster, Karl Malden, Thema Ritter, Neville Brand, Betty Field, Telly Savalas
"Gefangen hinter kalten Mauern, den Blick leer, durch Gitterstangen in die Welt gerichtet, fristet Robert Strout seine lebenslange Strafe. Der zweifache Mörder vegetiert geistig dahin und hat jegliches Interesse an seinem eigenen Leben verloren. Bis zu dem Tag, als er die Liebe zu den Vögeln entdeckt und das Dasein für ihn wieder einen Sinn ergibt. Er beginnt in seiner Zelle seine gefiederten Freunde zu beobachten und zu züchten. Die Lebensfreude, die er daraus zieht, wird jedoch abrupt gestört, als der neue Gefängnisdirektor Strout nach Alcatraz verlegen lassen will. Dort ist seine zum Lebenswerk gewordene Arbeit nicht erlaubt. Der Film basiert auf einer wahren Geschichte. Der Häftling Robert Strout wurde während seiner 43-jährigen Gefangenschaft zu einem der populärsten Vogelexperten im Land. Burt Lancaster schaffte es, dem Charakter so viel Stärke und sympathische Wesenszüge einzuhauchen, dass Zuschauerbriefe tatsächlich die Begnadigung des wirklichen Robert Strout verlangten." (www.moviepilot.de)
Schon irgendwie ironisch, wenn Bird, äh ich meine Burt Lancaster einen Ornithologen spielt. Muhahahahahahahaha!

Ich habe diesen Film tatsächlich jetzt erst gesehen. Und es ist wirklich schade, dass solche Filme heutzutage fast gar nicht mehr gedreht werden.
Denn obwohl der Film 150 Minuten lang ist, kommt nicht eine einzige Sekunde lange Weile auf.
Das verhindert die wunderschöne Atmosphäre, die sich aus dem ruhigen, gelungenen Erzähltempo ergibt, die brillianten Darsteller und natürlich die packende, weil wahre Geschichte um Robert Strout, der sein ganzes Leben lang im Gefängnis verbringen musste und dort zu einem Vogelkundler und besseren Menschen avancierte.
Hier lässt sich der Begriff "Resozialisierung" tatsächlich mal anwenden.
Und das alles wird mit so viel Feingefühl und Hintersinn erzählt, und vor allem ganz ohne Aufwand und Effekthascherei, wie man es heute gar nicht mehr gewohnt ist.
Man fühlt regelrecht mit, wenn Strout fieberhaft versucht ein Heilmittel gegen eine Vogelkrankheit zu finden, oder wenn er letztendlich von seinen gefiederten Freunden weggerissen wird.
Von all den Gefängnisdramen, die ich in meinem Leben gesehen habe, steht dieses hier wirklich ganz weit oben.
Ein Hoch auf Oldschool Filme.